Grosser Zahltag im Zivildienst

Grosser Zahltag im Zivildienst

Reto H. drohten Monate der Arbeitslosigkeit. Als Langzeitstudent in Geschichte waren seine Aussichten auf dem Arbeitsmarkt nach eigenem Bekunden eher schlecht. Nach dem Lizenziat ging er deshalb zurück in den Zivildienst. Zumindest in finanzieller Hinsicht ist er damit «sehr gut gefahren», wie er einräumt. Sein Tagesansatz betrug inklusive Zulage für seine zwei Kinder 213 Franken. Im Monat macht das gut 6400 Franken abzüglich Arbeitnehmerbeiträge für die Sozialwerke. Daneben bezahlte ihm der Einsatzbetrieb – das Kloster Fahr – eine Spesenentschädigung von täglich 49 Franken (werktags) bzw. 40 Franken (Wochenende).
Insgesamt erhielt er gegen 7800 Franken pro Monat plus ein Streckenabo für den ÖV. Für die Krankenkassenprämien musste er ab 60 Diensttagen nicht mehr aufkommen; die Militärversicherung übernimmt den Schutz. Sein Tätigkeitsbereich im Kloster: Gartenarbeiten wie Hecken pflanzen oder der Bau von Fledermausunterkünften. Seit der Zivildienst zu Ende ist, ist Reto H. zwischen einigen Praktika meist auf Stellensuche. So viel Geld wie im Zivildienst hat er nie mehr verdient. […]
Das Bundesamt für Sozialversicherungen ortet allerdings «im jetzigen Zeitpunkt» keinen Reformbedarf. In rechtlicher Hinsicht bestehe keine Ungleichbehandlung, teilt das Amt mit.
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Kommentar:
Diese Ungleichbehandlung ist zu beseitigen! Zum Glück wurde bereits ein Postulat überwiesen.

 

Kommentare: 1

  1. Beda Düggelin sagt:

    Obwohl ich dem Verfasser dieses Artikels vom Tages-Anzeiger keine unlauteren Beweggründe unterstellen möchte, sind in diesem Artikel zahlreiche Ungereimtheiten sichtbar, die mit mit intensiverer Recherche vermieden hätten können. Die Frage stellt sich nun, wem dieser Beitrag nützt? Ist dies eine Werbung für den Zivildienst oder soll die Armee in Misskredit gebracht werden obwohl andere Stellen für die offenbar ansehnlichen Vergütungen Verantwortung tragen. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass alle Studierenden aufgrund der lockenden “Zivildienstsaläre” sich für den Zivildienst entscheiden werden. Setzen wir die richtigen Prioritäten in Regierung, Parlament aber auch in der Presse!

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