GSoA: Unterkühlte Erregung

GSoA: Unterkühlte Erregung

Nikolai Prawdzic ist nicht nur GSoA-Aktivist, sondern auch Jungsozialist und Mitglied der Stadtzürcher SP-Geschäftsleitung. Er ist deshalb bemüht, seine Worte mit Bedacht zu wählen. «Wir werden aktiv unterstützt von einem bürgerlichen Komitee», schiebt er zunächst ein. Doch die Frage lautete: Weshalb steht die Linke abseits? «Dort, wo die SP nicht die Führungsrolle hat, investiert sie keine Ressourcen», konstatiert Prawdzic – um anzufügen: «Links herrscht ein breiter Konsens darüber, dass die Wehrpflicht abgeschafft gehört, aber das Anliegen wird nicht als prioritär erachtet.» Das rühre eben daher, «dass viele linke Aktivisten nicht mehr direkt betroffen sind, weil die Wehrpflicht real nicht für alle mehr existiert». Und wo bleibt das Engagement der linken Kulturelite? Auch diesbezüglich herrscht im Kreise der GSoA alles andere als Euphorie. «Das gilt es generell zu bemängeln», sagt Prawdzic. «Zurzeit kommt eher wenig vonseiten der Kulturschaffenden.»
Beitrag der NZZ.ch