Ingenieure bauen die Schweiz – Technikgeschichte aus erster Hand

Ingenieure bauen die Schweiz – Technikgeschichte aus erster Hand

Liebe Giardino-Blog-Leser
Die drei Giardino Mitglieder Willy Schlachter, Jürg Lindecker und Franz Betschon haben soeben im Verlag NZZ Libro das Buch „Ingenieure bauen die Schweiz“ herausgebracht. Es weist auf den Umstand hin, dass der Wohlstand der Schweiz und damit der grösste Beitrag zum Bruttosozialprodukt in der produzierenden Industrie erwirtschaftet wird. Die treibenden Kräfte dort sind die Ingenieure aller Sparten und aller Grade.


Das Buch lese sich wie ein Krimi, sagen erste Kommentatoren. Es sind Praxisberichte und diese alle ohne eine einzige mathematische Formel!
Militärwissenschaften waren ursprünglich ein Teil der Ingenieurwissenschaften. Nebst der militärischen Komponente ist vor allem die Wirtschaft die wichtigste Säule unserer Sicherheitspolitik.
Die Herausgeber offerieren den Teilnehmern des Giardino Blogs das Buch zu Sonderkonditionen. Es kann mit dem Flyer (PDF) direkt beim Verlag bestellt werden.
Pressemitteilung
Buch zu normalen Konditionen bestellen bei NZZ Librobooks.chthalia.ch

 

Kommentare: 1

  1. Willi Vollenweider sagt:

    Es gibt auch noch die Fehlentscheide des Staates (neben den erwähnten destruktiven Management-Entscheiden und Firmenzusammenbrüchen).
    Leider ist seit ein paar Jahren gerade hier eine äusserst gefährliche Entwicklung im Gange.
    Konkretes Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld: kürzlich wurde ein junger Fachhochschul-ICT-Ingenieur gebüsst, weil er zu Experimentier-Zwecken ein Funkgerät importierte, das nicht in allen Punkten der EU/CE-Norm entsprach. Das Gerät wurde staatlich beschlagnahmt und zerstört.
    Was viele (noch) nicht wissen: seit 2009 ist es in der Schweiz sogar Fachleuten (bsp Entwicklungs-Ingenieuren oder technisch experimentierenden legitimierten Funkamateuren) verboten, nicht-CE-„zertifizierte“ Komponenten zu Experimentier-Zwecken im Funk-Bereich zu importieren, zu besitzen und weiterzugeben. Eine staatliche Bevormundung sondergleichen. Staat verbietet Innovation, einfach unglaublich.
    Wie kommt solches zustande?
    Das UVEK hat vor ein paar Jahren freiwillig und ohne gesetzliche Grundlage die EU-Richtlinie RTTE übernommen. Ohne zu realisieren, dass es neben Konsumenten („end user“) in der Schweiz ja auch noch Forschung und Entwicklung gibt. Man hat einfach für alle das pseudo-„Sicherheits“-CE-Zeichen vorgeschrieben, frei nach dem simplen Motto „one size fits all“. Auch für Labor-Komponenten, auch für Prototypen und Kleinserien innovativer Hersteller, sogar für ältere Gebrauchtgeräte.
    Ab 2009 wurde das dann repressiv durchgesetzt. Zuerst durch Razzien gegen Fachhändler, die prompt dermassen eingeschüchtert wurden, dass sie sich nicht mehr getrauten, innovative Frühstadiums-Geräte modernster ICT-Technologie in ihren Regalen anzubieten. Mittlerweile kommen nun auch einzelne Ingenieure „an die Kasse“, siehe oben.
    Das Ziel staatlich repressiver Massnahmen ist ja nicht primär, zusätzliche Staatseinnahmen zu generieren, sondern durch die Signalwirkung weitere Ingenieure (=“Delinquenten“) von ähnlichen „Taten“ abzuhalten. Es ist daher abzusehen, dass solche Vorgänge eine verheerende Signal-Wirkung auf junge Ingenieure und Jugendliche haben, die sich für MINT-Berufe interessieren.
    Das ganze ist nur deshalb möglich, weil die „Bilateralen Abkommen“ seit der Volksabstimmung laufend abgeändert und um-interpretiert wurden, auch substantiell (hier: das MRA). Nein, nicht durch das Parlament, sondern durch „gemischte Ausschüsse EU-CH“, paritätisch EU-Beamte und CH-Bundes-Beamte. Auf Verwaltungs-Ebene. Einfach so, per Dekret. Völlig absurd! Ich frage mich, wieso das Parlament diesem Treiben tatenlos zuschaut und die Gesetzgebung in vitalen Bereichen einfach diskussionlos der Verwaltung überlässt. Wie im Beispiel RTTE sind dabei EU-Richtlinien hastig und unüberlegt übernommen und teils falsch umgesetzt worden. „Man“ wollte den „Musterschüler“ spielen und hat dabei groteske Über-Regulierungen eingeführt, die in der EU so gar nicht möglich wären.
    Es gibt auf Bundesebene Instanzen, die sich für Innovation einsetzen, bsp KTI. Und es gibt Instanzen, bsp Bakom, die exakt das Gegenteil davon praktizieren.
    Die Gesetze werden durch Juristen geschrieben. Juristen können sich das „morgen“ nicht vorstellen. Dazu gibt es die Ingenieure. Diese gestalten die „Schweiz von morgen“. Politiker sollten sich das „morgen“ eigentlich auch vorstellen können, nur sind sie in den meisten Fällen Juristen.
    Die Schweiz braucht wieder – wie früher – gesetzliche Rahmenbedingungen, welche unsere jungen Ingenieure nicht strangulieren, sondern fördern. Zumindest dulden.
    Trotz Intervention im Nationalrat hat sich die hier geschilderte Situation um keinen Millimeter verändert. Widerstand ist angesagt. Der frühere Besitzstand der ICT-Ingenieure muss zurückerobert werden!
    Wie das lobenswerte Buch beweist: Die Schweizer Ingenieure haben es verdient!

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