Deutschland: Jeder Vierte verlässt die Truppe vorzeitig
Nach Abschaffung der Wehrpflicht hat die Bundeswehr offenbar Schwierigkeiten, ihre Freiwilligen an sich zu binden. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) bestätigte der Frankfurter Rundschau, dass knapp 28 Prozent der zum 1. Juli angetretenen Freiwilligen bereits wieder gekündigt hätten. Die Freiwilligen haben in der Bundeswehr das Recht, in den ersten sechs Monaten ihres Engagements ohne Angaben von Gründen ihren Dienst zu quittieren. Zuvor war von etwa zehn Prozent der Freiwilligen die Rede gewesen, die vorzeitig kündigten. […]
Ein Fünftel der Abbrecher wurde dem Minister zufolge von der Bundeswehr nach Hause geschickt, weil sie den körperlichen Anforderungen nicht entsprochen hätten. […]
Zum 1. Juli wurde die Wehrpflicht nach fast 55 Jahren abgeschafft. Ursprünglich wollte de Maizière 15.000 Freiwillige für den 23-monatigen Wehrdienst anwerben, hatte die Erwartungen dann jedoch auf 5.000 gesenkt. Trotz der hohen Abbrecherquote will Maizière von Rekrutierungsschwierigkeiten nichts wissen. Er sagte, dass zum Beginn des nächsten Jahres 2.650 Männer und 170 Frauen ihren Dienst als Freiwillige bei der Bundeswehr beginnen werden, „damit liegen wir voll im Plan“.
Quelle: zeit.de