Keine Lust auf Kritiker: Armeespitze bittet zum "vertrauten Gespräch"

Keine Lust auf Kritiker: Armeespitze bittet zum "vertrauten Gespräch"

Die Verantwortlichen der Stiftung Lilienberg Unternehmerforum luden am 20. Oktober 2014 ausgewählte Gäste zu einem sogenannt vertrauten Gespräch mit Bundesrat Ueli Maurer, Chef VBS, Korpskommandant André Blattmann, Chef der Armee, und Korpskommandant Aldo Schellenberg, Chef Luftwaffe, nach Ermatingen ein.
Rund 120 Personen durften am Gespräch unter der Leitung von Stiftungsratspräsident Dr. h.c. Walter Reist auf Lilienberg teilnehmen. Im Mittelpunkt standen vor allem die unternehmerische Optik und die von Walter Reist angewendeten vier unternehmerischen Lebensfragen “Was macht Sinn?”, “Was macht Spass?”, “Was macht stark?” und “Was lohnt sich?“. Etwas provokativ stellte Reist zu Beginn des Anlasses dem Armeechef die Frage, ob die Armee denn Sinn überhaupt macht.
Quelle: lilienberg.ch

 

Kommentare: 11

  1. Hermann Suter sagt:

    “Wir da oben” sind an den Hebeln der Macht und wissen was für das Volk gut ist. “Die da unten” haben keine Ahnung und sollen bitte die Schnauze halten. Die Kaninetspolitik feiert Urständ! Hermann Suter, Präs. Grupp

    • Kurt Brugger sagt:

      @Hermann Suter, lieber Hermann, manchmal müssen “hohe Tiere” vertrauliche Gespräche führen. Wenn aber die Führungsspitze der Armee ausrückt um dies in einer Umgebung zu tun, in der sich handverlesene Führungskräfte von KMU’s treffen, dann geht’s nicht mehr um “oben” und “unten”. Da scheint mehr “Fleisch am Knochen” zu sein. Es könnte für die GG von Interesse sein, über den Inhalt der Gespräche informiert zu werden.

  2. Hermann Suter sagt:

    “Wir da oben” sind an den Hebeln der Macht und wissen was für das Volk gut ist. “Die da unten” haben keine Ahnung und sollen bitte die Schnauze halten. Die Kaninetspolitik feiert Urständ! Hermann Suter, Präs. Gruppe Giardino.

  3. Schaub Rudolf P. sagt:

    Schwache Chefs kapseln sich ab und gehen Gesprächen mit kritischen Persönlichkeiten mit Sachverstand aus dem Weg. Nachdem BR Ueli Maurer im jüngsten “SVP-Klartext” erklärt hat, die Schweizer Armee werde trotz der Verkleinerung schlagkräftiger und sei auch in Zukunft in der Lage, die Schweiz bei einem militärischen Angriff zu verteidigen, muss man sich ernsthaft fragen, ob man für amtierende Bundesräte nicht das Institut der “Verbeiständung für ihre Staatsgeschäfte” einführen sollte. Bekanntlich wird jeweils ein Schweizer des Jahres oder ein Unternehmer des Jahres erkoren und gefeiert. Es müsste auch ein Schweizer Schwätzer des Jahres erkoren und gefeiert werden. Als erster Schweizer Schwätzer des Jahres wäre unbedingt BR Ueli Maurer zu erküren. Als solcher muss er aber für seine Amtsausübung “verbeiständet” werden. Die Schnauze würde ich noch gerne halten, wenn ich wüsste, dass eine nach wie vor wichtige Staatsaufgabe in den Händen von fähigen und integren Leuten, denen man vertrauen kann, liegt. Das ist aber bei der Sicherheitspolitik, für welche Bundesrat und Parlament letztlich gemeinsam verantwortlich sind, seit Jahren nicht mehr der Fall.

  4. Walter Häcki, Engelberg sagt:

    Die Verbeiständung braucht nicht BR Maurer, sonder der übrige Bundesrat, der VBS Chef immer 6:1 auflaufen lässt, nicht einmal die FdP Br halten zu ihm ganz geschweige von der CVP Vertreterin. Der BR wollte auf 80000 und mit kleinem Budget! Ohne Parlament wäre BR Maurer ohne jede Unterstützung geblieben.
    Es ist die traurige Folge, dass man der SVP den 2. BR-Sitz verweigert hat, statt dessen die Bankenkillerin EWS aus der Minipartei gewählt hat, mit katastrophalen Folgen für Finanzplatz und Militär.
    Abhilfe bringt nur, wenn das Stimmvolk, der Souverän endgültig Ordnung schafft beiden Wahlen 2015.
    Leider hatten wir schon vor den beiden Weltkriegen eine schwache Landesregierung.
    Die Geschichte scheint sich zu wiederholen.

    • Kurt Brugger sagt:

      @Walter Häcki,Sie sind einer der wenigen in diesem Forum, der die politische Situation im Gesamt-BR richtig einschätzt.
      Die beiden FDP Vertreter (der eine Euro-Turbo, der andere GstOf, EU+NATO-Phoniker), sogenannt bürgerlich, sind in Fragen der Armee, seit sie im BR sitzen, nie zuverlässige Partner des CVBS gewesen. Ich gestatte mir darauf hin zu weisen, dass seit 1848 (die FDP gilt als Gründungspartei der modernen Schweiz) das Stimmverhalten dieser aktuellen FDP-BR eine Premiere bedeutet.
      Es gilt zu bedenken, auch wenn der SVP 2 Sitze im BR zugestanden werden, das Stimmenverhältnis 5:2 sein wird. Erfahrungsgemäss wird das Stimmvolk (viele können die partei-politischen Verhältnisse in Bundesbern nicht wirklich einschätzen) ein Parlament wählen, das seinerseits in der Zusammensetzung des BR und beim eigenen Stimmverhalten nicht viel ändern wird.
      Die von einzelnen Forumteilnehmern geforderten Rücktritte von CVBS und CdA bringen nichts. Die Neuen (gleich welcher partei-politischen Couleur) werden in einer Legislatur “verheizt”, im aktuellen sicherheits-politischen Klima in Bundesbern.
      Auf die Wahlen 2015 setzen und hoffen es werde sich eine Besserung einstellen, ist nicht realistisch. Ein wesentlich anderes Stimmverhalten von NR+SR wird ein Wunschtraum bleiben. Um genau zu sein, die Hoffnung die Wahlen würden eine Aenderung erwirken, wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bewahrheiten.
      Um sicherheits-politisch nachhaltig auf Regierung und Parlament einwirken zu können, braucht es das Druckmittel der Initiative.
      Die GG und deren Verbündete (überparteilich)können damit das politische Ziel “Wehrhafte Schweiz – glaubwürdige Landesverteidigung” als Entscheid des Souveräns erzwingen (selbstredend mit den erforderlichen Mehrheiten). Was Einflussnahme (in geeigneter Form) auf die Wahlen 2015 nicht ausschliesst.

  5. Beda Dueggelin sagt:

    Das erinnert ganz an die Breschnew-Aera. Die Armee wird von einem Triumphirat geleitet, das alleine weiss, was Sache ist. Gluecklicherweise vorerst “nur” die Armee. Auch Breschnew und Co. haben nicht ueberlebt!

  6. Hohermuth sagt:

    …. und keiner tut etwas …..

  7. Hans Ulrich Suter sagt:

    Das Ganze hat auch einen Vorteil: Die Schweizer Armee ist wohl schon jetzt nicht mehr in der Lage ernsthafte Bedrohungen abzuwehren, das heisst die Verantwortlichen für ein so grosses Desaster werden eher früher als später entfernt (hoffen wir mal nicht gewaltsam, wie 1798). Man muss halt abwarten. Viel mehr als auf die Probleme aufmerksam machen müssen wir nicht, ausser vielleicht einen Plan B für uns persönlich entwerfen. Aber die Gnade der frühen Geburt wird auch mich retten. Das ist auch der Unterschied zur Breschnew Aera, deren russische Amee war durchaus furchterregend.

  8. S. Gerber sagt:

    @Hermann Sutter: Ich nehme an, dass Sie bei den 120 Top Shots ebenfalls mit dabei waren und den Referenten wieder einmal gehörig die Leviten gelesen haben, so wie wir uns das von Ihnen gewohnt sind.

  9. johannes fischer sagt:

    Walter Häcki und Kurt Brugger: Klar, es gibt das Verhältnis 6 : 1 im Bundesrat. Das wissen wir nun seit der Wahl von Ueli Maurer. Darüber zu klagen, bringt uns nicht vorwärts. Vorwärts bringt uns nur, wenn wir über das Volk dem Parlament klar machen können, dass der Art. 58 der BV (Landesverteidigung) einer der wichtigsten Artikel in der BV ist. Dazu braucht es aber einen Chef des VBS und Persönlichkeiten, die es dem Volk begreiflich machen und es hinter sich scharen können. Hat nicht seinerzeit der Reformator Martin Luther gesagt, wohl wissend, was ihm blühen könnte: “Hier stehe ich, ich kann nicht anders”? Und, hat er nicht die Welt verändert?

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