Männer erzählen vom (nächsten) Krieg

Männer erzählen vom (nächsten) Krieg

Volker Rühe (CDU) und Walter Kolbow (SPD) stellen als führende Kommissionsmitglieder ihren Abschlussbericht zur “Überprüfung und Sicherung der Parlamentsrechte bei der Mandatierung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr” vor. Einleitende Worte bis 18:45 min. Fragerunde danach.
Naive Fragen:

  • Herr Rühe, Sie sagten vorhin “Die Bundeswehr ist nicht nur die Armee Deutschlands”. Könnten Sie diesen Satz begründen? (25:25 min)
  • steht die Bündnisfähigkeit über allem? (ab 25:30 min)
  • Herr Kolbow, habe ich Sie richtig verstanden, dass Landesverteidigung das gleiche wie Bündnisverteidigung ist? (ab 25:35 min)
  • Sie sagen: “Die Bundesregierung soll den Bundestag künftig über geheime Operationen von Spezialkräften unterrichten.” wie viele geheime Einsätze deutscher Spezialkräfte gibt es pro Jahr? können Sie da Zahlen nennen? (43:30 min)
  • Das Parlament hat seit 1994 den 140 Anträgen der Bundesregierung für die Entsendung von Soldaten ins Ausland ausnahmslos zugestimmt. Könnte das nicht ein offensichtlicher Grund sein, die Parlamentsbeteiligung noch zu verstärken, wenn das Parlament bisher nicht einen einzigen Bundeswehreinsatz abgelehnt hat? (ab 44:00 min)
  • warum war nicht eine Frau Mitglied in Ihrer Kommission? (54:20 min)
  • wie bewerten sie die NATO-Müdigkeit der Deutschen? ist es denkbar über kurz oder lang aus der NATO auszutreten, wie Frankreich einst? welchen Sinn hat die NATO aus ihrer Sicht? (ab 54:36 min)
  • zur Nato: gibt es eine Art Mindestzustimmung in der deutschen Bevölkerung? Gibt es vielleicht irgendwann einen Zeitpunkt, an dem die Zustimmung für die NATO so gering ist, dass man austreten muss? (ab 1:00:35 min)

 

Kommentare: 4

  1. Fritz Kälin sagt:

    Da die Deutschen (aus historischen Gründen) schon lange kein wirklich souveräner Staat mit wirklich eigener Armee mehr sein dürfen, können sie sich sehr leicht mit dem Gedanken anfreunden, dass alle anderen europäischen Staaten auch nicht mehr in der Lage sein sollen, über eine auch nur minime Selbstverteidigungsfähigkeit zu verfügen. Denn wenn alle das nicht mehr haben, dann erhöht sich Deutschlands Gewicht wieder.

    • Edwin Rüegsegger sagt:

      Bravo Herr Dr. Kälin für ihre treffende historistische Einschätzung! Die Deutsche Bundeswehr ist tatsächlich zu Schwach zum Führen von einem Stoss nach Russland, weshalb Frau Merckel lieber mit Putin verhandelt, anstatt Stärke zu zeigen. Aber auch die Schweiz kann sie nur mit Verbündeten Angreifen (z.B. Frankreich oder Italien – der franz Präsident und ein italienischer General haben im Frühjahr schon in der Schweiz rekognosziert!). Mit der WEA (140’000 Mann Effektiv) werden wir eine Armee haben, die noch kleiner ist, als die Deutsche Bundeswehr (180’000 Mann); die Deutschen sind aber unterlegen weil sie Profis (= Söldner haben die für Geld kämpfen geführt von NATO-Off.) haben und wir Miliz (Bürger in Uniform die für das Vaterland kämpfen und von motivierten Offizieren wie Ihnen geführt werden).

  2. Walter Guler sagt:

    Zur Erinnerung: 1945 hiess es von den Siegern «Never a German Soldier, Nowhere » Und heute: noch kein Friedensvertrag, bei der UNO immer noch unter der Feindstaatenklausel. Der Bundespräsident Joachim Gauck hatte in seiner Rede zum 3. Oktober 2013 erklärt, es gehe nicht an, “dass Deutschland sich klein macht”; vielmehr müsse die Bundesrepublik – “die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt” – sich künftig stärker als bisher an der “Lösung” globaler Konflikte beteiligen, gegebenenfalls auch militärisch. Schöne Aussichten

    • Der Hase sagt:

      Herr Guler, die Bundeswehr ist und war nie in der Lage, eigenständig einen Waffengang durchzuführen. Als ich die OS absolvierte, geisterte bei uns der blöde Spruch herum “Wie kommen 100 Mann schnell und günstig zu Ferien an der Nordsee?” – “Freitagabend nach 16 Uhr, wenn die Bundeswehr nach Hause geht…!”
      Wir wollen nicht vergessen, dass beide Weltkriege reine gegen Deutschland gerichtete Wirtschaftskriege Englands waren, um dieses als Konkurrent auszuschalten. Churchill hatte dies vor 1939 angedroht und nach 1945 mehrmals bestätigt. Auch der bekannte englische Wirtschaftstheoretiker John Maynard Keynes äusserte sich 1923, dass es England wie in jedem Jahrhundert nur darum gehe, einen wirtschaftlichen Konkurrenten zu zerstören.

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