Notstand bei den Armee-Blachen
Es geht um Zeltblachen. 1901 vom Militär erfunden, meist aus Baumwollstoff, seltener aus PVC. Ein Blache (quadratisch, 1,65 Meter gross) hat 64 Knöpfe und 32 Knopflöcher. Im Feld ist sie eine bewährte Allzweckwaffe im Kampf gegen Nässe und Dreck. Im Zivilen werden Blachen häufig eingesetzt beim Campieren. Ganz besonders von Pfadfindern, Cevis und Jublas (Jungwacht/Blauring). Manuela Mühlemann, Ausbildungsverantwortliche bei der Pfadi Schweiz, schlägt heute in der «Nordwestschweiz» Alarm: «Blachen sind wichtig für unsere Lager, jetzt fehlen sie überall.»
Beitrag auf blick.ch
Kommentar:
Einmal mehr hat die Armee den Wert ihres Materials unterschätzt. Wenn Blachen falsch gelagert werden, muss man dies als „Vernichtung von Volksvermögen“ klassifizieren. Die „A-Zelt-Blache“ ist schon lange Teil unseres Kulturguts und hat einen langfristigen Effekt auf das (positive) Image der Armee. Lieber gibt die Armee Geld für PR-Massnahmen und Ausstellungen aus als die einfachen und bewährten Mittel zu nutzen.
Kommentare: 1
Praktischer Ratschlag: Die früheren (heute gibt es die ja nicht mehr!) Zeughäuser sollen ihre Blachenbeigen untersuchen, ob nicht einige davon in einer Ecke zweimal dieselbe Blache aufweisen und in der anderen eine zu wenig. So haben die Feldweibel (die gibt es wahrscheinlich auch nicht mehr in dieser Form) jeweils die Blachen abgegeben, wenn eine Blache fehlte (die waren privat sehr beliebt).
Im Ernst: Das Material, das für Surplus Firmen verschleudert wurde, dürfte den Gegenwert von einigen Milliarden CHF gehabt haben. Darunter gab es nichts, was nicht noch hätte selber gebraucht werden können. Die „Zeughäuser“ gerieten in eine wahre Orgie beim Entsorgen von solchem Surplus Material, lieber etwas zuviel als etwas zuwenig. „Kenner“ waren der Auffassung, dass damit viel Geld gespart worden wäre.
Kommentare sind geschlossen.