Nur die Schrumpfkur funktioniert
Einst war sie der Stolz der Deutschen Marine und jagte Piraten am Horn von Afrika, doch in sechseinhalb Monaten wird die Fregatte “Emden” planmäßig außer Dienst gestellt. Für ihre noch aktiven Schwesterschiffe könnte die letzte Fahrt deutlich früher kommen als geplant.
Der Grund: Personalmangel. Dem Inspekteur der Deutschen Marine, Bundeswehr-Admiral Axel Schimpf, fehlen schon jetzt hunderte Soldaten. Die Marine sei als Arbeitgeber nicht mehr attraktiv, klagt der Admiral. Deshalb müsse man über pragmatische Lösungen nachdenken. Und dazu gehöre dann eben auch, Fregatten, für die es keine Besatzungen mehr gebe, früher als geplant abzuwracken oder U-Boote dauerhaft an befreundete Nationen zu verleihen, sagt der Marinechef.
Es sind drastische Überlegungen, zu denen die Bundeswehrreform nicht nur die Marine zwingt. Knapp zwei Jahre ist es her, dass mit der Aussetzung der Wehrpflicht die wohl grundlegendste Umwälzung in der Geschichte der bundesdeutschen Streitkräfte begann. Die Bundeswehr sollte als Berufsarmee kleiner, moderner und schlagkräftiger werden.
Doch von diesen Zielen haben die Streitkräfte bislang nur eines erreicht: Verteidigungsminister Thomas de Maizière konnte bei seinem Zwischenbericht im Bundeskabinett vergangene Woche melden, dass der Personalabbau der Armee zügig vorankommt. Derzeit dienen noch gut 190.000 Soldaten in der Truppe – wenn die Schrumpfkur ihr Ziel erreicht hat, sollen es noch 185.000 sein. Dass die Verkleinerung offenbar gut funktioniert, liegt auch an hohen Abfindungen, die die Truppe an diejenigen Soldaten zahlt, die die Armee vorzeitig verlassen.
Anders sieht es beim Nachwuchs aus. Zwar sind aktuell gut 11.000 freiwillig Wehrdienstleistende in der Bundeswehr, doch auch wenn diese Zahl auf den ersten Blick ermutigend wirkt, fällt die Bilanz tatsächlich eher ernüchternd aus. Eine große Anfrage der SPD-Fraktion zeigt, dass ein Viertel aller Freiwilligen innerhalb von sechs Monaten wieder hinschmeißt – kein Ausweis besonderer Attraktivität der neuen Bundeswehr.
Quelle: tagesschau.de
Kommentar:
Dies ein Vorgeschmack, was uns blühen könnte, wenn wir der GSoA-Unsicherheits-Inititative nicht eine Abfuhr verpassen.