NZZ: Zukunft der Luftwaffe – Konzeptionelle Luftlöcher
Als am 18. Mai der Absturz des Gripen besiegelt war, sprach Verteidigungsminister Ueli Maurer von einer klaffenden «Sicherheitslücke». Es gelte jetzt, sorgfältig zu prüfen, wie der Himmel über der Schweiz ohne neue Kampfflugzeuge geschützt werden könne. Einen «Plan B» gebe es nicht, hatte Maurer im Abstimmungskampf stets betont. Im Rahmen der angepeilten Weiterentwicklung der Armee müsse jetzt insbesondere die Luftverteidigung grundlegend überprüft werden. Das Verteidigungsdepartement werde seine Lagebeurteilung im Herbst vorlegen.
Inzwischen verdichten sich die Zeichen, dass dem altgedienten Kampfjet Tiger F-5 neues Leben eingehaucht werden könnte. Der Urner CVP-Ständerat Isidor Baumann fragte während der Sommersession in einer Interpellation: «Ist die Ausserdienststellung des Tigers noch sinnvoll?» Obschon eine Rückmeldung des zuständigen Departements noch aussteht, ist für die SVP die Antwort klar. In einem kurzfristig aufdatierten Positionspapier heisst es: «Bereitschaftslücken sind bis zum Ersatz der F/A-18 weiterhin mit einer nötigen Anzahl Tiger F-5 abzudecken.»
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