ÖOG-Präsident: Das Militär verfügt nur mehr in Teilbereichen über Leistungsfähigkeit.

ÖOG-Präsident: Das Militär verfügt nur mehr in Teilbereichen über Leistungsfähigkeit.

Armin Wolf: Ich begrüße jetzt bei mir im Studio Erich Cibulka, den Präsidenten der Offiziersgesellschaft und selbst Oberst beim Bundesheer. Guten Abend. Herr Oberst, wenn Sie für die Einsatzbereitschaft des Bundesheeres derzeit eine Schulnote vergeben müssten: Wie einsatzbereit ist das Österreichische Bundesheer?
Erich Cibulka: Ich würde ihm eine „Vier“ geben und darf vielleicht einleitend sagen: Auch unsere Bundesregierung würde keine sehr gute Note geben, denn sie hat immerhin in ihr aktuelles Regierungsprogramm hineingeschrieben, dass das Militär ein Modernisierungspaket braucht. Und zwar mit der Begründung, dass es in Teilbereichen nicht die nötige Leistungsfähigkeit aufweist. Wenn man den Bericht gerade gehört hat, muss man feststellen, es ist vielleicht eher umgekehrt: Das Militär verfügt nur mehr in Teilbereichen über Leistungsfähigkeit.
Armin Wolf: Das heißt, es gibt auch Teilbereiche, bei denen die Einsatzbereitschaft bei „Nicht Genügend“ ist?
Erich Cibulka: Also im Bereich der militärischen Landesverteidigung oder bei großflächigem Schutz lebenswichtiger Infrastruktur im Inland beispielsweise nach einem technischen Defekt oder auch nach einem terroristischen Anschlag – Stichwort ein mehrtägiges Blackout der Stromversorgung und die darauf folgenden ungeordneten Zustände -, da würde ich davon ausgehen, dass das Militär das derzeit nicht bewältigen könnte.
Interview auf oeog.at

 

Kommentare: 4

  1. Urs Tischhauser sagt:

    Aber schmucke Uniformen haben Sie doch, die feinen Herren. Und für mehr benötigt man die Armee ja nicht, oder doch?
    Uns Eidgenossen dürfte es aber nicht freuen, wenn die Habsburger Streitmacht so darniederliegt. Denn der Verfall der Wehrkraft bei den neutralen Staaten könnte ja durchaus wieder Gelüste wecken. Ein Narr wer glaubt, wir würden dies einmal mehr (nahezu) unbeschadet überstehen.

    • Erwin Markus sagt:

      Völlig Ihrer geschätzten Meinung Herr (von) Tischhauser…!
      Unser Nachbarland hat dringend eine Gruppe GIARDINO sowie auch direkte Demokratie nötig…!

    • Ueli Gruber sagt:

      pro memoria: Es war die direkte Demokratie, welche den Gripen versenkte!

    • Fritz Kälin sagt:

      Darum stellt die nicht-Beschaffung von Gripen auch die einzige legitime Schwächung der Armee dar, die wir bisher erlebt haben.
      Sollte sich die Politik über dieses Gripen-Volksvotum jedoch genauso hinwegsetzen wird wie über die Eckwerte und Signale, welche das Volk mit der AXXI-, Waffen- und Wehrpflichtinitiative gesetzt hatte, dann fliegen uns noch vor 2020 jede Menge Gripens um die Ohren.

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