Oesterreich: Deutliche Mehrheit in Kärnten für Beibehaltung der Wehrpflicht

Oesterreich: Deutliche Mehrheit in Kärnten für Beibehaltung der Wehrpflicht

Der Abstand ist schon so groß, dass ein Meinungsschwenk der Kärntner für den Meinungsforscher nicht mehr möglich erscheint. Die Rede ist von der Haltung der Kärntner zur Bundesheer-Frage. Die für 20. Jänner 2013 angesetzte Volksbefragung über die Zukunft des Heeres wird nach derzeitiger Stimmungslage ein klares Votum für die Beibehaltung der Wehrpflicht bringen. Bei einer vom Wiener Markt- und Meinungsforschungsinstitut Peter Hajek im Auftrag der Kleinen Zeitung durchgeführten Umfrage, sprechen sich 59 Prozent für die Beibehaltung der Wehrpflicht aus. Nur 23 Prozent votieren für ein Berufsheer. 12 Prozent machen keine Angabe: Entweder sind sie noch unentschieden oder sie werden eher nicht an der Volksbefragung teilnehmen.
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Kommentare: 4

  1. M. E. sagt:

    Guten Morgen Giardinos…!
    Wie schon früher einmal bei einer meiner periodischen Interventionen auf dem hiesigen Forum bemerkt: ES LEBE ÖSTERREICH! Felix Austriae ein Land, gegenwärtig fast so klein wie das unsrige, ein Heer das von uns (fast…) immer belächelt, wenn nicht meistens offen kritisiert wurde. Nun sieht euch doch mal dieses Stimmungbild in Sachen “Heeresreform” an: und… nehmt euch ein gutes Beispiel daran! hochnäsige…, oft (fast…) alles verachtende Schweizer!
    Hoffen wir wenigstens, dass “unsere” hiesige höchst unseelige GSOA Initiative die ja bei uns heuer auch noch ansteht, mindestens so gut rauskommen wird wie bei den Nachbarn. Ausserdem ist das jetzige Stimmungsbild in Österreich, ein stilles aber eklatantes Votum zugunsten der direkten Demokratie, und der Vox populi.
    Servus über die östliche Grenze in meine heissgeliebte, schöne u. heimatbewusste Alpenrepublik. Durchhalten meine lieben geitigen Verwandten, an eurem Tun wird Europa gesunden, an euch wird es künftig gemessen werden!
    WEG MIT DER BRÜSSELER DIKTATUR, RAUS AUS DER MARODEN EU, ZURÜCK ZU EUROPA!

  2. Franz Betschon sagt:

    Bezüglich staatpolitischer Haltung und sicherheitspolitischer Konsequenz hat uns Österreich nun also überholt!

    • M. E. sagt:

      Sehr verehrter Herr Betschon…!
      In Österreich gibt es in dieser Frage, aber nicht nur in dieser, zwei Grundansichten: 1. Jene des Volkes, die hier auf eklatante Weise offenbar wird. 2. Und jene der Regierung(en), die ebenso klar ist: mit der ersten jedoch meiner bescheidenen Meinung nach, nicht allzu viel zu tun hat…….!
      Korrekt wäre es wohl zu sagen, dass uns in diesen Fragen das österreichische Volk überholt hat. Es sagt auf eklatante Art ganz klar JA zur allgemeinen Wehrpflicht, und zunehmend unterschwellig auch NEIN zur EU,NATO&Co.
      Trotz ihres anfäglichen Antagonismus im späteren Mittelalter, scheint komischerweise zwischen der Schweiz und Österreich immer noch eine Art Mutter-Tochter Verhältnis zu herschen.

  3. Fritz Kälin sagt:

    Die Geschichte des Österreichischen Bundesheeres während des Kalten Krieges sollte uns heute Warnung und Vorbild zu gleich dafür sein.
    Einerseits dafür, wie sehr Politik(er) eine glaubwürdige Armee verunmöglichen können und sich lieber auf eine (scheinbar günstige) Diplomatie verlassen, um das Land zu ‘schützen’. [Dabei bedingen sich glaubwürdige Landesverteidigung und Aussenpolitik gegenseitig]
    Andererseits dafür, dass eine Armeeleitung, Offizierskorps und engagierte Bürger sich vom ‘Primat der Politik’ nicht das Maul verbieten lassen dürfen. Hierzu ein Zitat aus: Aebi, Alfred, Der Beitrag neutraler Staaten zur Friedenssicherung – untersucht am Beispiel Österreichs und der Schweiz, in: Schweizerischer Aufklärungsdienst (Hg.), Schriften des SAD 14, Zürich 1976, S. 99:
    „Einen grossen Anteil daran [an dem Achtungserfolg des Bundesheeres trotz all der widrigen Umstände] hat die Armeeführung, darunter besonders General Emil Spannocchi, die es nie aufgab, die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass sich Österreich, entgegen der noch oft angetroffenen Meinung von der vermeintlich hoffnungslosen militärischen Unterlegenheit gegenüber dem Ausland, mit der auf der umfassenden Landesverteidigung basierenden Gesamtraumverteidigungskonzeption durchaus auf dem richtigen Weg befindet und nach deren Realisierung eine reelle Verteidigungschance haben wird.“
    Dazu gehörte auch der Mut von General Spannocchi, angesichts der fehlenden Mittel eine ‘underdog-Armee’ zu konzipieren, statt stur an einer 0815-Armeekonzeption nach amerikanischen Vorbild festzuhalten, für die die Mittel hinten und vorne nicht reichten. Vielleicht sollten wir uns heute auch ernsthaft überleben, ob man aus dem wenigen Geld nicht besseres rausholen könnte, als ein potemkinsches Dorf von 30’000 Mann ‘Kampftruppen’ mit FIS-Heer sowie einer nur noch zu Luftpolizei fähigen Luftwaffe. Die SPS könnte hier erstmals zu recht von einer ‘Grossmachtarmee im Westentaschenformat’ sprechen (nicht im Bezug auf die Bestände, sondern auf die Ausrüstung, Bewaffnung und Einsatzdoktrin, die jeder finanziellen Basis entbehren).
    Rudolf Roths motivierender Kommentar bei “Eine Armee-Ein Fussballstadion” scheint mir in eine ähnliche Richtung zu zielen.
    Eines ist klar (in der Schweiz und in Österreich): nur die allgemeine Wehrpflicht schafft (damals wie heute) die Voraussetzung für eine Armee, die einer Demokratie würdig ist.

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