Oesterreichs Unteroffiziere mahnen: Bundesheer verliert Verteidigungsfähigkeit

Oesterreichs Unteroffiziere mahnen: Bundesheer verliert Verteidigungsfähigkeit

Der Sparkurs des Bundesheeres, bei dem auf Militärmusikkapellen mehr Rücksicht als auf die Verteidigungsfähigkeit Österreichs genommen wird, wird von den Unteroffizieren scharf angegriffen. In einem offenen Brief warnt Vizeleutnant Christian Schiller, ein Berufssoldat, im Namen von 1700 Unteroffizieren des Aktiv- und Milizstands im Bundesland Salzburg davor, dass das Bundesheer seine letzten militärischen Kompetenzen verlieren könnte.
Das an Bundeskanzler Werner Faymann gerichtete Schreiben ist gleichzeitig eine Misstrauenserklärung an die militärische Führung. Die von Minister Gerald Klug mit der Innenministerin Johanna Mikl-Leitner vereinbarten Schrumpfungspläne sind ja letztlich im Generalstab entwickelt worden.
“Wir Unteroffiziere sind von der politischen und militärischen Führung auf das tiefste enttäuscht. Uns fehlen die Informationen, warum die Verteidigungsfähigkeit Österreichs von der politischen Führung aufgegeben wurde. Es stellt sich für uns die Sinnfrage. Dadurch wurde uns eines der wichtigsten Handwerkzeuge des Soldaten genommen, die Motivation”, heißt es in dem Schreiben des Präsidenten der Salzburger Unteroffiziersgesellschaft (UOG).
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Kommentar:
Und wann melden sich unsere Unteroffziere?

 

Kommentare: 2

  1. Willy P. Stelzer sagt:

    Wann dämmert es in den verantwortlichen Kreisen der Schweiz, dass die Armee die Verteidigungsfähigkeit gemäss Bundesverfassung, Art. 58, verloren hat? Mit der sogenannten WEA-Armee geht jede Dissuasions-Wirkung (Abschreckung) verloren.

  2. Schaub Rudolf P. sagt:

    Sehr geehrter Herr Stelzer – Sie fragen sich, wann es den verantwortlichen Politikern in der Schweiz dämmert, dass die Armee keine Dissuasionswirkung mehr hat und das Land nicht mehr gemäss Art. 58 II BV verteidigen kann. Sie werden enttäuscht werden und keine Dämmerung erleben. Lesen Sie bitte das Protokoll der jüngsten Ständeratsdebatte über die WEA. Die Herren Ständeräte – ob “linker” oder “rechter” Provenienz – haben keine Ahnung von der Sicherheitspolitik und von Armeefragen. Drei Fragenkomplexe waren wesentlich: Welcher Armeebestand ist politisch verantwortbar? Welche Dienstzeiten sind politisch verantwortbar? Wie viel darf die Armee kosten? Niemand warf die Frage der Bedrohung und des Feindbildes auf? Niemand fragte, was die weiter kaputt gesparte Armee überhaupt noch leisten könne? Niemand fragte, weshalb zahlreiche europäische Länder neuste,sehr teure Kampfflugzeuge beschaffen, bei uns aber durch Bundesrat und Parlament bewusst eine Finanzierungsform gewählt wurde, mit welcher das gewünschte Scheitern der Beschaffung Realität wurde. Man war stolz, die WEA “durchgewinkt” zu haben. Wie bereits erwähnt, zeigten die Ständeräte, dass sie keine Ahnung haben. Im Unterschied zu Ärzten, Anwälten, Ingenieuren, Unternehmern etc. haben die Parlamentarier einen unabschätzbaren Vorteil: Es kann ihnen nie ein sog. Übernahmeverschulden vorgeworfen werden.

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