Prominenter Fürsprecher für die Tiger-Flotte
Noch im August schienen die Tage der fliegenden Tiger gezählt. Die «Tiger F-5 E/F», wie die bald 40-jährigen Kampfjets der Schweizer Luftwaffe mit vollem Namen heissen, seien «hoffnungslos veraltet», befand Verteidigungsminister Ueli Maurer und drohte, sie bis 2016 vom Himmel zu holen. Die 32 F/A-18 müssten reichen, bis diese zwischen 2025 und 2030 durch neue, zahlreichere Kampfjets ersetzt würden Auch die Petition «Rettet die Tiger», für welche die Gruppe Giardino nach eigenem Bekunden bisher rund 10 000 Unterschriften gesammelt hat, konnte ihn nicht umstimmen.
Erst unter dem Druck von Vorstössen aus dem Parlament krebste Maurer in der Herbstsession zurück. Es sei «allenfalls denkbar, den F-5 noch einige Jahre für gewisse reduzierte Aufgaben weiter im Einsatz zu behalten», beschied er dem Urner CVP-Ständerat Isidor Baumann, der sich für den Weiterbetrieb zumindest eines Teils der 54 Flieger zählenden Tiger-Flotte stark gemacht hat. Für diese «Notlösung», wie es Maurer nennt, plädiert jetzt auch der frühere Luftwaffenkommandant Markus Gygax. Seiner Meinung nach sollten etwa 20 bis 30 der Tiger weiterfliegen.
«Eine neue Lage verlangt eine neue Lagebeurteilung», schreibt der Korpskommandant a. D., der die Geschicke der Luftwaffe bis Ende 2012 leitete, im Blog der Generalstabsoffiziere. Damit hätte die Luftwaffe zwar keinen modernen Kampfjet-Ersatz, aber mehr (billigere) Flugzeuge zur Verfügung, um die (teureren) F/A-18 zu entlasten. Das würde deren Lebensdauer verlängern, argumentiert Gygax.
Beitrag der NLZ vom Sonntag (PDF) mit freundlicher Genehmigung der Neuen Luzerner Zeitung.