Rede von Bundesrat Maurer: Konflikte unterhalb der Wahrnehmungsschwelle

Rede von Bundesrat Maurer: Konflikte unterhalb der Wahrnehmungsschwelle

In den letzten Wochen haben wir immer wieder den Begriff Geopolitik lesen und hören können. Damit verbunden war meist Verwunderung, dass es solches im modernen Europa noch gibt. Da annektiert Russland die Krim, die NATO verlegt als Antwort darauf Soldaten und Kampfflugzeuge in die östlichen Mitgliedsstaaten – und plötzlich wird Machtpolitik wieder sichtbar.
Ich glaube, wenn man die grösseren Zusammenhänge verfolgt, ist man etwas weniger überrascht. Nur haben wir in den letzten Jahren einen Glauben an die friedliche internationale Verständigung und an eine globale Zusammenarbeit entwickelt, der uns beinahe blind gemacht hat.
Die Geopolitik war aber nie überwunden. Auch heute haben Länder keine Freunde, sondern Interessen. Und diese Interessen führen zwangsläufig immer wieder zu Interessenskonflikten.
Nur ist es so, dass diese Konflikte meist unterhalb der Wahrnehmungsschwelle ausgetragen werden. Wir werden erst dann darauf aufmerksam, wenn ein Konflikt eskaliert, wenn die Panzer auffahren, wie jetzt in der Ukraine oder in Russland. Erst dann also, wenn uns die Medien erschreckende Bilder liefern. Das heisst, wir erkennen jeweils nur die Spitze des Eisberges.
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