Ueli Maurer: «Manchmal vermisse ich die Ernsthaftigkeit»

Ueli Maurer: «Manchmal vermisse ich die Ernsthaftigkeit»

Bundesrat Ueli Maurer kämpft für eine Armee, die vollständig ausgerüstet ist. Er wirbt für eine effiziente Ausbildung der Miliztruppen. Und er möchte das politische Ringen um die «Weiterentwicklung der Armee» (WEA) gewinnen. Diese Prämissen setzten den Rahmen für den Besuchstag, den der Verteidigungsminister am Dienstag für die Medien auf dem Waffenplatz Wangen an der Aare veranstaltete.
Mit Blick auf das bevorstehende parlamentarische Seilziehen um die Armeereform rief Maurer im Übungsdorf der Rettungstruppen in Erinnerung, dass keine neue Armee entstehe. Im gesetzgeberischen Prozess gehe es im Wesentlichen darum, die Armee bestandesmässig zu verkleinern. Die Weiterentwicklung selber habe bereits vor fünf Jahren begonnen, als die Armeeführung beauftragt worden sei, eine Mängelliste zu erstellen. Viele Schwachstellen seien bereits behoben worden. Weiterhin laute die Herausforderung: «Mit weniger Leuten muss die Armee effizienter werden.» […]
Ebenso freimütig bekannte der Verteidigungsminister, ihn schmerze es, dass die Armee von gewissen Kreisen «notorisch lächerlich gemacht» werde. Kritik sei zwar wichtig. Zu bedenken sei aber, dass sich der Auftrag der Armee darum drehe, Menschen zu schützen, zu retten oder notfalls zu verteidigen. Vor diesem Hintergrund vermisse er «manchmal die Ernsthaftigkeit».
Beitrag auf NZZ.ch
Kommentar:
Ja, wir vermissen die Ernsthaftigkeit auch, Herr Bundesrat!

 

Kommentare: 5

  1. Kurt Brugger sagt:

    Guten Abend Giardinos,
    Wer den CVBS bei seiner Arbeit beobachtet, die politischen Abläufe einigermassen kennt, kann seine Ernsthaftigkeit nicht in Frage stellen, nur um damit Stimmung zu machen! So sind in diesem Land keine politischen Auseinandersetzungen zu gewinnen und Mehrheiten zu schaffen.
    Wer Einfluss nehmen will auf den bevorstehenden politischen Prozess, sollte mit Respekt, Sachlichkeit und der notwendigen politischen Sensibilität auf die Entscheidungsträger zugehen.
    Sollte der CVBS die Inhalte des einen oder anderen Blogs kennen in diesem Forum, könnte ich mir vorstellen, dass auch diese Anlass sind, für seine Bemerkung. Damit würde er wohl auch die GG zu den “gewissen Kreisen” zählen.

    • Ueli Gruber sagt:

      Wir müssen erkennen, das wir die Sache über die Person stellen sollten. Das tut zwar weh, weil BR Ueli Maurer sich sehr viel Mühe gibt und einen guten Job macht.
      In der derzeitigen politischen Konstellation werden aber seine Anträge vom restlichen Bundesrat (inkl. Oberst i Gst Schneider-Ammann) geblockt und abgelehnt.
      Damit es in dieser verfahrenen Situation positiv weitergehen kann, muss ein personeller Wechsel an der Spitze stattfinden. Da kann einem BR Ueli Maurer noch so sypathisch sein, die Sache “Armee” ist wichtiger als seine Person.

    • Kurt Brugger sagt:

      @Ueli Gruber, Sie liegen falsch, wenn Sie in der jetzigen Situation einen Wechsel in der Regierung als prioritär darstellen.
      Ein Wechsel wird so oder so erst im 2015 (wenn überhaupt) stattfinden. Ein Wechsel bei den Parlamentswahlen, der spürbar zugunsten der Armee Auswirkung haben würde, ist kaum zu erwarten.
      Die GG zusammen mit allen armeebefürwortenden Organisationen sind herausgefordert politischen Druck aufzubauen. Dazu gehört nach meiner Beurteilung der Lage, aktiv alle Kräfte mobilisieren vor den Wahlen 2015. Das heisst regionale und koordinierte Wahlempfehlungen für Kandidaten die für eine starke Armee einstehen. Parallel dazu das Initiativ-Komitee “Wehrhafte Schweiz” (Initiativ-Text, Sammlung der Unterschriften)gründen und im Frühling 2015 die Unterschriften-Sammlung starten.

    • Ueli Gruber sagt:

      Für einen Rücktritt muss nicht bis zu den Wahlen gewartet werden. Ein Rücktritt aus “persönlichen” oder “gesundheitlichen” Gründen ist jederzeit möglich. Die Ersatzwahlen finden dann sofort statt.

  2. Urs Tischhauser sagt:

    Lieber Kurt Brugger und Ueli Gruber
    Es ist Ihnen menschlich anzurechnen, dass Sie als aufrechte SVPler Ueli Maurer den Rücken stärken. Nur, haben uns drei SVP Verteidigungsminister der letzten jahrzehnte in die Situation gebracht, in welcher wir heute stecken.
    Wenn man mit einer “Show” zeigt, dass die heutige Infanterie besser ausgerüstet ist – wenn sie denn über ihree Ausrüstung verfügt – versteht sich von selbst. Der amerikanische un der russische Infanterist kommen ja auch nicht mehr mit dem Material der 60er aus dem letzten Jahrhundert daher!
    Das Problem welches weiterhin besteht, ist dass kriegstaugliches Material verschrottet wurde und sicher immer noch wird. Wieso unterbindet der CVBS solche Aktionen, in der derzeitigen unsicheren Lage nicht schon längstens. Wo ist da die Leadership? Mit der Begründung, dass andere besseres Material haben, ist dies auch nicht besser. Unseres würde nämlich im Gegensatz zu demjenigen anderer Armeen dank unseren gutgeführten Logistikbasen funktionieren. Und daher lieber ein Tiger F5 welcher fliegt, als ein deutscher Eurofighter der es nicht mehr kann!
    Und wenn BR Maurer meint, dieser Aussage fehlt die Ernsthaftigkeit, dann soll er doch ernsthaft Alternativen vorschlagen, wie aus der derzeitigen Misere herauszukommen ist. Sicher würden wir alle lieber positive Schlagzeilen über unsere Armee lesen! Aber diese sind sehr dünn gesät.

Kommentare sind geschlossen.