Umstrittenes Nato-Handbuch gegen Cyber-Attacken

Umstrittenes Nato-Handbuch gegen Cyber-Attacken

Der Begriff «Cyber-War» gewinnt in aktuellen sicherheitspolitischen Diskussionen immer mehr an Gewicht. Ein offizielles Regelwerk für das Verhalten von Staaten im digitalen Krieg gibt es bislang nicht. Die Nato hat mit dem sogenannten «Tallinn Manual» aller-dings ein Handbuch erstellt, wie sie sich im «Cyber-War» positionieren will. Das Hand-buch gilt als eigentliche Nato-Cyber-Doktrin. Dies beunruhigt, denn das Handbuch enthält sehr problematische Passagen.
Für einmal lesenswerter Beitrag auf gsoa.ch

 

Kommentare: 2

  1. Michael Waldvogel sagt:

    In Tallin (Hauptstadt von Estland) ist das NATO Cooperative Cyber Defense Center of Exelence, kurz http://www.ccdcoe.org (Das „N“ wurde weggelassen) domiziliert und stellt sich wie folgt vor:
    „NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence is an International Military Organisation with a mission to enhance the capability, cooperation and information sharing among NATO, its member nations and partners in cyber defence by virtue of education, research and development, lessons learned and consultation.“
    Die NATO selber umschreibt das auf http://www.act.nato.int/article-2013-2-w5 wie folgt:
    „The Tallinn Manual is published as an independent academic work, outside the CCD COE, by Cambridge University Press. The Tallinn Manual is not a NATO product. The following statement, which also serves as a disclaimer at the beginning of the Manual, is also posted on the CCD COE web-page: ‘The Tallinn Manual is not an official document, but instead an expression of opinions of a group of independent experts acting solely in their personal capacity. It does not represent the views of the Centre, our Sponsoring Nations, or NATO. It is also not meant to reflect NATO doctrine.“
    Wie es zur Cyber-Warfare Anleitung kam, erläutert hier kurz Michael N. Schmitt, General Editor von Tallinn Manual http://www.youtube.com/watch?v=Jxvm815Z96w
    Die iranische http://nuclearenergy.ir hat das Tallinn Manual hier http://nuclearenergy.ir/wp-content/uploads/2013/11/tallinn_manual.pdf als PDF hochgeladen.

  2. Kurt Brugger sagt:

    Hallo Giardinos,
    Ich verstehe von Internet (worldwide web) und von Computern soviel wie der Anwender wissen sollte. Mein Sachverstand zu Cyber War und Cyber Attacken sagt mir einzig, es handelt sich um Angriffe im Internet, über das fast alles (und immer mehr) gesteuert wird, was im zivilen und im militärischen Leben überlebenswichtig ist.
    Die weltweite Vernetzung unserer Kommuniktaions- und Steuerungsmöglichkeiten aus meiner laienhaften Sicht beurteilt, lässt vermuten Cyber-Attacken zu welchem Zweck auch immer, sind Bedrohungen, deren Abwehr über Jahre mit anspruchsvollem Knowhow aufgebaut werden muss.
    Die NATO, trotz des Centers in Tallin (www.ccdcoe.org), könnte eher überfordert sein, von der Komplexität im Alleingang diese Aufgabe erfolgreich lösen zu können. Die Schweiz als Kleinstaat ist dies sowieso.
    Angesichts der Pannen im IT Bereich im VBS und der übrigen Bundesverwaltung ist zu befürchten, dass schon die Festlegung einer Strategie für die Abwehr solcher Cyber Attacken ein schier unlösbares Problem darstellt. (Auch nicht mit externen Experten, die höher salariert sind als die BR!)
    Für die Festlegung dieser Strategie müsste das VBS eine Sondertruppe (mit den besten IT Spezialisten in unserem Land) zusammenstellen.
    Diese müsste zu den gleichen Bedingungen wie jeder andere AdA für das VBS seine DT abarbeiten. Zielsetzung in diesem Projekt die Abwehrstrategie gegen Cyber Attacken, Zeit und Umfang fest legen, für die taktische Umsetzung, den notwendigen Knowhow-Tranfer zur Ausbildung der Truppe für den Ernstfall.

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