Unsere Armee – die beste praktische Führungsausbildung

Unsere Armee – die beste praktische Führungsausbildung

In den letzten 30- 40 Jahren hat die Qualität der Chefs drastisch nachgelassen. Warum? Was hat sich in dieser Zeit verändert?

  1. Immer mehr Chefs kommen aus den Managerschulen. Sie haben keine Produktekenntnisse und wissen wenig über die Produktionsmethoden. Zudem leben sie abgehoben und haben kaum persönliche Kontakte zu anderen Menschengruppen. So müssen sie sich ihre Autorität mit harschen Worten und spektakulären Entscheidungen gewaltsam erschaffen, und machen so ihre Untergebenen krank.
  2. Durch den massiven Abbau unserer Milizarmee gibt es immer weniger Chefs, die die Lebensschulung im Militär durchlaufen haben. Dort musste man Leute aus allen Schichten für Aufgaben motivieren, die nicht unbedingt beliebt waren. Insbesondere die Uof, die sich nicht auf Gold am Hut abstützen konnten, mussten ihre Untergebenen mit Sachverstand, guten Vorbild und absoluter Integrität führen und sich ihre Autorität allein mit ihrem Charakter erschaffen. Diese Tätigkeit gab den Leuten eine sehr grosse Sozialkompetenz, die den heutigen Chefs meist fehlt. Dass diese Ausbildung sehr erfolgreich war, sieht man an der Tatsache, dass trotz Miliz anstatt Profi im Umgang mit sehr gefährlichen Waffen und Fahrzeugen, kaum Unfälle vorkamen.

Man ist heute geneigt, den Militärdienst als Zeitverlust darzustellen. Aber in Friedenszeiten ist ja die Militärdienstzeit kürzer als eine Managerschule, sie ist aber hundertfach wirkungsvoller.
Max Salm, Umiken