Waffenhilfe in den Lüften

Waffenhilfe in den Lüften

Österreich hat also hochmodernes Fluggerät, aber kein Geld, es einzusetzen. Die Schweiz hat die finanziellen Mittel, darf aber die vom Bundesrat gewünschten Gripen nicht kaufen. Beide Länder sind eigentlich zu klein für eine eigene Luftraumüberwachung. Kaum haben die Jets abgehoben, müssen sie an den Landesgrenzen abdrehen. Wäre es da nicht logisch, die Überwachung zusammenzulegen?
Beitrag auf tagesanzeiger.ch

 

Kommentare: 1

  1. Fritz Kälin sagt:

    In Südafrika (mit seinen alten Gripen-Jets) erweisen sich die finanziellen Engpässe ebenfalls als äusserst wirkungsvolle friendly-fire-Luftabwehr.
    Was wäre ein worst case: eine Luftraumverteidigung gegen einen in der Luft in jeder Hinsicht überlegenen Angreifer. Hier liefert Serbien 1999 das für uns interessanteste Beispiel. Ob man sich bei unserer Armee jemals seriös mit der serbischen Perspektive auseinandergesetzt gesetzt hat, wage ich zu bezweifeln. Lieber schrieben alle in der ASMZ darüber, wie mega präzis doch die westliche Luftkriegführung war (nicht gegen die serbische Soldateska im Kosovo, aber gegen die Verkehrs- und Energieinfrastruktur Serbiens und die versehentlich dorthin dislozierte chinesische Botschaft).
    Aber auch eine noch so unterlegene Luftwaffe muss vom Aggressor zuerst niedergekämpft werden. Nur schon der dafür nötige zusätzliche Zeitaufwand des Angreifers kann der Diplomatie wertvolle Zeit verschaffen, bevor die Luftangriffe nicht mehr ganz so militärische Ziele ins Visier nehmen.
    Doch was ist mit den Neutralitätspflichten? Also einer (auch noch so überlegenen, aber nicht gegen uns) Krieg führenden Grossmacht die kriegsbezweckte Nutzung unseres Luftraumes verwehren. Dazu braucht es nicht mehr (aber auch nicht weniger) als eine durchgehende Präsenz einigermassen zeitgemässer Jets. Unser kleiner Luftraum verlangt, dass in dieser Lage ständig Flieger am Himmel sind, dafür ist mit wenigen Exemplaren dann gleich der ganze Luftraum abgedeckt. Dafür wäre die Hornet/ Gripenflotte m.E. die preiswerteste Lösung gewesen. So ein Szenario setzt natürlich unsererseits eine politische Bereitschaft voraus.
    Dann wäre eine wiedererlangte Luft-Boden Fähigkeit unserer Luftwaffe eine wertvolle Erhöhung der Kampfkraft des Heers (und würde auch den Gesamtnutzen der teuren, vorhandenen Mehrzweckkampfflugzeuge voll ausnutzen), sollte es das staatliche Gewaltmonopol gegen nichtstaatliche Bewaffnete (z.B. von aussen bezahte und gesteuerte Söldner/ Provokateure etc.) durchsetzen müssen.
    Da man die gewünschte militärische Fähigkeitserweiterung an der Urne mangels klarer politischer Verwendungsabsicht nicht durchgebracht hat, wird unsere Handlungsfreiheit fortan durch einen weiteren Verlust an militärischer Fähigkeit nochmals eingeschränkt.

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