Wehrmänner wollen längere WK

Wehrmänner wollen längere WK

Nach der Gripen-Nieder­lage beschäftigt sich Verteidigungsminister Ueli Maurer derzeit vertieft mit der Frage, wie die Armee der Zukunft aussehen soll. Im Rahmen der Monsterreform «Weiterentwicklung der Armee» (WEA) sind einschneidende Änderungen geplant. Die Tage von zahlreichen Kasernen sind gezählt, ebenso jene von manchen Flugplätzen.

Für Zehntausende Soldaten aber die wohl wichtigste Neuerung: Die Dauer der Wiederholungskurse (WK) wird von drei auf zwei Wochen verkürzt. Die Armee schläft natürlich nicht und hat genau das im Auftrag von Ueli Maurer persönlich ausprobiert. «Versuchskaninchen» waren ein Gebirgsschützen- und ein Panzerbataillon.

Beitrag auf blick.ch

Kommentar:
Mit kürzeren WK will man die Wirtschaft entlasten. Bei 20 bis 30-Jährigen Soldaten fällt diese “Entlastung” volkswirtschaftlich kaum ins Gewicht. Die entgangene Ausbildungszeit hingegen wiegt schwer.

 

Kommentare: 24

  1. Schaub Rudolf P. sagt:

    Die Leistung von Militärdienst ist beste Ausbildungszeit, wenn in der Armee echter Militärdienst und nicht Zivildienst geleistet wird. Als Anwalt, der eine Schützen-Kompanie und eine Füsilier-Stabskompanie sowie ein Füsilier-Bataillon geführt hatte und als zugeteilter Stabsoffizier Stellvertreter eines Regimentskommandanten gewesen war, hatte ich gegenüber meinen Berufskollegen, die eine militärische Karriere verschmäht hatten, enorme Vorteile. Im Militär lernte ich unter widrigen bzw. suboptimalen Bedingungen systematisch und effizient zu arbeiten. Ich hatte Chefs, die grossartige Vorbilder waren, aber auch Chefs, die weder durch Sachkompetenz noch durch charakterliche Eigenschaften überzeugten. Im Alter von 22 Jahren war ich Zugführer und für 37 Unterstellte verantwortlich. Mit 26 führte ich die erste Kompanie mit 157 Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren. Noch vieles mehr könnte ich erwähnen, was mich weiter gebracht und Vorteile im Berufsleben verschafft hat. Die Behauptung, im Militär verpasse man Ausbildungszeit mit schwerwiegenden Folgen, ist dummes Geschwätz von Leuten, die nie anspruchsvollen Militärdienst geleistet haben und ohne eigene Erfahrung etwas nachplappern. Die kritisierte Aussage könnte allerdings bald einmal zutreffen, wenn Regierung und Parlament unsere Armee zu einer besseren Zivildienst-Organisation gemäss dem Bericht über die Weiterentwicklung der Armee degradieren, die mangels Ausrüstung von 08.00 bis 12.00 Uhr und von 13.30 bis 17.00 Uhr Wanderwege und Biotope pflegen darf. In diesem Fall können zielstrebige und fähige junge Leute auf Karrieren in der Armee mit gutem Gewissen verzichten.

  2. Urs Tischhauser sagt:

    Ich glaube, wir alle haben von unseren Dienstleistungen persönlich profitiert. Weil wir durch Führungserfahrung in jungen Jahren etwas lernen konnten, welches Gleichaltrige nicht konnten. Mit den ständigen Reformen in der Armee haben wir aber das Gleiche Problem, wie im Bildungsbereich. Wei soll noch jemand wissen, was welche Massnahme bewirkt hat, wenn schon zwischenzeitlich zehn andere Massnahmen ergriffen wurden. “Eis nach em andere” war früher ein gängiger Spruch. Wir sollten vielleicht wieder dorthin zurückfinden.

  3. Fritz Kälin sagt:

    Nicht einmal diejenigen, für welche diese ‘Wohltat’ der zweiwöchigen WKs gedacht war – die einfachen Soldaten, geben ein ‘Nein danke’ als Feedback. Wer glaubt, die Akzeptanz der Schweizer Armee dadurch steigern zu können, indem man ausgerechnet den engagiertesten Truppengattungen auch noch den letzten Ausgang und das verdiente Wochenenende zusammenstreicht, der hat definitiv den Bezug zu allem verloren: der Armee, ihren Angehörigen, ihrer Geschichte und zur Schweizer Wehrgeschichte insgesamt.
    Das Grundproblem ist und bleibt: für die ‘richtigen’ Kampftruppen sind bereits 3 Wochen die unterste Grenze. Hingegen gibt es eine grosse Zahl AdA, welche in Supportfunktionen 3 Wochen lang unterfordert vor sich her dümpeln. DIESE Funktionen könnte man m.E. problemlos auf zwei oder sogar einwöchige WKs runterfahren, zumal deren Arbeiten auch locker von einem ü30 wahrgenommmen werden können. Ein Grenadier hingegen braucht regelmässiges Training und jene Fitness, welche man bei u30 noch abrufen kann.
    Es mag politisch passabel sein, von allen AdAs dieselbe Dienstleistungszeit abzuverlangen, aber den militärischen Anforderungen ist damit wirklich nicht gedient. Die Kampftruppen sind bekanntlich auch diejenigen Truppengattungen, denen am wenigsten Leute in den Zivildienst oder auf anderem Weg ‘davonlaufen’.
    Es sollte ernsthaft erwogen werden, die WK-Dauer funktionsbezogen anzupassen. Sprich: Kampftruppen weiterhin 3 Wochen, dafür sind diese Leute mit den strengen WKs schneller mit dem Militär fertig als ihre Jahrgänger, welche sich im WK (überspitzt formuliert) von Kaffepause zu Kafffepause hangeln. Ich habe einen Teil meiner Dienstzeit in Betriebsdetachementen zugebracht und weiss deshalb womöglich besser wovon ich rede, als jene Stabsoffiziere, welche heute die WEA mitplanen und sich wegen ihrer verdienstvollen Militärkarriere nicht vorstellen können, wie zehntausende von einfachen Soldaten diese Armee Jahr für Jahr erleben.
    Andere Alternative: Man lässt die völlig willkürliche Obergrenze von 5Mio Diensttagen fallen (woher kommt die überhaupt und was soll sie nützen???) und schafft so Spielraum für die Rückkehr zu zwei Heeresklassen (ähnlich früherem Auszug und Landwehr). Dies erlaubt eine weit optimalere Ausnutzung der Chancen der Miliz sowohl für die Armee, als auch für die Wirtschaft.
    Memento: Nicht zufällig wurde kurz vor dem Zweiten Weltkrieg (eine Zeit des schmerzlichen Erwachens) die WK-Dauer von 2 auf 3 Wochen erhöht. Der Ausbildungsbedarf hat sich mit dem technischen Fortschritt etc. seit jeher kaum verringert.
    Vom Kader ganz zu schweigen! In früheren ASMZ wurden bereits gute Beiträge veröffentlicht, welche klar beleuchteten, dass für die Kader die WEA kaum Entlastungen, aber garantiert Zusatzbelastungen bringen würde. Hier möchte ich auch als einfacher AdA (inzwischen Reserve) für das Kader eine Lanze brechen. Naturgemäss sind die Offiiere der folgsamste Teil der Armee – deshalb ist die Gefahr umso grösser, dass die nächsten kontraproduktiven Reformschritte auf ihrem Buckel ausgetragen werden. Diejenigen unter ihnen, welche ihre in der OS antrainierte, persönliche Opferbereitschaft nicht für politische Zwecke missbrauchen lassen wollen, haben deshalb meine volle Unterstützung.
    Man begeht mit der WEA letztlich denderelben Fehler wie bei der AXXI, als man anpries, dass man nun innert eines Jahres Leutnant werden könne, um so ‘der Wirtschaft’ die hochbegehrten Leute möglist rasch ‘zurückgeben’ zu können. Was ist passiert? Die Wirtschaft sagte: ah schön, der Herr Leutnant ist schon wieder zurück , aber er bringt genau das nicht mehr mit, was wir früher an einem Offizier der Schweizer Armee am meisten geschätzt haben: die lange Führungserfahrung. Theoriezertifikate sind kein gleichwertiger Ersatz für die Erfahrungen als Soldat in der RS und als Gruppenführer (Korporal) auf der Zwischenstufe. Diesen Fehlgriff der AXXI will die WEA ja zu recht korrigieren. Nur leider rennt man mit zweiwöchigen WKs sehenden Auges in den nächsten absehbaren Fehler hinein.
    Die allseits erwünschten Elemente der WEA liessen sich auf politisch leichterem Weg durchsetzen. Die Miliz bietet weit mehr Möglichkeiten und Spielräume, als man sie zu nutzen bereit ist.

  4. Ueli Gruber sagt:

    Ich nehme einmal an, dass das Feedback der AdA aus diesen “Versuchen” genau so wenig Einfluss haben wird, wie dies die Vernehmlassungsantworten hatten. Es werden vermutlich Fragebögen ausgefüllt, fein säuberlich ausgewertet und dann in Bundesordner abgelegt. Mehr nicht.
    Und dann kommt der Chef VBS und sagt es habe etwa gleich viel Antworten gegeben, die sagen, dass zwei Wochen zu wenig seien und solche die sagen, dass zwei Wochen immer noch zu viel seien. Somit seien dann zwei Wochen im Durchschnitt gerade richtig.
    Alle Vernehmlassungen, Befragungen und Versuche sind eine Pharse. Die Meinungen sind schon lange gemacht. Eine Abweichung ist nicht vorgesehen. Die WEA soll um jeden Preis durchgeboxt werden. Dadurch kommt es zum Referendum, und Ueli Maurer und André Blattmann werden nach dem Gripen Desaster ein zweites Mal in einer Volksabstimmung eine Niederlage erfahren müssen.
    Wer nicht hören will, muss fühlen!

  5. A. Hohermuth sagt:

    BR und ein Teil der Armeespitze (vorweg die Studierten) auswechseln.
    Alle die hier schreiben wünschen sich eine andere Armee als die bestehende und zukünftig geplante. Warum fordern nicht alle, zB in Form eine Petition die gewünschten Änderungen und Entlassungen der Armmeschänder?

  6. Kurt Brugger sagt:

    Guten Abend Giardinos,
    Schon zu meiner Zeit, als KPKdt und BatKdt der Versorgungstruppen wurden Versuche unternommen die Wiederholungskurse auf 14 Tage zu verkürzen. Bis anfangs 80er Jahre kannten wir noch die “Ergänzungskurse”, welche 14 Tage dauerten.
    Bei den rückwärtigen Truppen (Logistik) und bei den kombattanten Truppen, wurde mehrfach und einhellig festgestellt, 2-wöchige Ausbidlung ist zuwenig effizient. Für die gründliche Arbeit mit der Truppe fehlte die Zeit, um die Programme nachhaltig zu gestalten. Die Mehrheit der AdA’s(aller Grade)hat sich gegen eine Verkürzung von 21 auf 14 Tage ausgesprochen.
    Ohne auf dem Stand der aktuellen Methoden und Lernziele zu sein, wage ich zu behaupten, dass sich eine fundierte Ausbildung an Waffen und im Fachdienst (zB Logistik) nicht in 2 Wochen bewerkstelligen lässt. Auch in der aktuellen Armee gilt als wichtigstes Ziel, die Truppe kriegsgenügend zu trainieren. Alles andere (was angeblich in den WKs auch noch auf dem Tagesbefehl angeordnet wird) ist unmilitärischer Schabernack, zeugt von massiver soldatischer Pflichtverletzung. Kader welche ihre Truppe nicht nach bestem Wissen und Können, für den Ernstfall ausbilden, nehmen ihre Verantwortung nicht wahr.

  7. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich habe wie Herr Brugger auch gewusst, dass das 2Wochen-Modell schon mal eingeführt und wieder abgeschafft wurde. Hier zeigt sich wie planlos man im VBS vorgeht. Wie dem auch sei, die Begründung mit der Industrie steht auch auf sehr schwachen Beinen, v.a. da viele Soldaten sich noch in der Ausbildung (Studium, Praktika) befinden. Wichtig wäre v.a., dass die Dienstdauer (also das Alter in dem man entlassen wird) wieder auf 50 bis 65 erhöht wird, da werden allerdings aus Kostengründen tatsächlich die Anzahl Diensttage reduziert werden müssen. Das ist zwar schade, aber genau in dem Punkt kann man das Aufwuchskonzept anwenden. Es isat allerdings auch zu sagen, dass man die 300 Soldatendiensttage in der Armee 61 auf die 30 Dienstjahre verteilt hat und das ging ganz gut, während man die heutigen Soldaten immer noch fast 300 Diensttage leisten lässt, aber nur noch 10 Dienstjahre hat. Das ist für mich mehr als nur merkwürdig.

  8. AW sagt:

    Fritz Kälin trifft es mit seinem Kommentar auf den Punkt!
    Ich bin selber Ada (Sdt) bei den Fliegertruppen und hatte kürzlich meinen zweiten WK. Warum müssen z.B die Ada’s, welche nur das Material abgeben und entgegennehmen (jeweils 2 Tage) 3 Wochen herumsitzen? Warum braucht es überhaupt Betriebssoldaten, die abgesehen von der Wache nichts machen ausser Filme schauen und gamen? Wir haben Übermittlungstruppen, die Funkverbindungen herstellen, die in der Regel niemand braucht (da alle Handys dabei haben). Anderseits ist die Ausbildungszeit für die Helikopterwarte- und Mechaniker oder für das FIS-LW zu kurz. Ein Problem ist auch, dass jeder bei seinem WK mit seinem Wissen wieder von vorne anfängt. Die meisten WK’s finden am WEF statt, bei dem keine Zeit für Ausbildung bleibt. Ausserdem verschieben vielen ihren WK’s, so dass einige seit manchmal 3-4 Jahren keine WK oder RS absolviert haben. Und ein weiteres Problem ist auch, dass jeder in jedem WK einer andere Unterfunktion zugeteilt wird. Es müsste mehr Spezialisierungen geben. Zum Teil werden ausgebildete Mechaniker dann zu Betriebs- und Bürosoldaten, statt sie konsequent nur für technische Funktionen einzusetzen. Diese wenden sich dann enttäuscht GEGEN die Armee. Die Milizsoldaten werden zum Teil stark missbraucht. Was glaubt ihr, wie glaubwürdig die Milizarmee für jemanden ist, der einfach den Empfang und ein Telefon bewachen muss, welches sowieso weitergeleitet wird? In der Privatwirtschaft würde einfach jemand ein Notiz an die Tür hängen oder den Telefonbeantworter aktivieren.
    Fazit: Bei der Luftwaffe wird ein zweiwöchiger WK niemals funktionieren. Das Milizsystem funktioniert nicht wirklich. Ich wage zu behaupten, dass jedes Jahr Tausende von Miliz- und sogar Armeeabschaffern geschaffen werden! Ich glaube, wenn jeder Ada abstimmen gehen würde, dann wäre die Milizarmee abgeschafft worden. Die Armee lebt von den älteren Stimmbürgern, welche die Armee positiver/glaubwürdiger in Erinnerung haben. Bei einem Vortrag des Kadi über die WEA haben die meisten nur den Kopf geschüttelt. Zum Teil inhaltlich und zum Teil auch, weil es ihren gemachten Erfahrungen völlig widerspricht.
    Dieses Jahr gab es erstaunlicherweise einige Armee- und Milizsystemdiskussion. Die Wm’s und Obrlt waren Mehrheit klar für die Armee und eher für den Gripen, während eine grosse Mehrheit nichts von der heutigen Armee und z.B dem Gripen wissen wollen.

    • Kurt Brugger sagt:

      @AW
      Ich habe Ihren Beitrag hoffentlich richtig interpretiert, was die Ausbildung in Ihrem ersten WK betrifft. Was Sie uns mitteilen, zeugt von unverantwortlichem Schlendrian im Ausbildungs- und Dienstbetrieb. Berichte gleichen Inhalts habe ich schon einige Male gehört. Immer sind mir dazu Zweifel gekommen, ob es sich um tatsächliche Zustände handeln könne, im militärischen Tagesablauf von WK Truppen der CH-Armee.
      Aufgrund meiner Recherchen, weiss ich heute, Ihre Schilderung entspricht mehrheitlich (60-80%) dem Dienstbetrieb in den Wiederholungs-Kursen.
      Es braucht kein umfassendes Wissen in der Ausbildung einer neuzeitlichen Kampftruppe, um zur Erkenntnis zu gelangen, dass bei diesem Schlendrian, “der Wurm drin ist” in der Verantwortungs- und Befehlskette von unten bis ganz oben!
      Einer solchen Truppe hilft auch nicht “auf die Beine”, wenn der oberste Chef (CVBS) und seine Adlaten von der “besten Armee der Welt” sprechen. Das sind schönfärberische Worthülsen, einer Führungscrew, die in schwierigem pazifistischem Umfeld vergessen hat ihre Verantwortung wahr zu nehmen. Nämlich die Ausbildung der Truppe für den Ernstfall!
      AdA’s die mit solchen Erinnerungen aus ihrem WK ins zivile Leben zurück kehren, können nicht überzeugt sein von dem was sie die letzten 21 Tage getan (oder eben nicht getan) haben. Der Nährboden für anti-militärische Gefühle, demotivierte Soldaten und Wehrdienstverweigerung.

  9. Urs Tischhauser sagt:

    Liebe Giardinos
    Der “Frontbericht” eines aktiven WK Sdt sollte uns – und vor allem auch der Armeespitze – zutiefst zu denken geben. Die Forderung, dass je nach Truppengattung die WK’s zeitlich zu differenzieren sind, scheint sinnvoll und nachvollziehbar.
    Wenn man den Sinn seiner Dienstleistung einsehen kann, weil man ja eben nicht nur rumhockt und “gamt”, sondern während der anwesenden Zeit auch grossmehrheitlich etwas Sinnvolles zu tun hat, würde der Qualität und dem Ansehen der Armee gegen aussen wie innen nur guttun.
    Dann ist halt der eine Sdt mit 30 Jahren am Ende seiner Dienstzeit angelangt und der andere erst mit 40. Aber er hat während dieser Zeit die jährliche Ausbildungszeit, welche er benötigt um sein militärisches Handwerk aus dem Stand zu beherrschen. Dann funktioniert unsere künftige Armee sicher wieder um einiges besser als die jetztige.
    Die zwei Baranoffkurse welche wir Artilleristen jährlich neben dem WK zu leisten hatten, haben die wenigsten von uns geliebt. Aber wir waren uns bewusst, dass diese nötig waren, damit wir aus dem Stand in der Lage wären unseren militärischen Job zu erfüllen. Also haben wir dies akzeptiert.
    Und ausgebildet haben wir nach dem Slogan unseres Rgt Kdt Oberst i Gst Tisi
    S = Stoffliches Existenzminimum
    P = Praktische Arbeit
    U = Keine Unbeschäftigten
    D = Drillmässige Arbeit
    L = Leistungsmessung bei vorgegebener Leistungsnorm
    Ganz einfach, praktisch und gut!

  10. Hans Ulrich Suter sagt:

    Für mich gibt natürlich wieder ganz anderes zu denken. Also es sollte jedem (sogar denen von der Luftwaffe) klar sein, dass ein Handy im Kriegsfall etwa so sinvoll ist, wie wenn sie Drogen verticken wollen, nämlich gar nicht! Insofern kann man 3 Wochen lang Verschlüsselungen und alternative Kommunikationsmethoden trainieren, ich denke auch etwas infantristische Ausbildung, ev. mit Nahkampf (inkl. Combatschiessen) wäre angezeigt, da die “Schoggijobtruppen” im Gegensatz zu mir immer in Gebäuden sind usw.usf.
    Um es konstruktiv zu interpretieren, das Problem ist, dass vom Bundesrat weg, der seinen Sicherheitsbericht mit dem Satz: “Die Schweiz ist nicht gefährdet” anfängt, bis hinunter zum hinterletzten Soldaten keine Vorstellung existiert, dass es sowas wie Krieg geben könnte und wie es dann dort aussieht (nicht schön, glaubt mir!). Und wie immer es so ist, wenn sich die Leute nicht vorstellen wie etwas ist, dann werden sie es aus pädagogischen Gründen in der Realität erleben. Daher sollten auch Soldaten damit rechnen, dass der ewige Friede auch mal zu Ende ist und sich vorbereiten und v.a. von den Vorgesetzten verlangen dass sie darauf vorbereitet werden. Uebrigens um den AW noch etwas zu motivieren: Leute von Betriebskompanien haben natürlich eine grössere Chance Elitesoldaten von irgenwelchen Luftlandeoperationen gegenüber zu treten, als gew. Infantristen die anderen Infantristen aus der Pampa des Aggressors gegenüberstehen werden. Also bildet diese Leute militärisch vernünftig aus, sonst kriege ich gleich eine Kriese!

  11. Franz Betschon sagt:

    Lieber Herr Suter und Andere,
    schon die seinerzeitige Einführung des zweiwöchigen WKs im Rahmen der Armee 95 erfolgte ohne Abklärungen. Schon damals gab es dafür ausser in der Vorstellung des VBS keinen politischen Druck. Das Resultat war bekanntlich eine Katastrophe, von einem Zwang seitens der Wirtschaft kann keine Rede sein. Damals haben einzig die FF Trp sich die dreiwöchigen WKs ausbedungen und, weil man sich mit denen nicht auch noch anlegen wollte, bekamen die ihren Willen.
    Übrigens: Die Resultate dieses Ausbildungsdesasters wurden nie genau erfasst, weil man nie einen “Projektabschlussbericht Armee 95” erstellte. Auch sonst haben die heute Verantwortlichen mit ihrem Gedächtnis Probleme. Genauso wenig wird jetzt ein Erfahrungsbericht über die Phase “08/11” erstellt sondern “dynamisch” weiterentwickelt (WEA).
    Milizoffiziere haben zulange daran geglaubt, die Berufsoffiziere von “Bern” seien doch Ausbildungsprofis und müssten es ja wissen. Es wäre eigentlich Zeit, das Heft durch die Milizoffiziere wieder in die eigenen Hände zu nehmen, nur ist dabei schon alles so durcheinander geraten, dass sich niemand mehr daran die Finger verbrennen will.
    Alles was bezüglich Armee XXI zwischenzeitlich geschehen ist, kann nicht einfach den “Linken” oder der GSOA in die Schuhe geschoben werden. Diese sind zu ihren Erfolgen gekommen wie die Jungfrau zum Kind.

  12. Ueli Gruber sagt:

    Wenn ich all diese gut gemeinten Kommentare so lese, dann fällt mir vor allem eines auf: Alles erkennen Fehler und Lücken, die Meisten wissen es mindestens besser und niemand macht konkret etwas.
    Ab und zu einen Brief an Ueli Maurer und an den CdA senden, ein Büchlein mit rührigen Texten über alte Zeiten und farbigen Bildern von veraltetem Material herausgeben und ellenlange Kommentare in Blogs der eigenen Reihen schreiben. Das ist leider eine magre Bilanz für eine Organisation, welche sich einst auf die Fahne schrieb, dafür besorgt zu sein, dass die Schweiz eine wehrhafte und glaubwürdige Armee haben soll.
    Giardino kommt mir vor wie ein Haufen wohlgenährter Stabsoffiziere, der schon seit längerem nicht mehr bei der Truppe im Feld war. Schade!

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Was schlagen Sie vor? Man ist schnell beim Illegalen, denn ein Freikorps darf man zum Beispiel nicht Gründen…..

  13. Ueli Gruber sagt:

    Die demokratischen Instrumente nützen!
    Lanciert doch eine “Initiative für eine glaubwürdige Armee” mit Verankerung in der BV, was minimal vorhanden sein muss und wie viele Mittel dafür zur Verfügung gestellt werden muss. Das Volk ist gescheit genug und wird das mit grossem Mehr annehmen.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Ja und die würde in etwa so gut umgesetzt wie die Ausschaffungsintiative oder die Ablehnung der Sommerzeit, oder die MEI…. Man sieht ja, dass sogar “armeefreundliche” Kreise von Beständen reden und gleichzeitig von allgemeiner Wehrpflicht (beides geht nicht gleichzeitig), die geistige Verwirrung ist schon derartig gross, dass man (bleibt mann innerhalb des Systems) mit ein paar Briefen von fetten Leuten (ich bin fett aber nicht Stabsoffizier…) etwa gleich viel erreicht. Die Chance ist klein, aber man hat das Minimum getan… Irgendwann muss man für seine Sicherheit sorgen und das Problem werde ich für mich noch lösen müssen, im Moment ist es nicht sicher hier….

    • Ueli Gruber sagt:

      So fürchterlich resigniert? Sie geben also auf und wandern aus? Oder verbunkern sich mit 300 Liter Mineralwasser (ohne Kohlensäure) und Brennholz für das Cheminee im Bündner Seitental?

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Wieso resigniert? Realistische Annahmen treffen nennt man das. Eine Initiative wie auch Briefe und Vorstösse gehen in diese Richtung sind aber langfristig zu sehen und nicht als “Lösung”, sondern als pädagogische Massnahmen. Wichtiger ist das völlige Ignorieren von GSOA-verseuchten Politikern, dass eine Hochueli ausgepfiffen wird, wenn sie vor Schützen auftritt ist eben das Mindeste und zuwenig. Und immer daran denken, dass man sie auch abwählen kann. Uebrigens ist es keine dumme Idee Wasser zu speichern, die Wasserversorgung kann nämlich auch ohne Krieg leicht ausfallen.
      Nochmals zur Initiative: Was genau möchten Sie da regeln, was nicht längst schon geregelt wird und von den Behörden gefliessentlich ignoriert wird? Zur Erinnerung die Milizarmee ist schon festgeschrieben und dass diese alle verteidigen muss steht wiederum im Völkerrecht und daher muss sie auch entsprechend ausgerüstet sein. Ich könnte mir vorstellen, dass man das Völkerrecht nimmt (und die Schutzpflicht),

    • Ueli Gruber sagt:

      Auch ich halte nicht viel vom politischen Wirken von Frau Regierungsrätin Hochueli. Trotzdem finde ich das Auspfeifen einer vom Volk gewählten Magistratin höcht unanständig. Auf dieses Niveau sollten wir uns nicht begeben. Dass die Linken so handwerken ist das eine, jedoch noch lsnge kein Grund, es ihnen gleich zu tun.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Lieber Herr Gruber, sie mögen vom Pfeiffen mehr oder weniger halten, wichtig ist, dass unsere “gewählten” Politiker eben auch zu hören bekommen, wenn Sie sich neben unseren Wünschen bewegen. Die Form wie denen das mitgeteilt wird ist eigentlich nicht so wichtig, aber ich habe zu oft beobachtet, dass man sie behandelt, wie wenn sie Leistungen wie zum Beispiel Roger Federer erbracht hätten und das muss aufhören in unserem aber auch in derem Interesse (Pfeiffen und Schuhe werfen scheint mir aber jetzt nicht so schlimm, wenn man das exorbitante Gehalt der Aargauer Regierungsräte anschaut).

    • Ueli Gruber sagt:

      Warum schreiben Sie “gewählt” in Anführungs- und Schlusszeichen?
      Meinen Sie, dass im Aargau nicht das Volk die Regierungsräte wählt oder erahnen Sie Korruption?
      Ein Bisschen Respekt vor dem Willen des Volkes wäre angebracht, auch wenn dieser nicht immer den eigenen Vostellungen und Meinungen entspricht.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Lieber Herr Gruber. Wurde denn z.B. der Herr Dr. Catrina gewählt? Es ist einfach nicht so einfach, aber wichtiger als das gewählt ist meine Aussage, dass man Rückmeldungen macht. Uebrigens sind die Aussagen gerade der aargauer Regierungsräte vor und nach der Wahl sehr unterschiedlich. Es wurden auch bereits zwei davon abgewählt (Mörikofer und Huber (übrigens mein mil. Vorgesetzter)) und daher wäre statt “vergöttern”, “pfeifffen” und “kritisieren” wichtig und v.a. dass sie das Ohr etwas näher beim Volk hätten. Aber das ist genau der Punkt, eine Initiative von Giardino, der SOG und vielleicht machen da die JSVP und die JFDP mit würden einfach als Idee Ewiggestriger ignoriert, auch wenn sie angenommen würde. Daher muss man langsam vorgehen und zuerst Ueberzeugungsarbeit leisten.
      Zum Willen des Volkes: Mein Weltbild hat die Hierarchie: Gott dann ich, dazwischen hat es keinen Platz, schon gar nicht für Abstraktes, wie den “Volkswillen”. Ich nehme aber natürlich die Mehrheitsbeschlüsse zur Kentniss versuche sie zu verstehen und passe mich an (wie alle anderen auch, hoffentlich), aber Respekt wäre doch zuviel verlangt und würde meine religiösen Gefühle bverletzen.

    • Ueli Gruber sagt:

      Das erklärt nun allerdimgs einiges. Danke, dass Sie so offen und ehrlich Ihre Weltanschauung offenbaren. Nun ja, es lebe halt jeder nach seinem Facon.

    • Kurt Brugger sagt:

      @Ueli Gruber, ich kann Ihnen nur zustimmen. Die “demokratischen Instrumente”, welche Sie ansprechen ist der richtige Weg. Dabei müssen wir unterscheiden zwischen Sofortmassnahmen und langfristigen Massnahmen. Dies ist anspruchsvoll, zeitintensiv und benötigt die Hilfe politischer und ziviler Gruppierungen. Die GG alleine schafft diesen Kraftakt nicht, den es braucht um genügend politischen Druck aufbauen zu können.
      Eine Initiative zu lancieren ist ein gangbarer Weg. Dafür müssen die Kräfte aller Armeebefürworter (die politischen und zivilen) gebündelt werden. Ich könnte mir vorstellen, in einem Initiativ-Kommitee könnte die GG eine koordinierende Rolle spielen. Die Durchsetzung einer Initiative erfordert neben viel “Manpower” auch finanzielle Mittel.
      Um ein solches Vorhaben erfolgreich zu Ende zu bringen, dürfen keinerlei “Berührungsängste” zwischen politischen Gruppierungen (Parteien) und zivilen Organsisationen (zB SOG, AUNS usw) bestehen.

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