Weltkrieg '85

Weltkrieg '85

Beitrag vom 17.12.1984 in “Der Spiegel”
“Das Szenario war ebenso schreckenerregend wie weltumspannend.
In Griechenland fälscht – wer täte so was wohl sonst? – die linke Regierung im Oktober 1985 die Wahlen. Das läßt sich die Rechte nicht gefallen und tut, was sie tatsächlich schon mal tat: sie putscht.
Die Linken lassen sich aber nicht, wie anno 67, einfach von der Macht vertreiben. Sie rufen die lieben Russen zu Hilfe. Und die marschieren flugs von Norden her beim eben ausgetretenen Nato-Mitglied Griechenland ein.
So stellte sich der Divisionär Gustav Däniker, Stabschef Operative Schulung des eidgenössischen Milizheeres und früher in der Werbebranche tätig, den Ausbruch des dritten Weltkriegs vor. Dies aber nicht für ein Schreckenskabarett, vielmehr als ernsthafte Vorgabe für eine “Gesamtverteidigungsübung” im November, an der 12 000 Schweizer Soldaten und Zivilisten teilnahmen und im Rahmen dieses Szenariums Bahnhöfe besetzten, Zivilschutzbunker füllten und das Berner Bundeshaus mit Stacheldraht umzäunten. […]”
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Kommentare: 2

  1. Fritz Kälin sagt:

    Das ist ja mein Dissertationsthema! *Grins*
    Ja, es kann nicht schaden, wenn diese Zeit nach 30 Jahren historisch aufgearbeitet wird.

  2. Kurt Anton Brugger sagt:

    Hallo Giardinos,
    Ich frage mich ob die Verantwortlichen bei der GG mit der Publikation dieses Spiegel (51/1984) Erzeugnisses, nicht ein grober Fehler unterlaufen ist. Als Zeitzeuge und AdA jener Zeit, empfehle ich Ihnen falls Sie den Artikel auf der Plattform belassen wollen, diesen in den Zusammenhang der damaligen Umstände (und bitte genau recher-chiert) zu stellen. Es geht nicht an, dass verdiente Offiziere, mit agitativen Artikeln (eines nicht militärfreundlichen Blattes aus dem grossen Kanton) auf unserer Plattform bloss gestellt werden!
    1. Divisionär Gustav von Däniker, ein hochverdienter Of, ist damals aus den Reihen der GSOA immer wieder (auf primitivste Art) attakiert worden. Sein kompromissloses Bekenntnis zur Milizarmee, der bewaff-neten Neutralität und einer Landesverteidigung welche diese Bezeich-nung verdient, war den Armeegegnern ein Dorn im Auge. Weil er (und viele andere) die GSOAisten öffentlich zurecht wies, haben seine Gegner (nicht nur im Spiegel) mit den fiesesten Tricks immer wieder versucht, ihn als Truppenführer und Of unglaubwürdig zu machen.
    2. Während jenen Jahren, mussten für Truppen und Stäbe, realitäts-nahe Uebungsanlagen kreiert werden. Die von Div Däniker gewählte Lage, ist aufgrund der damaligen politischen Situation in Europa, keines Falls so abwägig gewesen, wie der (anonyme) Schreiber im Spiegel glaubhaft machen will.
    3. Es darf nicht sein, dass auf unserer Plattform einer der besten Truppenführer der Schweizer Armee (während den Jahren des Kalten Krieges), durch einen fragwürdig recherchierten Artikel (ein anonymes Erzeugnis unserer Nachbarn) in Frage gestellt wird.
    4. Ich bitte den Verantwortlichen, den Artikel unverzüglich von der Plattform zu nehmen, oder ergänzend in den richtigen journalistischen Zusammenhang zu stellen.

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