Wieso die Schweizer Armee keine Cybersoldaten will

Wieso die Schweizer Armee keine Cybersoldaten will

Der Feind der Zukunft lauert im Internet und steuert seine Angriffe auf Stromversorgung, militärische Anlagen oder Verwaltung vom Bildschirm aus. Ein Szenario, das die britische Regierung dazu veranlasst hat, eine Cyberarmee mit Hunderten Computerexperten aufzubauen. Dass auch die Schweiz nicht vor Attacken aus dem Internet gefeit ist, zeigt das Beispiel des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA), das innerhalb von fünf Jahren dreimal Opfer eines Hackerangriffs wurde. Das Problem ist bekannt; die Lösung bereitet hierzulande schon länger Arbeit.
Bericht auf aargauerzeitung.ch
Kommentar:
Für die Sicherheit sind alle sieben Departemente verantwortlich. Cyber gehört zum Volkswirtschaftsdepartement. Bundesrat Schneider-Ammann, übernehmen Sie!

 

Kommentare: 3

  1. Zugerbuebe sagt:

    FIS gab eher Anlass, an den IT Fähigkeiten zu zweifeln. Bevor das VBS an eine Cyberarmee denken kann, sollte es die reale Armee fit machen.

  2. Beda Düggelin sagt:

    Alle sprechen von den Cyber-Gefahren, aber niemand handelt konsequent. So ist nicht einzusehen, warum die sieben eidg. Departemente nicht bereit sind, gemeinsam vorzugehen und eine gemeinsame Strategie zu wählen, wie Div aD Kurt Nydegger jüngst an einem Vortrag der Technischen Gesellschaft erklärte. Das die Federführung bei der Armee liegen muss, liegt auf der Hand, aber die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der kritischen Infrastrukturen kann und darf nicht der Armee alleine überlassen werden, da sind die einzelnen Kantone, wo diese Infrastrukturen vorhanden sind, zu verpflichten, einen echten Beitrag zu leisten! Es gibt zu denken, dass Cyber-Gefahren als hohes Risiko eingeschätzt werden, aber die einzelnen Departement getrennt marschieren und eine schweiztypische “Vrenelisgärtli-Politik” betreiben, eine glaubwürdige Sicherheitspolitik sieht anders aus!

  3. Kurt Anton Brugger sagt:

    Hallo Giardinos, grüezi B. Düggelin, die politische Landschaft der Schweiz (wie auch in vielen anderen Ländern) zeigt immer wieder Beispiele auf, bei denen Ideologien, Machtansprüche, Konkurrenzdenken der massgeblich involvierten Personen, stärker gewichtet werden, als effiziente, lösungsorientierte Entscheide. Können Sie sich vorstellen, dass auch im vorliegenden Fall von gewissen “Alphatieren” persönliche Machtansprüche über die Interessen des Landes gestellt werden?
    Cyber-War hat keine anderen Ziele als der Krieg mit konventionellen Waffen, die Durchsetzung politischer Machtansprüche mit weiter-gehenden Mitteln. Demnach nicht Abwehrkampf an den physischen Grenzen, sondern im verletzlichen Bereich des sensiblen Führungs- , Leit- und Kommunikations-Systems (inkl. Datenklau aller Art) unseres Landes. Ein Abwehrkampf welcher höchste Ansprüche an die Planung und Umsetzung stellt. Alle Bereiche unseres Landes sind betroffen. Die Bevölkerung und deren Institutionen (samt Infrastrukturen) genauso wie die Wirtschaft.
    Aktuelle Erfahrungen haben nicht nur unsere Regierung, auch diejenige unserer Nachbarn beunruhigt. Sie sind ein deutlicher Hinweis, für die Wichtigkeit eine permanent (7 Tage 24 Std open end)funktionierende Abwehr auf die Beine zu stellen.
    Daher scheint die logische Konsequenz: Diesen Abwehrkampf müssen die Armee und das VBS führen. Welche Pflichten und Verantwortlichkeiten delegiert werden und an welche Instanzen, scheint mit der Planung beantwortet werden zu müssen. Das Planungsinstrument (Gst) ist in der Armee vorhanden, für die Umsetzung sind aktuell noch personelle Lücken vorhanden. Was liegt da näher, als all die zahlreichen Experten (auch die dienstfreien und zivildienstpflichtigen) in einer Spezial-Truppe zusammen zu fassen. Eine Truppe in welcher Fachwissen und nicht körperliche Fitness entscheiden ist.
    Div aD Kurt Nydegger sieht die federführende Verantwortung am richtigen Ort. Er hat vermutlich auch für eine schnelle Problemlösung plädiert. Die entscheidende Frage wird sein, ob sich unsere Volks-vertreter in Bundesbern und die regierenden Entscheidungsträger für diesmal im Sinn der Sache und nicht zur Befriedigung eigener Machtansprüche entscheiden.

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