AdA: Adieu der Armee

AdA: Adieu der Armee

“Neulich musste ich in den WK. WK steht für Wiederholungskurs und gemeint ist damit der jährliche Wiederholungskurs für Angehörige der Armee (AdA). Dummerweise kann man auch als Student Angehöriger der Armee sein und dies führte bei mir zu einem alljährlichen Dilemma.”
Weiterlesen im NZZ (!) Campus Blog

 

Kommentare: 3

  1. Hans Ulrich Suter sagt:

    Es ist natürlich eines der Probleme, dass die Wehrdienstzeit wegen der Armee 21 mit der Ausbildungszeit zusammenfällt. Früher waren die meisten Leute (über 90%) mit ihrer Ausbildung fertig, wenn sie die Rekrutenschule angefangen haben, heute müsste man Sinngemäss die Rektrutenschule nach 30 absolvieren, oder wenigstens Teile davon. Mit dem heutigen System werden die Leute noch unmotivierter als sonst anzunehmen ist. Allerdings muss man zu dem Artikel 2 Sachen sagen. Erstens, wer als Student, nicht 3 Wochen Abwesenheit planen kann hat sicherlich nichts an einer Universität verloren, dasselbe kann man auch den sog. Managern nahelegen, die auch besser planen müsstenb. 2. wird wieder der unselige Div aD Ernst zitiert, was meine These, nicht die Soldaten sind am Niedergang der Armee schuld, sondern die höheren Offiziere, bestätigt.

  2. Fritz Kälin sagt:

    Wie kann man jahrelang Politikwissenschaft studieren und nicht bereit sein, für den Schutz unseres politischen Systems auch ein persönliches Opfer zu bringen? Wie ‘effizient’ die heutige Armee ihre Aufträge erfüllt (oder eben nicht), kann und muss man in Frage stellen – gerade als Bürger in Uniform. Die unbegrenzte Selbstverliebtheit dieses jungen Mannes schlägt aber klar durch. Wer sich selbst zu gut ist, für ein Land wie die Schweiz ein persönliches Opfer zu bringen, ist dies unabhängig davon, ob er dieses Opfer in einer ausgezeichneten oder einer heruntergekommenen Armee erbrint. Wie wenig er in seinem Studium gelernt hat, zeigt sich auch daran, dass es ihn offenbar nicht stören würde, wenn an seiner Stelle nur noch durch “Killer-Games-sozialisierte” Weichbecher das Gewaltmonopol unseres Staates durchsetzen würden.
    Nun, die Armee konnte, kann und wird mit solchen Egoisten leben. Problematisch ist, dass es mit der Armee XXI und der Bologna-Reform auch für ‘patriotischere’ Studenten zunehmend schwierig wurde, ihr Pflichtbewusstsein gegenüber dem Land mit ihren Studienanforderungen zu vereinbaren. Die gesunkenen Schranken für den Zivildienst haben auch solchen den Sprung aus der Armee ermöglicht, die bislang (selbst dafür) ‘zu faul’ waren.
    Besonders schmerzlich dürfte sich die sinkende Dienstbereitschaft der Studenten auf die Kaderauswahl auswirken. Wenn die ‘cleversten’ der Gesellschaft UT sind oder zumindest nicht Weitermachen wollen, wird die Armee ihre jährliche Quota an Offiziersanwärtern mit anderen Leuten auffüllen müssen. Dasselbe Problem dürfte bei der Suche nach künftigen Stabs- und Berufsoffizieren auftreten. Auch wenn eine höhere Schulbildung keineswegs die einzige oder wichtigste Qualifikation eines guten Offiziers sind: In der Geschichte haben sich Offizierskorps bewährt, die aus einem möglichst grossen Personalreservoir rekrutiert/ausgesiebt werden konnten.

  3. Franz Betschon sagt:

    Solche Kommentare müssen ernst genommen werden. Für den Aussenstehenden hat das VBS schon seit einiger Zeit kapituliert. Der Chef wartet gespannt auf die Bundesratswahlen im Dezember und die übrigen Verantwortungsträger haben sich sonstwie eingegraben. Der grösste anzunehmende Unfall (GAU) unserer Rüstungsbeschaffung bleibt ungeklärt (FIS Heer).

Kommentare sind geschlossen.