0.84% des BIP für unsere Verteidigung (inkl. UNO-Beiträge)

0.84% des BIP für unsere Verteidigung (inkl. UNO-Beiträge)

Im Juni 2010 wollte Nationalrat Theophil Pfister vom Bundesrat u.a. wissen, “in welchem Ausmass sich die Ausgaben der Schweiz für Verteidigung gegenüber vergleichbaren Staaten sowie Grossmächten in den letzten zehn Jahren verschoben haben.” (Interpellation im Wortlaut). Die Zahlen* sind aufschlussreich:

* “Unter „Verteidigungsausgaben“ im Sinne des Interpellanten versteht der Bundesrat die Ausgaben für die (militärische und zivile) Landesverteidigung, da sonst ein Vergleich mit anderen Ländern nicht möglich wäre. Darunter fallen nicht nur Ausgaben des VBS, insbesondere der Verteidigung, der armasuisse und des Bevölkerungsschutzes, sondern auch Ausgaben anderer Departemente (v. a. des EDA für UNO-Beiträge).

Auffällig ist der (immer noch) hohe Anteil des bankrotten EU- und NATO-Mitglieds Griechenland (3.10%) und der gewachsene Anteil im neutralen Finnland (von 1.29% auf 1.63%).

Die volle Antwort des Bundesrates im PDF.

 

Kommentare: 3

  1. Bei den Zahlen aus dem Ausland wäre ich vorsichtig. Dies trifft insbesondere auf Griechenland zu. Dort könnten die Verteidigungsausgaben auch deshalb so hoch sein weil zuviel Personal am Tropf des Staats hängt, dass Renten, Entschädigungen und zu hohe Löhne erhält. Ausserdem ist die griechische Regierung ja fürs Fälschen von Zahlen bekannt. Die haben ja bereits beim Beitritt in die Eurozone bezüglich Staatsverschuldung beschissen um die Konvergenzkriterien einzuhalten.

  2. Christian Fokas sagt:

    @Alexander Müller: Auch bei solchen Aussagen wäre ich vorsichtig, ich will dabei keineswegs die Situation Griechenlands schönreden (ich bin selber halber Grieche und Oberstlt der Schweizer Armee): 1. Griechenland ist NATO Mitglied und als solches zu gewissen Standards und Zugeständnissen bezügl Mat, Pers und Ei verpflichtet. 2. Hat Griechenland im Gegensatz zur Schweiz mit der Marine noch eine dritte Teilstreitkraft. 3. Ist die Sicherheitskonzeption aufgrund der geopolitischen Situation deutlich komplexer (lange Küstenabschnitte, Inseln, Grenzen/Nähe zu Staaten die aus sipol Sicht “interessant” sind: Albanien, Mazedonien, Libyen, Ägypten, Türkei etc). 4. Spannungsfelder die jederzeit zu einem offenen Konflikt ausarten können (Zypern, Migration, Ägais etc)

  3. Hans Ulrich Suter sagt:

    @Fokas
    Ich bin weder Grieche noch Offizier der Schweizer Armee und kann das wahrscheinlich aus grösserer Distanz beurteilen .
    1.) Wir sind von NATO-Ländern umgeben und daher ist es wohl schon so, dass unsere Verteidigungsausgaben vergleichbar mit unseren Nachbarstaaten sein sollten, da wir nicht in der NATO sind sogar etwas höher. Die FDP ist ja für den NATO-Beitrit.
    2.) Die Marine-Geschichte ist natürlich eine dumme Entschuldigunng unserer Regierung, natürlich hat die Schweiz keinen Meeranschluss, das senkt aber auch unser BIP (keine Häfen!) und unsere Topographie Berge) würde auch Sonderkosten bewirken, wenn wir diese ernsthaft verteidigen wollten. Man müsste beim VBS übrigens die nicht unerheblichen Kosten der VIP-Flugzeuge auch abziehen.
    2bis) Die These hier ist, dass wir z.B. zu wenig Material haben und da wird man im Vergleich der Luftwaffen sehen, dass diese These auch für Griechenland, zumindestens nach ein paar Internetabfragen zu stimmen scheint (160 F-16 gegen ein paar zerquetschte F/A-18).
    3.) NATO
    4.) Wir haben dieselben Spanungsfelder, allerdings eine grössere Vorwarnzeit, diese dürfte aber nicht gross genug sein um eine ganze Armee aufzubauen, aber natürlich ideal für eine Milizarmee mit sehr, sehr viel weniger Diensttagen.

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