Interview mit Jo Lang

Interview mit Jo Lang

Erhellend ehrliche Aussagen von Jo Lang:

Als die SP in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts für die Einführung der AHV kämpfte, hatte sie das Fernziel Sozialismus
Für die Landesverteidigung braucht es lediglich 22’000 Leute, wie der Bundesrat ja selbst einräumt. Der Grossteil der restlichen 58’000 Soldaten wird für Aufgaben wie die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit oder etwa die reibungslose Durchführung des WEF eingesetzt. Dafür ist mindestens der Einsatz der Wehrpflicht verfassungswidrig.
Die jüngst veröffentliche Dissertation von Gerhard M.Saladin, Jurist im Verteidigungsdepartement, kommt zum Schluss, dass Einsätze wie derjenige am WEF oder erst recht an der Fussball-EM mit der Wehrpflicht verfassungsrechtlich nicht vereinbar sind. Das bedeutet, dass kein Soldat zu solchen Einsätzen gezwungen werden darf. Wie bei den Auslandeinsätzen müsste strikt die Freiwilligkeit angewendet werden.
Die 35,6 Prozent der Armeeabschaffungsinitiative von 1989 zu erreichen, wäre schön. Mein persönliches Ziel ist allerdings ein Ja-Stimmenanteil von 40 Prozent.

Ganzes Interview auf bernerzeitung.ch
Kommentar:
Bei Zitat 2 und 3 berühren wir uns sogar leicht mit Jo Lang.

 

Kommentare: 4

  1. Johannes Fischer sagt:

    Ich zitiere aus “225 Jahre Neue Zürcher Zeitung, Die Geschichte der NZZ 1780 – 2005”, Thomas Maissen, Verlag NZZ 2005, Seite 85:
    “Im Hinblick auf die militärische Landesverteidigung gab es keinen Konsens mehr, und das war bereits im Vorfeld der Nationalratswahlen von 1917 der ‘heimatlosen Linken’ angelastet worden.”
    “In allen eidgenössischen Wahlkreisen unseres Kantons (ZH) haben sich Bauern und Städter, Freisinnige und Demokraten für die Wahlen zusammengeschlossen zur Abwehr herausfordernder Angriffe der sozialistischen Partei, die durch Verneinung der Pflicht zur Vaterlandsverteidigung unserer Schweiz wehrlos machen will und sie der Gefahr aussetzt, in den Strudel des Weltkrieges hineingezogen zu werden.”
    Später schrieb Willy Bretscher, Mitarbeiter der NZZ, seinen ersten Leitartikel über ‘Ernste Dinge’: “Die schweizerische Sozialdemokratie hat sich zum Hort jener staatsfeindlichen Ideen und Kräfte gemacht, die den gesicherten Fortbestand unseres Landes bedrohen.”
    Man kann wohl sagen: Damals in schwierigsten Zeiten, haben die Sozialisten der Schweiz geistigen Landesverrat betrieben. Sie und die in Tarngewändern daherkommenden Grünen, Alternativen und Gutmenschen und Kirchenleute aller Art tun es heute noch. Man lese das Parteiprogramm der SPS. Die Schweizer Sozialisten sind die am meisten immer noch an Marx ausgerichteten rückständigen Sozialisten, ja eigentliche Kommunisten in Europa. Vaterlandslose Gesellen wurden sie schon genannt. zu Recht.

    • Beda Düggelin sagt:

      Zudem ist die SP weiterhin Bundesratspartei und stellt zwei Bundesräte, wie lange noch? Es wäre auch für die bürgerlichen Parteien vorteilhaft, die jüngere Geschichte zu konsultieren. Die Geschichte wiederholt sich offenbar alle hundert Jahre!

  2. Willy Stucky sagt:

    Jo Lang hofft auf 40% Ja-Stimmen für die Beerdigung der allgemeinen Wehrpflicht. Sollte ein so hoher Ja-Anteil tatsächlich zustande kommen, hätte die Schweiz ein gröberes mentales Problem; denn die Abschaffung der Armee und die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe.
    Nur auf den ersten Blick scheint die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht harmloser als die Abschaffung der ganzen Armee, welche lediglich eine Folge eines naiven Pazifismus ist; und rund 40% der Menschen sind nun einmal schrecklich naiv.
    Was aber, wenn 40% der Stimmbürger der Auffassung sind, es handle sich bei der allgemeinen Wehrpflicht lediglich um einen unsinnigen Zwang für junge Männer mit Schweizerpass?
    Bei uns machen die Bürger und Bürgerinnen den ganzen Staat aus. Aus diesem Grunde graust mir vor dem Befund, dass nur noch 60% des Souveräns das Wesen ihres eigenen Staates begreifen könnten.

  3. Hans Ulrich Suter sagt:

    Es ist tatsächlich “verfassungswidrig” die Armee für solchen Mumpitz wie das Lauberhorn Rennen einzusetzen, aber eben weil dabei Ausbildungszeit und Gelder die für Ausrüstung dringenst benötigt werden dadurch fehlen. Ich wage zu behaupten, dass man mit 22000 Mann (oder weniger) die Schweiz erobern könnte, verteidigen kann man sie sicher nicht, aber ich habe ja keine GSt Ausbildung, gell un d die in Bern sind ja so furchtbar schlau….

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