Die Armee muss weiterhin die Besten rekrutieren können

Die Armee muss weiterhin die Besten rekrutieren können

Hinter der Volksinitiative «Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht» steht die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA). Damit wird auf Anhieb klar, welches die wahren Motive der Initianten sind. Mit dem Verzicht auf die Militärdienstpflicht will die GSoA die Armee schwächen und damit gleichzeitg ihrem Ziel – der Abschaffung der Armee – ein Stück näher kommen.
Kommentar auf bernerzeitung.ch

 

Kommentare: 3

  1. Beda Düggelin sagt:

    Immer wieder wird bei der Abstimmung über die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht die allgemeine Dienstpflicht ins Spiel gebracht. Diese ist mit dem völkerrechtlichen Zwangsarbeitsverbot, gemäss Art. 4 Abs. 3 EMRK unvereinbar. Gemäss EMRK sind nur der Militärdienst, Zivil- und Bevölkerungsschutz und Katastrophendienst zulässig!! Die Perfidität kennt im Abstimmungskampf keine Grenzen! Wieso soll eine “freiwillige Armee” in einer zweiten Phase durch eine “unfreiwillige allgemeine Dienstpflicht” ersetzt werden? Wieso predigt die GSoA nun die Freiwilligkeit, wenn sie doch weiterhin die Armee abschaffen will und wieso unterstützt die GSoA auch gleich die nicht freiwillige “allgemeine Dienstpflicht”? – Die nennt man schlicht und einfach unlauterer Wettbewerb. Für eine solche Argumentation gäbe es in anderen Ländern 10 Jahre Zwangsarbeit in Sibirien!

  2. Johannes Fischer sagt:

    Die Besten rekrutieren? Auch schon einmal von der Gauss’schen Normalverteilung gehört? Der Vorschlag, nur die Besten zu rekrutieren widerspricht dem Grundsatz der Volksarmee über die allgemeinen Rekrutierung ihre Bestände zu füllen. Alle, die in irgend einer Tätigkeit in der Armee aufgrund ihres Leistungsprofils und Charakters wo auch immer in die Armee eine Aufgabe erfüllen können, und es gibt sehr viele Möglichkeiten, müssen rekrutiert werden. Wir haben gemäss BV eine echte Volks-Milizarmee.
    Heute werden eindeutig zu wenig an sich fähige Leute ausgehoben. Oder man hebt nicht aus, weil gewisse Auflagen wegen Migrationshintergrund vorhanden sind. Das ist falsch, denn jeder Schweizer hat Rechte u n d Pflichten. Es ist nun Aufgabe der Berufskader und Behörden, hier bei der Ausbildung und bei der Einteilung differenzeiert vorzugehen. Falsch wäre aber, Gruppen in der Ausbildung und der Einteilung zu bilden, die wegen ihres Migrationshintergrundes “zusammenpassen”.

  3. Hans Ulrich Suter sagt:

    Das eigentlich perfide an der Sache ist ja, dass durch die Reformen die Armee auf kaltem Wege in eine Profi- und Unwilligenarmee umgewandelt wurde. Die “Besten” kann man gar nicht mehr rekrutieren, da sie schon mit 30 entlassen wurden. Damit haben die “bürgerlichen” Armeereformer erst den Weg für die Aktionen der GSOA geebnet, wie wir sie jetzt sehen. Übrigens wenn wir die Wehrpflicht abschaffen, wo sind dann unsere Armeeuniversitäten und die entsprechenden Internate wie Sandhurst und West Point? Würden dann die von der GSOA gefördert? Würden dort Andi Gross über Auslandseinsätze und Martin Bäumle über moderne Luftkriegsführung dozieren? Nein seien wir ehrlich, die Wehrpflicht so wie wir sie kannten war ideal für ein kleines und friedliches Land wie die Schweiz, alles andere ist dummheit oder Grossmannssucht. Natürlich wären wir manchmal auch gerne in einem grossen Land, ich denke z.B. dass meien Karriere besser verlaufen wäre, hätte ich die Möglichkeiten von West Point (Sandhurst wäre wohl zuviel für mich gewesen) gehabt. Aber träumen kann man immer, nur muss man irgendwann auch wieder die Realität sehen.

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