Freie Wahl zwischen Zivil- und Militärdienst?

Freie Wahl zwischen Zivil- und Militärdienst?

Die in der Verfassung verankerte Dienstpflicht hat schon seit Jahren einen schweren Stand. Nur knapp die Hälfte der jungen Schweizer absolviert einen Militär- oder Zivildienst von A bis Z. Im heute veröffentlichten Bericht Le Contrat citoyen, ein Dienst für das Gemeinwohl, schlägt die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen die freie Wahl zwischen den zwei Diensten vor. Die Dienstpflicht soll modernisiert werden, sodass die Jungen die Möglichkeit bekommen, sich sinnvoll für das Gemeinwohl zu engagieren. […]
Die EKKJ schlägt die Einführung der freien Wahl zwischen Militär- und Zivildienst vor und will damit eine Gleichstellung in Bezug auf die Dienstpflicht erreichen.  

Medienmitteilung der Eidg. Kommission für Kinder- und Jugendfragen (Pierre Maudet FDP/GE, Präsident der EKKJ)
Beitrag auf NZZ.ch
Kommentar:
Ein weiterer Sargnagel… Es ist bedenklich, wie sich Exponenten der FDP vor den Karren der Armee- und Wehrpflichtabschaffer spannen lassen.

 

Kommentare: 6

  1. Beda Düggelin sagt:

    Wenn man die Zusammensetzung der EKKJ studiert, fällt es schwer echt bürgerliche Exponenten zu identifizieren. SVP-Exponenten dürften in diesem Gremium vergeblich gesucht werden, obwohl der Anteil dieser Partei schweizweit 30 % beträgt. Die beiden FDP Exponenten sind ebenfalls nicht repräsentativ, denn nicht überall wo FDP draufsteht, ist auch FDP drinn! Diese Kommission erhält unnötigerweise Aufmerksamkeit, welche sie nicht verdient hat. Es gilt: Schuster bleib bei deinen Leisten, die Kommission soll sich gefälligst um Kinder- und Jugendfragen kümmern!

  2. Hermann Suter-Lang sagt:

    Ich bin dankbar, dass Herr Kälin in seiner heutigen Kolumne (NLZ, Nr. 231, Donnerstag, 6. Oktober 2011) die Aussagen von Staatsrat Maudet (FDP.Die Liberalen) aus Genf, kritischer unter die Lupe nimmt, als dies in sklavischem Nachbeten durch Herrn Andri Rostetter (NLZ, Nr. 229, Dienstag, 4. Oktober 2011) geschehen ist. Ich habe selber an dieser Medienorientierung teilgenommen und Herrn Maudet einige kritische Fragen gestellt, denen er mit ausweichenden Antworten begegnet ist.
    Weshalb schreiben Sie nicht davon, dass dieser Mann Maudet (im Verbund mit Peter Arbenz, Br aD und Christoph Keckeis, CDA/KKdt aD u.a.m.) eine Schweizer Armee mit maximal 20’000 AdA fordert? Weshalb schreiben Sie nichts davon, dass dieser Mann die Schweiz in die NATO führen will? Weshalb schreiben Sie nichts davon, dass natürlich zwischen der Maudetschen Publikation und der GSoA-Kampagne (Volksinitiative für die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht) medienregiemässig ein direkter Zusammenhang besteht? Weshalb schreiben Sie nichts darüber, dass sich Maudet diesen Auftrag der EKKJ für die freie Wahl zwischen Militär- und Zivildienst selber gegeben hat? Weshalb schreiben Sie nichts darüber, dass Maudet zu den vehementesten Befürwortern des Sexualunterrichtes auf der Stufe Kindergarten gehört? (Eine Petition mit über 90’000 Unterschriften gegen diesen groben Unfug wurde eben eingereicht!). Weshalb schreiben Sie nichts davon, dass Maudet mit seinen Thesen mitten im nationalen Wahlkampf kommt? Maudet ist zudem ein fanatischer Gegner der Kernkraft und forciert in seinen Vorschlägen den Zivildienst vor allem im Hinblick auf eine “2000-Watt-Gesellschft” u.a. mit der Idee, dass es für die tausenden von neuen Zivildienstlern genug Arbeit gäbe, um diese atomstromfreie Zeit voranzubringen, nämlich u.a. dadurch, dass diese Zivildienstler in allen Schweizer Haushaltungen die alten Glühbirnen auswechseln und durch “Sparlampen” ersetzen könnten und sollten? Warum schreiben Sie nicht darüber, dass mit einer solchen freien Wahl ganz klar eine ZWEIKLASSENGESELLSCHAFT geschaffen wird, indem nämlich die einen (Militärdienstpflichtigen) per Verfassung und Eidesleistung dazu gezwungen werden im Notfall das eigene Leben für das Land zu opfern, während die anderen (Zivildienstler) ihr Leben “retten” können? Hier geht es um Leben und Tod – um nichts mehr und nichts weniger! Ich bin ob der Schluddrigkeit und dem Mangel an kritischer Hinterfragung dieser Maudet-Thesen (die dann noch im Namen einer von Steuergeldern finanzierten Kommission zum besten gegeben werden und von denen die Landesregierung aus der Presse erfahren muss) durch das Gros der Medienschaffenden schwer enttäuscht. Kari Kälin bildet hier die wohltuende Ausnahme! Wir werden diese abstrusen EKKJ-Maudet-Thesen entschieden bekämpfen.

  3. Sebastian Zillig sagt:

    Das, lieber Herr Suter-Lang, wäre ein prima Leserbrief! Warum nicht gleich einreichen bei der NLZ? Dann werden es einige doch noch lesen (müssen)!

  4. Gruppe Giardino sagt:

    @Zillig: Der Leserbrief wurde eingereicht. Aber ob er auch publiziert wird…?

  5. Beda Düggelin sagt:

    Herr Suter, Ihre Gedanken sind sehr gut gefasst, nur ein kleiner Tipp, Leserbriefe werden eher veröffentlicht, wenn sie kurz sind. Da sind Ihre gutgemeinten Zeilen vielleicht etwas zu lang!

  6. Brugger Kurt sagt:

    Seit Jahren beobachte ich, wie die GSOA systematisch und taktisch perfid, den Wehrwillen bei den jungen Menschen unterwandert und schwächt. Die freie Wahl von Zivil- oder Wehrdienst ist eine Etappe auf dem Weg zur Abschaffung der obligatorischen Wehrpflicht und Letztere zur Abschaffung der Armee. Wie lange sollen diese Defaitisten noch wirken dürfen. Organisationen und Personen, die seit Jahren ausdauernd und mit grosser Akribie auf ein Ziel hin arbeiten, die Schwächung der Landesverteidigung, sind Teil des sicherheitspolitischen Risikos.

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