Gripen gegen Cyberbedrohung?

Gripen gegen Cyberbedrohung?

Die Modernisierung der Luftwaffe sei überflüssig. Denn Kampfflugzeuge seien gegenüber Cyberwar-Angriffen wirkungslos. Eine Behauptung von Armeegegnern, die sich derzeit – unter Medienapplaus – gerne in der Pose von Strategen präsentieren. Eine Behauptung aber auch, die bezüglich Dummheit ihresgleichen sucht. […]
Soll man, weil Cyberwar – Krieg gegen Datennetze – heute eine Realität ist, die Flugwaffe, die Artillerie, die Panzertruppen, die Infanterie liquidieren, weil all diese Truppengattungen nicht gegen Cyberwar-Angriffe ausgerüstet sind?
Kommentar von aNR Ulrich Schlüer auf schweizerzeit.ch

 

Kommentare: 7

  1. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich esse nichts mehr, denn ich könnte ja auch verdursten! Natürlich ist das Cyberwarargument logischen Blödsinn, schlimm genug, dass sowas überhaupt auftaucht.

  2. Hanspeter Gertmann sagt:

    Der erste, der mit dem Thema “Cyberkrieg” begonnen hat, war der damalige Korpkommandant Roland Nef. Er wollte wahrscheinlich damit die klassische Verteidigungsarmee schwächen. Ablenkungsmanöver waren ja schon immer eine bewährte Taktik der Genossen.
    Nachdem ich aber hier auf dieser Webseite erfahren musste, dass Nef ein Mitglied der SP Schweiz war, ist mir vieles klar geworden, was in der Vergangenheit passiert ist. Die Taktik des Infiltrierens ist nämlich eine ebenso starke Fähigkeit der Sozis. Das es aber jemand bis in das Armeekommando schafft, ist mir unerklärlich.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Er ist CVP-Mitglied, aber ich habe es als weiteres Beispiel gebracht für Offiziere denen es an der richtigen Einstellung mangelt, bekanntlich hat er Probleme mit dem sonst üblichen Anstand. Ich denke man kann daraus auch Ableiten, dass er unter Druck panisch und unüberlegt reagiert.

  3. Schaub Rudolf P. sagt:

    In meiner militärischen Laufbahn erfuhr ich immer wieder, dass auf den Funk im entscheidenden Moment kein Verlass ist. Deshalb wurden altmodische Telefonleitungen gebaut und “Stöpsel-Zentralen” betrieben. Computer hatten wir nicht. Wir arbeiteten mit Packpapier und Filzstiften zur Veranschaulichung der Feindlage und zur Darstellung der “Absicht” und hielten uns an die “Auftragstaktik”. In der Offiziersschule bläute uns der Klassenlehrer ein, dass wir als Zugführer erhaltene (mündliche) Befehle aufschreiben und stündlich durchlesen müssten zur Kontrolle, ob wir befehlsgetreu handeln würden. Wir waren altmodische “Krieger”, konnten aber durch die schon damals bekannte elektronische Kriegführung (heute Cyber War)nur sehr beschränkt in unserem Handeln beeinträchtigt werden. In diesem Sinne wurde auch regelmässig Funkstille befohlen. Das alles gilt heute nicht mehr. Wir wollen ein FIS-Heer zur militärischen “Planwirtschaft” aus dem weit entfernten Kommando-Bunker der Armeeführung betreiben. Das wird nie funktionieren, weil nur das Einfachste auf dem Gefechtsfeld wirklich funktioniert. Mein Regimentskommandant fragte mich einmal, welches meine wichtigste Meldung für ihn sei. Ich gab ihm ein paar unbefriedigende Antworten. Schliesslich fuhr er mich etwas unwirsch an, meine wichtigste Meldung für ihn sei, dass ich meine Bataillonsreserve eingesetzt habe und auf weitere Feindeinbrüche nicht mehr reagieren könne bzw. Hilfe vom Regiment benötige (Auftragstaktik). Die Armeeführung muss ihren Geist nicht mit falschen Kenntnissen über Kompanie- und Zugsstandorte bzw. Bataillons-, Kompanie- und Zugsprobleme vernebeln. Sie ist ohnehin nicht in der Lage, die nötige Hilfe rechtzeitig zu leisten. Wir müssen nicht Hunderte von Millionen Franken für untaugliche Führungsmittel verpulvern, sondern Verteidigungswaffen kaufen, was gemäss WEA-Bericht nur noch zur Sicherstellung der Ausbildung in unseren zwei mechanisierten Rumpfbrigaden zur Sicherstellung eines theoretischen Verteidigungs-Know-how geschehen soll. Unsere Armee-Theoretiker, die selten Stabsübungen und noch seltener grössere Truppenübungen durchführen, sollten zu den alten Führungsprinzipien zurückkehren.

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Oder ein Zitat von Nelson: “Ich will Euch nicht Befehle üebrmitteln, ich will dass Ihr so handelt, wie ich an Eurer Stelle handeln würde.” Ich möchte in dem Zusammenhang v.a. wegen den Milizsoldaten etwas ergänzen. Diese sind im Gegensatz zu den (idR. menschenverachtend eingesetzten ungebildeten NATO oder WAPA-Soldaten)eben Fachkräfte auch im zivilen und müssen wie man sagt “informell” geführt werden, das heisst sie müssen die Ziele und die Situation kennen und dann entsprechend selbstständig handeln. Böse gesagt, sollten wir mit unserer Armee viel näher bei der damaligen Wehrmacht sein, als bei den alliierten Streitkräften. Deshalb ist die Anpassung auf NATO-Gugus ja auch so absurd und ich habe die böse Vermutung, dass man auch aus diesem Grunde die Armee reduziert hat (womit man schon 30jährige Soldaten entlassen kann), weil man eben mit erfahrenen Soldaten nicht so umspringen kann wie das die NATO mit ihren (ich kann das jetzt nicht mehr politisch korrekt weiterformulieren) tut. Ich möchte allerdings auch sagen, dass z.B. in meinem Fall ich als 20jähriger Soldat nahezu unbrauchbar war, aber mit 35 (meinem letzten WK) zu den besten gehörte (schnellster am Geschütz, zweitbester beim Gewehrschiessen usw usf.), aber auch nahezu nicht führbar. Ich glaube das ist allgemein so, ich erinnere mich auch an meinen ersten WK, da waren die “alten” auch immer sehr gut.
      Zum Cyberwar: Wir brauchen vor allem Störsender und Sprengmittel. Ich warte schon lange auf den Anruf von unserer “Cyberwarexpertin Susanne Hochuli” die mich auffordert zu überlegen, wie man im Aargau die Kommunikation zu einer Obama-Drohne stören könnte……

  4. Wer die einschlägigen Dokumente über den Aufwuchs liest, stösst auf Kosten von min. 40 Milliarden, die dafür aufgewendet werden müssten. Hat jemand etwas gehört, dass die Planer des Aufwuchsszenarios nun mit der Budgetbereitsstellung begonnen haben, zu den regulären jährlichen Ausgaben von 5 Mia auch noch 4 Mia Aufwuchskosten zu addieren (Annahme 10 Jahre “Aufwuchs”)?

  5. Walter G u l e r sagt:

    Schaub Rudolf P. Reply, Remark
    Die Hisbolla hatte im Libanonkrieg gegen die israelische Armee ihre Kommunikation mit alten Feldtelefonen mit Verbindung per Draht aufrecht erhalten. Es gab keine Funksignale abzufangen. Das Resultat war bekannt. Schmerzlich Niederlage einer hoch gerüsteten Armee mit hohen Verlusten an Material und Prestige.

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