Rückständige Armee macht Staat verletzlich

Rückständige Armee macht Staat verletzlich

«Der zentrale Teil des chinesischen Traums ist die Erneuerung der chinesischen Nation, aber eine Nation kann nicht ohne eine starke Armee erneuert werden. Eine rückständige Armee macht ein Land verletzlich. Das ist eine Lektion, die China auf schmerzliche Weise über Jahrhunderte der Erniedrigung durch imperialistische Mächte gelernt hat […]»
«[…] noch nie zuvor waren die chinesischen Menschen so zuversichtlich, eine starke Nation und eine starke Armee aufzubauen».
Beitrag von Gotthard Frick auf zeit-fragen.ch

 

Kommentare: 5

  1. Rudolf Roth sagt:

    Ich könnte es nicht besser oder eindrücklicher sagen und ein Umdenken von unserer Berufspolitiker und sattem Volk fordern.

  2. Erwin Markus sagt:

    Ganz genau………!
    Ich bin absolut kein Freund Chinas, u. bei allem Respekt den ich für Ihn empfinde, täte Herr Frick gut daran stets sehr vorsichtig und überlegt mit Seiner sinologischen Faszination umzugehen. Jedoch muss auch gesagt sein, dass wenn einer punkto Ameisenhaufen den Überblick behalten kann, dann nur er.
    China hat uns, damit meine ich dem Rest der Welt, absolut ALLES vorgemacht. Dafür sollten wir den Han sicher in gewisser Weise dankbar sein, doch man muss eben auch sehen, dass das Reich der Mitte vor allem im Verlauf seiner neueren Geschichte ins Hintertreffen geraten ist. Wie war das möglich, fragt man sich? ganz einfach wage ich hier zu behaupten: die Bevölkerung wuchs schneller, als sie von deren eigentlichen Führung (Kaiser, Mandarine, Presidenten, Warlords, usw.) irgendwie aufgefangen und in geordnete Bahnen gelenkt werden konnte. Das Resultat waren ungebildete Massen die über Jahrhunderte, nur noch Mittels wie auch immer gearteten autoritären Regierungssystemen organisiert und im Zaun gehalten werden konnten. So sind denn bis heute Begriffe wie Demokratie und Pluralismus im weitesten Sinne, in diesem schönen Land nahezu unbekannt. Es herscht heute wie auch schon Gestern u. Vorgestern, der Begriff des Pragmatismus.
    Bezüglich der Rolle der Armee dem eigentlichen hiesigen Thema, haben Sie Recht Herr Frick, und es ist gut dies hier zu thematisieren. Wir kleinen Eidgenossen, die wir den grossen Chinesen punkto politischer Kultur soviel beizubringen hätten, müssen aus dem fernen Beijing für die sträfliche Verwahrlosung unseres einst, ach sooo vorbildlichen Wehrwesens, indirekt eine schallende Ohrfeige kassieren. Gut u. vor allem: weiter so…! draufhauen, lauthals schreien, wachrütteln, nicht müde werden, bis Sie endlich alle erwachen unsere lahm gewordenen schweizer Pflegmas.
    Zurück zu alt bewährtem bevor wir in nicht all zu langer Zeit, vielleicht sogar direkt aus Fernost, eines besseren belehrt werden…!

  3. Willy Stucky sagt:

    Gibt es zurzeit wirklich keine imperialistischen Strömungen? Ich meine nicht die (demokratische) USA, wovon unsere Intellektuellen nicht müde werden zu schwatzen. Ich meine den (undemokratischen) Islam.
    Da ich der arabischen Sprache leider nicht mächtig bin, muss ich mich auf das stützen, was ich höre: Islam heisse unter anderem Friede (pax), aber es heisse auch gewaltsame Befriedung durch das islamische Recht, weshalb es um etwas Ähnliches geht wie bei der pax romana vor gut 2‘000 Jahren, nämlich um einen imperialistischen Machtanspruch, der sich als Friedensmission tarnt: Wo Rom herrscht, herrscht Friede.
    Dass es dabei nur um den inneren Frieden in einem definierten Machtbereich ging, liegt auf der Hand. Mit einem Verzicht auf gewaltsame Expansion hatte die pax romana nie etwas zu tun; denn die römischen Legionen brachten ja angeblich den Frieden.
    Später brachten europäische (christliche) Nationen ihren Kolonien angeblich den Friede.
    Noch später brachten die sozialistischen Länder angeblich nichts als Frieden.
    Eine kurze Zeit lang brachte Deutschland angeblich allen den Frieden.
    Und nun bringt uns ein erstarkter Islam angeblich den Frieden, sofern wir uns denn unterwerfen; denn das Wort „Islam“ leite sich vom arabischen Verb “aslama” (übergeben, sich ergeben, sich hingeben) ab und bedeute “Unterwerfung (unter Gott)”, “völlige Hingabe (an Gott)”, wie ich von einem Wikipedia-Eintrag eben erfahren habe.
    Sollen wir uns langfristig tatsächlich dem islamischen Recht unterwerfen oder sollen wir unsere Demokratie gewaltbereit verteidigen?

  4. Gotthard Frick sagt:

    Zurück in Bottmingen, 26.10.2013
    Zum Kommentar von Herrn Erwin Markus:
    Normalerweise gehe ich nicht auf Kommentare ein. Nicht aus Missachtung, sondern weil ich keine Zeit habe.
    Hier will ich doch zu meiner, von Herrn Markus erwähnten “China Faszination” etwas sagen: Ich kenne das Land seit rund 20 Jahren. Ich sehe seine Vorzüge und Errungenschaften und seine teils gigantischen Probleme, dazu gehört auch das politische System. Mein Vortrag über China heisst denn auch: “CHINA IN DER PUBERTÄT”. In der Pubertät ist der Mensch noch nicht gefestigt und was dabei herauskommt, weiss man erst, wenn er zu einem Erwachsenen geworden ist.
    Das moderne China wurde 1949 geboren, hatte dann seine “Kinderkrankheiten”, die wohl so um plus/minus 50-60 Millionen Menschen das Leben gekostet haben (“Der grosse Sprung vorwärts”, “Die Kulturrevolution” etc.). Um 1980 begann die Pubertät, mit den grossen Wirtschaftsreformen, die innert einer derart kurzen Zeit hunderten von Millionen Menschen eine Verbesserung ihrer Lebensumstände, auch ihrer rechtlichen Lage, gebracht hatten, wie es der Planet Erde seit Bestehen noch nie gesehen hat.
    In meiner Sicht ist die Zukunft des Landes offen. Alles ist möglich.
    Mein von Herrn Markus diskutierter Beitrag befasst sich nur mit der Frage Landesverteidigung. Und da hat China und haben alle Chinesen eine sehr klare Sicht, dabei beziehen sie sich ausdrücklich auf die Vergangenheit. Das eine starke Armee auch den strategischen Zielen Chinas in seinen Territorialstreitigkeiten mit fast allen seinen Nachbarn und beim Streit mit den USA um den Pazifik dient, ist offensichtlich und gewollt.
    Noch zu einer weiteren Bemerkung von Herrn Markus. Der Niedergang begann 1423, weil sich China von der Aussenwelt abschottete. Es war schon vorher ein dicht besiedeltes Land, mit zahlreichen Städten mit je hunderttausenden von Einwohnern.
    Das Thema China ist zu umfangreich, um es hier weiter diskutieren zu können. Es gehört auch nicht zum Themenkreis von GIARDINO.
    Und zum Schluss: Faszination heisst nicht “Blendung”.

    • Erwin Markus sagt:

      Sehr geehrter Herr Frick…!
      Danke vielmal für den sehr pointierten Beitrag, den Sie mir als Antwort auf meinen gewidmet haben. Es freut und ehrt mich sehr, dass ich hier mit Ihnen in Kontakt treten darf.
      Persönlich befasse ich mich trotz meinem “jungen” Alter, seit über 30 Jahren mit China. Es fing an, als Mao Zedong im Jahr 1976 das Zeitliche segnete. Ich war damals gerade erst zarte 14 Jährchen alt… doch schon damals, empfand ich für Geschichte und Politik ein Reges Interesse. Dadurch wurde ich in meiner eigenen Pubertät (!), zu einem sehr interessierten Beobachter Chinas und seiner Entwicklung.
      Was Sie sagen, stimmt natürlich, dank der meist klugen wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Dekaden, kamen Millionen von Menschen in den Genuss allgemein verbesserter Lebensumstände, und dies ist auch gut so. Sie lieber Herr Frick waren allerdings ehrlich genug gleich um zu schreiben, dass zuvor die vorangegangenen Kinderkrankheiten ungf. 60 Millionen Chinesen das Leben gekostet hatten. Danke vielmal für Ihre Ehrlichkeit.
      Aber lassen wir dass, es geht ja hier grundsätzlich weder um meine Person, noch geht es um China im eigentlichen Sinne. Es geht hier wie Sie sehr richtig sagen, um Landesverteidigung im eigentlichen Sinne. Und in China ist diebezüglich genau wie Sie schreiben: ALLES möglich. Da bin ich mit Ihnen völlig einer Meinung.
      Wo allerdings Landesverteidigung anfängt, wo sie aufhört, und was in China genau darunter zu verstehen ist… wissen wohl nur die Chinesen selbst. Aber bitte, es ist jedes Landes eigene Sache, sich zu verteidigen wie es dies für richtig hält. Da kommt mir doch gleich eine Definition des Begriffes “Freiheit” aus ferner Jugend in den Sinn die lautet: -“Meine eigene Freiheit hört dort auf, wo jene der anderen anfängt…!” ich persönlich halte mich auf jeden Fall noch heute daran.
      Aber Sie haben ganz recht Herr Frick, diese Diskussion gehört nicht in unseren hiesigen Themenkreis. Darum auch, werde ich sie hier beenden ohne weiter darauf einzugehen, z. B. mit Themen wie die sog. “nationalen Minderheiten”, allen voran Tibeter und Uiguren.
      Ich weiss Herr Frick, ich weiss, dieses Land ist faszinierend. Es lässt einem nicht mehr los, wenn man sich einmal mit ihm befasst. Ich sagte deutlich: faszinierend, nicht blendend…! Lassen Sie es doch bitte von mir herzlich grüssen, wenn Sie wieder einmal dort sind. Gute Reise.

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