Wie die Schweiz im 2. Weltkrieg informierte

Wie die Schweiz im 2. Weltkrieg informierte

Das Radio stellte während des 2. Weltkriegs den Kontakt zwischen der Schweiz und den Auslandschweizern her. Ziel des Schweizer Kurzwellendienstes (KWD) war, dem Ausland die Schweizer Position zu erklären. Nun sind diese Bulletins online abrufbar.
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Kommentare: 2

  1. Willi Vollenweider sagt:

    In Krisen-, Katastrophen- und Kriegslagen werden weite Teile der heute für uns selbstverständlichen Kommunikations-Infrastruktur nicht mehr (frei) verfügbar sein. Das Internet, die drahtgebundenen und die drahtlosen Kanäle können von den Regierungen mit Mausclick abgeschaltet resp eingeschränkt werden, mitsamt allen “Social Media”-Plattformen.
    Die Idee, das Internet könnte den Kurzwellen-Dienst auch in solchen Lagen ersetzen, zeugt entweder von unglaublicher Naivität oder von unzureichender technologischer Sachkenntnis. Vielleicht beides.
    Gerade in ausserordentlichen Lagen wäre die Existenz eines Kurzwellen-Rundfunks für die zeitverzugsfreie Information unserer Auslandschweizer unerlässlich. Leider hat man den Dienst eingestellt, weil in Schwarzenburg ein paar Kühe gerüchteweise etwas weniger Milch gegeben haben.
    Ja, natürlich haben wir noch unsere Auslandsvertretungen in Form von Botschaften und Konsulaten. Diese stehen zurzeit (u.a.) über Kurzwellen-Botschafts-Funk mit dem EDA/VBS in Verbindung. Kurzwellen-Funk ist nach wie vor eine sehr moderne Übermittlungsart, ja sogar die einzige, welche ohne jegliche dazwischenliegende technische Infrastruktur weltweite Kommunikation zwischen der Schweiz und jedem Ort auf der Erde ermöglicht. Die Amateurfunker demonstrieren dies tagtäglich in der Oeffentlichkeit (z.B. Demo-Station HB9O im Verkehrshaus Luzern). Aus “Spargründen” erwägt das EDA jetzt sogar, auf den Botschaftsfunk zu verzichten. Damit wären dann sämtliche Auslandsvertretungen im “Ernstfall” ohne Verbindung mit der Schweiz und könnten ihren Verbindungsauftrag zu den ausländischen Regierungen nicht mehr mit dem Bundesrat koordinieren.
    In dieser Situation wäre dann die “Community” der rund 4000 Amateurfunker in der Schweiz noch die einzig verbleibende Möglichkeit, die wichtigen Verbindungen zu betreiben. Auch digital und bei Bedarf auch verschlüsselt.
    Die Gesellschaft und die Behörden gehen ein sehr hohes Risiko ein, wenn sie meinen, unsere hochtechnologisierte und hochkomplexe Kommunikations-Infrastruktur stehe einfach “garantiert” immer zur Verfügung, frei nach dem Motto “der Strom kommt aus der Steckdose”. Die Marschrichtung unserer Bundesverwaltung, etliche an den Bund delegierte wichtige Aufträge nicht mehr oder nur noch beschränkt wahrzunehmen und durch Unterlassung somit erhebliche Risiken bewusst in Kauf zu nehmen, macht mir Sorgen. Es wäre in dieser Situation sinnvoll, den Abbau der Auftragserfüllung offener zu kommunizieren und mit diesbezüglichen Leistungsvereinbarungen an NGOs mindestens teilweise zu kompensieren.

  2. Renkewitz Paul sagt:

    Mit Willi Vollenweider bin ich hundertprozentig deckungsgleich. Die Abschalterei von Radiodiensten und Rundfunksendern in der Schweiz hat System. Darauf kommt man, wenn man die Vorkommnisse über die letzten 14 Jahre verfolgt und analysiert. Ausserhalb der Schweizergrenze gibt es keinen Radioempfang mehr aus der Schweiz, also auch weltweit. Die Schweiz hat sich isoliert und die Kommunikation – beispielsweise zu Autofahrenden im EU-Raum -über Steuerfragen und für das Ausland interessante oder wichtige politische Themen (Flüchtlingspolitik, Uebervölkerung der Schweiz etc.)findet nicht mehr statt. Wer glaubt, dass sich das Ausland (weltweit) im Internet über die Schweiz informiert, der irrt. Nur Auslandschweizer und schweizer Touristen informieren sich in diesem Medium über die Schweiz. Sämtliche heutigen Kommunikationsmittel basieren auf Computer- bzw. IT-Technologien.
    Wie wenig sicher diese Technologien sind können wir täglich aus den Medien entnehmen.
    Der Amateurfunkdienst ist ein durch die UIT international regulierter Funkdienst. Die Funkamateure in der Schweiz sind die einzigen Spezies, welche Verbindungen ohne Wenn und Aber garantieren können. Diese Bereitschaft wird aber von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, sowie von Behörden in kleinlicher Weise torpediert. Stichworte sind: Anzeigen gegen Amateurfunker wegen Antennen, Klagen wegen angeblichen Störungen, behördliche Schikanen in Form von überrissenen bürokratischen Auflagen, etc. etc. Ursache ist die flächendeckende Radiophobie in der Schweiz; diese kommt nicht aus heiterem Himmel!

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