Mike Müller im Selbstgespräch mit dem Tagesanzeiger

Mike Müller im Selbstgespräch mit dem Tagesanzeiger

Mike Müller, “Komiker”: “In meinen Gesprächen mit dem Schweizer Militär flog mir permanent diese Kameradschaft um die Ohren, vom Rekrut in der sechsten Woche bist zum Obersten im Generalstab. Auch unsere Aktivdienstler hörten nicht auf, ihre Kameradschaft zu feiern. Als Nichtsoldat bin ich sehr erstaunt über die Inflation dieses Begriffs. Und auch sehr irritiert. Denn die Kameradschaft liefert die Grundlage für Kriegsverbrechen. Es wird im Kollektiv verübt und kollektiv verschwiegen. Nicht nur die Waffen-SS, auch die Wehrmacht hat schwerste Kriegsverbrechen an Zivilisten verübt, ganze Dörfer ausgelöscht, Frauen und Kinder massakriert. Ganz kameradschaftlich. Da laufen gruppendynamische Prozesse ab, die junge Männer zu Massenmördern schulen.
Kommentar:
Es ist schwer zu begreifen, wieso der Tagesanzeiger Mike Müller eine so grosse Plattform für seinen Nonsens gibt, den er nicht einmal selbst kennt. Der Journalist liefert nur Stichworte, hinterfragt die Position von Müller nie. Was hat Mike Müller für diese Werbung gezahlt?

 

Kommentare: 13

  1. Robert Hänggi sagt:

    Auf YouTube wird fast exakt gleich über das Österreichische Bundesheer hergezogen:”Kommme ins Bundesheer und lerne wie man Menschen ermordet! Im Bundesheer werden Mörder ausgebildet!” Und dann folgt noch ein Vegleich mit den Nazis.

  2. Pescio Guido sagt:

    “Denn die Kameradschaft liefert die Grundlage für Kriegsverbrechen.” Einen grösseren Blödsinn kann man wohl nicht mehr rauslassen. Mike Müller hatte wohl im Geschichtsunterricht einen Fensterplatz.
    Mike Müller ist ein hervorragender Schauspieler. Sofern er nicht bereit ist, vernünftig und sachlich zu argumentieren, sollte er dabei bleiben, und sich nicht mit Themen befassen, wovon er nichts versteht (verstehen will).

  3. Fritz Kälin sagt:

    Innerhalb von gerade mal zehn (Diensttagen kann niemand erfahren, was Kameradschaft bedeutet (und was nicht).
    Kameradschaft, Pflichttreue, Ehrbegriffe, etc. dürfen und sollen in jeder demokratischen Gesellschaft kritisch hinterfragt werden. Unzulässig ist es, wenn man die Antworten anderer Länder/ Gesellschaften auf dieselbe Frage auf die eigene Geschichte überträgt. Konkret:
    Die weitaus problematischere Geschichte der Kameradschaft in unseren Nachbarländern, die (nicht nur) unter) unter dem Hakenkreuz in andere Länder einmarschiert sind, deren Gesellschaften sich einer diktatorischen Staatsform nicht genug widersetzt hatten und von Militarismus der übelsten Sorte durchdrungen waren. (Besonders in Österreich liess die kritische Aufarbeitung z.T. bis ins 21. Jahrhundert hinein auf sich warten.)
    Die Geschichte der Schweiz und ihrer Armee gibt auf dieselben kritischen Fragen zu Kameradschaft etc. nicht dieselben Antworten. Auch ein Komiker mit zehn Tagen Militärerfahrung darf nicht einfach unsere Aktivdienst-Armee als potentielle Waffen-SS darstellen. Und ein Journalist sollte einem Mike Müller auch keine Fragen zu Martin van Crefelds militärgeschichtlichen Forschungen stellen, von denen Müller einfach Null-Ahnung haben kann. Vielleicht wollte der Journalist dem Leser durch diese Frage seine eigene Belesenheit* demonstrieren?
    Betreff ‘Der Staat erzieht seine Bürger zur Uniformierung’: Die Schweiz ist z.B. das einzige Land, dass seine Bürger nicht nur in die Uniform (Symbol der Unterordnung bzw. Verzicht auf gewisse zivile Bürgerrechte) steckt, sondern ihnen auch die Dienstwaffe mit nach Hause gibt (in der CH mehr aus Gründen der Territorialverteidigung denn aus Motiven der individuellen Sicherheit wie in den USA). Eine Tradition/Praxis, die der Souverän gemäss der Abstimmung von 2011 auch im 21.Jahrhundert fortsetzen möchte. Müller merkt während des Interviews selber, dass sich diese Milizarmee nicht wirklich als “Parallelgesellschaft” diffarmieren lässt. Die Schweizer leisten sich lieber eine Bürgerarmee, die das Richtige mehr schlecht als recht schützt, als eine professionelle Armee, die tatsächlich nur noch in der Kameradschaft einen Ersatzsinn für ihre “Friedensmissionen” findet. Mike Müller seien zehn Tage in NATO-Uniform am Hindukusch wärmsten empfohlen. DAS gibt Stoff für politische Satire, nicht nur für pubertäre Komik.
    * Zur deutschen Geschichte des Kameradschaftbegriffes, vgl.: Kühne, Thomas, Kameradschaft – Die Soldaten des nationalsozialistischen Krieges und das 20. Jahrhundert, in: Berding u.a. (Hrsg), Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Band 173, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006.

  4. Martin Frei sagt:

    Mit Müller und Büttner geilen sich zwei Armee-Bepinkler gegenseitig auf, und Müller sonnt sich noch in seiner Schwulen-Rolle und seiner Wegleitung zum Drückebergertum vor der Wehrpflicht. Der Tages-Anzeiger ist allerdings noch selten durch objektive Berichterstattung zu Armeethemen aufgefallen. (Und die NZZ leider auch nicht.)

  5. Lang Max sagt:

    Diese Aussagen von Müller sind äussertst dumm, frech, unsachlich und beleidigend. Müller, bleiben Sie bei ihren Bühnenauftritten, auch wenn sie damit nur mässigen Erfolg haben. Typisch für den linken Tagesanzeiger, solchen Blödsinn überhaupt zu veröffentlichen.

  6. Burkhardt I. sagt:

    Kommentare zu diesem Artikel mit den beiden Defaitisten erübrigen sich. Diese Plattform hier disqualifiziert sich selber, wenn sie sich durch solch übles Machwerk zu stark provozieren lässt.

  7. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich kann mit dem Gespräch von Mike Müller auch nichts anfangen. Offensichtlich wurde er schon nach 10 Tagen warum auch immer, sicher aber nicht wegen Homosexualität, aus der RS entlassen. Ich habe etwa zur gleichen Zeit eine Inf-RS angefangen und in den ersten Wochen waren wir genug beschäftigt. Die Zeit war damals auch nicht so übersexualisiert wie heute, ein Schwuler, v.a. wenn er sich etwas Mühe gegeben hätte, wäre gar nicht weiter aufgefallen. Es gab andere Leute mit massiven Problemen damals, u.a. wegen Drogenmissbrauch und natürlich waren die körperlichen Anstrengungen relativ hoch, vermutlich zu hoch für Mike Müller. Dass man Kameradschaft mit Mord und Totschlag in Verbindung bringt ist etwas merkwürdig, aber sinnvoll. Es herrscht ja auch eine gewisse Kameradschaft am Filmset beim Drehen eines Krimis über einen Bestatter. Da wird zuerst die Intelligenz und dann der gute Geschmack ermordet. Leider wird das zu einer Verurteilung als “Kriegsverbrecher” in Den Haag nicht ausreichen. Würde ich zum SFDRS zwangsverpflichtet müsste ich mich wahrscheinlich wegen Heterosexualität verweigern….

  8. Alain Vincent sagt:

    Was der Kerl faselt, ist völlig absurd.
    Wieso ist “Kameradschaft” mit “töten” gleich zu setzen?
    Feuerwehr-Kameradschaft dient ja auch nicht automatisch dem Brand stiften und Durst löschen. Oder wenn Handwerker zusammen ein tolles Projekt realsiert haben, so kann das auch Kameradschaft ergeben. Kameradschaft = Zusammenhalt.
    Wenn Giaccobo und Müller eine “gute” Sendung produziert haben, so haben sie hoffentlich auch ein gemeinsames Erfolgsgefühl. Oder haben diese Komiker denn keine Gefühle? Tja, vielleicht fehlt es ihnen an Lebenserfahrung, weil sie ihren Lebensunterhalt mit Klamauk verdienen.
    Solche “Witzfiguren” sollten sich aus der Politik raushalten. Sie würden sich damit selber weniger schaden…

  9. Walter G u l e r sagt:

    Liebe Giardinos,
    vergesst doch Plauderer Mike Müller. Analysiert besser die Fragestellungen des Interviewer Jean-Martin Büttner (jmb), an Kollege Mike. Das ist die Ansicht und Einschätzung unserer Armee durch die Presse Tages Anzeiger. Die sind Aufschlussreich und eher eines Kommentars wert

  10. Heinz Häsler sagt:

    Es gibt zur Beruhigung die Fabel von La Fontaine “der Löwe und der Fuchs”. Der Fuchs berichtete dem Löwen, was der Esel alles über ihn lästere….”ein Weilchen blieb der Löwe still, dann sagt’ er: Fuchs, der spreche was er will, denn was von mir ein Esel spricht, das acht ich nicht” Himmeltraurig ist die Sache trotzdem!

  11. Steinacher Alexander sagt:

    Ja, trauriges Marionettentheater! Vorzeigemarionette M.Müller meint; Kameradschaft liefere die Grundlage für Kriegsverbrechen. Das kann wohl nur einem einseitig komischen Gehirn entspringen. Kameradschaft heisst primär einfach, Bereitschaft dem Nachbarn, der im gleichen Boot sitzt und rudert zu helfen, auch wenn man ihn zufälligerweise nicht gerade besonders sympathisch findet. Und tatsächlich, aus purer Kameradschaft, einer Zweckgemeinschaft also, können auch echte Freundschaften entstehen! Das kann weder komisch noch irgendwie schlecht sein, oder? Herrn Müllers “Komik” läuft total über, wenn er weiter doziert; “nicht nur die Waffen-SS, auch die Wahrmacht hat Kriegsverbrechen an Zivilisten verübt, ganze Dörfer ausgelöscht, Frauen und Kinder Massakriert. Ganz Kameradschaftlich”….Aus der Geschichte etwas lernen wollen, war schon immer schwer. Und Kameradschaft als Gruppendynamik mit einer extremen gesellschaftlichen Paranoia auf der Basis von faschistisch gewaschenen Gehirnen gleichzusetzen, das ist wohl grundsätzlich, wie auch im Zusammenhang mit dem verfassungsmässigen Auftrag der Schweizer Armee auf einem geistigen Niveau, das weder mit Komik noch mit pragmatischer Analyse oder Vernunft das Geringste zu tun haben könnte! Braucht Komik kein Denken um nebst lustig auch noch glaubwürdig zu sein? Komik als Tarnkäppchen für die bekannten Propagandaaufträge? Also auch manchmal etwas zu wenig harmlos?

  12. Kurt Anton Brugger sagt:

    Hallo Giardinos, den nachstehenden “offenen Brief” werde ich dem TA zustellen, zur Veröffentlichung in der Rubrik Leserbriefe. Es sei denn, im Stab GG würde ich damit auf Unbehagen stossen (uAwg).
    Offener Brief an Mike Müller, Schauspieler
    Grüezi Herr Müller,
    Kürzlich konnten Sie Ihren 50sten Geburtstag feiern. Empfangen Sie die aufrichtigen Glückwünsche zum runden Jubiläum, das gleichzeitig den halben Weg unseres irdischen Daseins bedeutet. Im privaten und beruflichen Alltag, möge Ihnen das Leben noch viel Angenehmes bescheren.
    Sie widmen sich der theatralischen Kleinkunst, der Komik, der Satire und dem Schauspiel. Ihre Auftritte in der Satire-Sendung Giaccobo/Müller, zeichnen sich aus durch trockenen Humor und dem Parodieren eines Schweizers und eines Kosovaren. Im Verbund mit Viktor Giaccobo und den unterschiedlichsten Einlagen, eine Sendung mit gutem Unterhaltungswert und doch weit entfernt von der Qualität früherer Polit-Satire.
    In der SFR Soap “Der Bestatter” spielen Sie die Hauptrolle. Die Einschaltquoten scheinen passabel zu sein. Sind aber keine “Strassen-feger”. Wie auch immer, wer will kann sich jetzt eine zweite Serie zu Gemüte führen. Die Ihnen zugeordnete Rolle spielen Sie ganz ordent-lich. Um das künstlerische Niveau eines Heinrich Gretler, Ruedi Walter, Rudolf Bernhard,ua, auch zeitgenössischer Kollegen, zu erreichen fehlen noch einige Quanten-Sprünge.
    Nun ist Ihr Theatersrück (Komödie) “Truppenbesuch” angekündigt, mit dem Sie in den kommenden Monaten durch die Schweiz touren. Parallel zur Filmkomödie “Achtung fertig WK”, die in den Kinos schon angelaufen ist. Das Samsatagsgespräch (TA v SA 26.10.13), geleitet von Ihrem Spezi, soll der Promotion Ihrer Komödie dienen. Davon ausgehend, dass Ihre Aussagen in diesem Interview Ihrer realen Einstellung entspringt, als Bürger dieses Landes, zur Armee, Ihrer Auffassung zur Wehrpflicht und der Landesverteidigung. Während in der Satire und in der Komödie solche Aussagen relativiert werden, sind diese im persönlichen Gespräch (sicher haben Sie das Interview gegen gelesen) spiegelbildlich zu werten, den Zustand wiedergebend, Ihrer inneren Haltung zu Gesellschaft und den Pflichten deren Bürger.
    Soeben hat die Schweiz ein Ansinnen einer Ihnen nahe stehenden Organisation, mit wuchtigem Mehr bachab geschickt: Die Abschaffung der Wehrpflicht. Ihre fragwürdigen Statements passen unter keinem Titel in diesen Kontext. Einerseits zeugen diese von einem Credo, welches bestenfalls einer Minderheit in diesem Land entspricht. Andererseits stossen Sie damit jüngere und ältere Schweizer vor den Kopf, die ihre Verantwortung getreu erfüllen oder schon erfüllt haben. Sie reihen sich damit zu den vehementen und bekennenden Armeeabschaffern ein. Zudem in den Club der Kulturschaffenden, welche mit dem Slogan “La Suisse n’existe pas!”, auf dem Weg sind, ihre Wurzeln zu verleugnen und im aufgestauten Frust zu ersticken.
    Natürlich, der Schreibende ist mehr als eine Generation älter. Deren Angehörige weder “ewig Gestrige” noch “Rambos” oder “Kalte Krieger” sind, wie man uns in Ihren Kreisen gerne bezeichnet. Nicht mehr und nicht weniger als tausende Zeitgenossen,die zu ihrer Zeit, an ihrem Ort sich der Herausforderung stellten, und ihrer Pflicht nachkamen. Ohne Wenn und Aber, wenn auch nicht immer eitel Freude herrschte, statt Spass- und Lach-Event, anspruchsvolle, körperlich fordernde Arbeit.
    Ihre despektierliche, teilweise verlogene und irreale Darstellung der Armee, damit auch der AdA’s und der Veteranen, hätten Sie besser für sich behalten. Genauso wie Ihre fragwürdigen Tricks, mit denen Sie sich an der Wehrpflicht vorbei mogelten. Es ist kaum vorstellbar, wie diese Art der Promotion, dem Verkauf von Eintrittskarten förderlich sein soll.
    Nein, Herr Müller Ihre Einstellung ist nicht kompatibel mit der unsrigen. Sie mögen ein achtungsvoller Komödiant sein, aber auf die Beurteilung des wichtigsten Instruments der schweizerischen Landes-verteidigung (durch einen Sachverständigen mit 10-tägiger Erfahrung) und indirekt den aktuellen und früheren Angehörigen, verzichten wir gerne.
    Mit freundlichen Grüssen
    Kurt Brugger

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