Bundeswehr: Der Krieg soll attraktiver werden

Bundeswehr: Der Krieg soll attraktiver werden

“Die veränderten Rahmenbedingungen stellen uns vor eine sportliche Herausforderung”, sagt Karsch. Auf seinem iPad ruft er eine Präsentation auf. Die Diagramme zeigen: Die Bundeswehr hat Nachwuchssorgen. “Wir müssen als Arbeitgeber attraktiv sein”, sagt er.
Zur Attraktivität gehört ein freundlicher Umgangston. Nicht leicht für eine Armee. Karsch hat ihn schon drauf. Nicht alle seiner Mitarbeiter haben den Kulturwandel bislang verinnerlicht. “Die kommen aus einer anderen Denkschule.” Eine Denkschule, die lehrt, dass Befehle zu befolgen sind; wer die meisten Streifen auf der Schulter trägt, hat das Sagen.
 
Karsch will dieses Image loswerden. Die Armee hat sich natürlich nicht verändert; im Krieg herrscht nun mal keine Basisdemokratie. Doch nach Außen muss sie jetzt anders wirken, nett und spannend. Früher konnte die Bundeswehr die jungen Männer einberufen, heute kann sie nur noch rufen und warten, dass jemand kommt. Mitarbeiter, deren Ton ihm zu ruppig ist, lädt Karsch in sein Büro und erklärt ihnen noch einmal sein Motto: “Straight, aber freundlich.” […]
Und es sind viele, die gar nicht erst kommen. Deshalb muss die Bundeswehr sich einiges einfallen lassen. Über 27 Millionen Euro investiert das Verteidigungsministerium jedes Jahr in die Nachwuchswerbung. Die Imagekampagne “Wir. Dienen. Deutschland.” bewirbt das angeblich schöne Soldaten-Leben: den Teamgeist in der Armee und den Abenteuerfaktor Auslandseinsatz. Mit Anzeigen in der Bravo wollten die Werber Jugendliche für “Abenteuercamps” begeistern. Dabei vergaßen sie die Prinzipien der Uno-Kinderrechtskonvention, nach der Minderjährige unter 17 Jahren nicht für die Armee angeworben werden dürfen.
Quelle: zeit.de
Kommentar:
Genau solche Verhältnisse wollen wir nicht! Deshalb NEIN zur Unsicherheits-Initiative der GSoA!