Der einsame Entscheid des Ueli M.

Der einsame Entscheid des Ueli M.

Die bisherige Abwehrstrategie von Bundesrat Ueli Maurer und Armeechef André Blattmann in Sachen Gripen-Kauf war einfach: Lediglich einige Piloten der Luftwaffe, die – zum Vergleich – lieber Ferrari fahren wollen als nur VW Golf, sind verantwortlich für die öffentliche Kritik am bundesrätlichen Typen-Entscheid zugunsten des schwedischen Kampfflugzeugs Gripen. […]
Weitere Recherchen der BaZ, die auf mehreren Quellen beruhen, ergeben nun aber, dass es sich nicht lediglich «um einige unzufriedene Piloten» (Ueli Maurer) handelt, die vom Gripen nicht überzeugt sind, sondern um die gesamte Projektorganisation für den Tiger-Teilersatz (TTE) von Armasuisse und Luftwaffe.
Ganzer Artikel auf bazonline.ch

 

Kommentare: 9

  1. Y. Blau sagt:

    Aber das war 2009 und Rafale bedeutet doch Lücken beim Materialerstatz Heer oder?

  2. F Meier sagt:

    Es ist doch eigenartig: Saudi-Arabien hat den Rafale rausgekippt; in Indien wird der Rafale – Entscheid nach neuesten Informationen in Frage gestellt; Dassault produziert als Teil von EADS ein eigenes Flugzeug – Rafale hat keine Zukunft. Und der Mirage-Skandal lässt grüssen, und warum hat unsere Luftwaffe Pumas und Cougars und keine Blackhawks? Rafale, ein Spielzeug für die Franzosen, kein TTE für die Schweiz.

  3. Hans Ulrich Suter sagt:

    Es geht um etwas anderes. Der Tiger wurde noch von “Milizpiloten” geflogen, der F/A-18 nicht mehr. Falls nun (politisch nicht zu erwarten) jemand auf die Idee kommt eine genügend grosse Anzahl (100) eines Kampfflugzeuges zu kaufen, das auch von professionellen, aber nicht-militär-Piloten geflogen werden kann, oder eine grössere Anzahl an Drohnen, bei denen die Anforderungen an die Piloten natürlich mehr psychisch denn physisch sind, das heisst man braucht keine Berufsmilitärpiloten, so wäre das den Stellen in der Luftwaffe sehr unangenehm, vorsichtig ausgedrückt. Das heisst man ist v.a. gegen die Philosophie die hinter dem Gripen steckt, und das dürften in der Tat sehr viele Angestellte des VBS sein. Ich war daher auch vom Entscheid für den Gripen überrascht.

  4. Brugger Kurt sagt:

    Hallo Giardinos, dieses Gezerre um Grippen ja oder nein, nimmt mE langsam aber sicher skurrile, und für die Frage des Fliegerersatz negative Formen an (argumentative Munition für die Gegner). Von der Fliegerei verstehe ich wenig, dafür etwas mehr von der emotionalen Veranlagung der Berufspiloten im UeG, und vielleicht auch einwenig vom politischen Gerang-el im Vorfeld einer Fliegerbeschaffung. Diese gehören seit den Nachkriegsjahren zum “current normal” in der Politik, angefangen beim Venom, über den Mirage (Skandal), Tiger, F/A 18 und aktuell der Grippen. Der politische Höhepunkt bildete der Mirage-Skandal. Dieser hat einen BR-Kopf gekostet (er hat trotzdem lange Jahre sein Ruhegehalt genossen), und einen anderen ins Zentrum der medialen Verehrung gestellt. (Geschichten die das politische Leben schrieb).
    Aber zurück zum BR UM (Ueli der politische Knecht). Aus meiner bescheidenen politischen Froschperspek-tive, macht da die BAZ (wie viele andere Medien auch) einen Aktualitäts-Thriller daraus, viel Schall und Rauch, wenig brauchbare Substanz.
    Letztendlich findet die Flugzeugbeschaffung bzw die Entscheidfindung nicht in einer Vollversammlung statt. Sie ist auch kein Wunschkonzert, für Mach 2 geile Profis.
    Sie findet in einem politisch,wirtschaftlich, insti-tutionellen und hierachisch organisiertem Umfeld statt. In welchem klar definierte Pflichten, Rechte und Verantwortlichkeiten festgelegt sind. Das Anforderungsprofil an dieses Waffensystem, der Kostenrahmen und der Zeitplan für die Beschaffung sind definiert. Der Entscheidungsablauf politisch und technisch ebenfalls.
    Wie “Ueli der Knecht” in diesem Korsett einen einsa-men Entscheid treffen soll, müsste mir mal einer dieser Journalisten erklären. Würde er dies tun, bei all den Fussangeln auf diesem Weg, wäre es das siche-re politische Ende des Bauernsohn aus dem voralpinen Hügelgelände am schönen Bachtel.

  5. Hans Ulrich Suter sagt:

    Lieber Herr Brugger. Für mich bestand der Mirage-Skandal immer darin, dass man 1. nicht die avisierte Anzahl Mirages gekauft hat und 2. dass ein gewisser Politker sich damit wichtig und zum Bundesrat gemacht hat. Das kann man auch ohne Fachkentnis erkennen. Um einen Vergleich zu machen: Der Furka-Tunnel hat auch etwas mehr kostet als veranschlagt, trotzdem hat man nicht nur den halben Tunnel gebaut, oder sagen wir besser 10% davon. Aber genau das wurde beim Miragekauf gemacht. Auch beim LTV CorsairII Entscheid etwas später war es merkwürdig. Soviel ich weiss ist dasselbe beim Gotthard-Basistunnel passiert. Aber während die Corsair II dann schlussendlich nicht gekauft wurde, hat niemand die Idee gehabt den Gotthardtunnel nicht zu bauen, nein man hat sogar auch noch diesen anderen Tunnel gebaut… Hätte man dieselbe Philosophie beim Kampfflugzeugkauf wie beim Tunnelbau, so wäre zur Corsair II zusätzlich auch noch die Mirage 5 (oder IV, weiss nicht mehr…) gekauft worden. Oder hätte man dieselbe Philosophie wie beim Tunnelbauen, würde man beim TTE jeweils 50 Gripen, 50 Eurofighter und 50 Rafales kaufen. Der zuständige BR würde sagen “Freude herrscht” und uns erzählen die 150 Flugzeuge seien gratis und man bekäme auch noch ein Dutzend JSF gratis dazu!

  6. Simon Küchler sagt:

    Guten Abend,
    Ich kann den Wirbel um den TTE nur teilweise nachvollziehen. Unsere Milizarmee steht vor immensen Herausforderungen und die Gemüter gehen hoch bei der Frage, ob nun Flieger A oder Flieger B die bessere Wahl gewesen wäre?
    Ein wichtiger Grund, warum die Armee XXI nicht funktioniert hat, war der Versuch, im Durchschnitt einen mittleren Technologielevel mit der Wehrpflicht zu kombinieren. Für den Betrieb einer Armee mit noch etwas Masse (zumindest in der Rekrutierung) und einem mittlerem Technologielevel stehen einfach nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung – auch nicht bei 5 Mrd / Jahr. Die zehn teuersten Systeme der Armee betreibt alle die Luftwaffe. Ich empfinde den Entscheid für den Grippen richtungsweisend, weil er klar aufzeigt, dass wir uns nicht immer das Beste vom Besten (auch nicht in der Luftwaffe) leisten können und gleichzeitig an der Milizarmee festhalten wollen. Das Gärtchendenken muss endlich aufhören.
    Ein zweiter wichtiger Grund, warum unsere Armee in keinen guten Zustand ist: Leider haben es unsere Bundessicherheitspolitiker in der vergangenen Jahren es etwas verpasst z.B. die verfassungsgemässen Armeeaufträge z.H. der Armeeführung auszulegen/zu gewichten. Anders lässt es sich m.E. nicht erklären, dass beim Start 2004 die Verteidigungsfähgikeit als “Kernkompetenz” (der Begriff ist vermutlich der BWL entlehnt. Falls ja, dann wurde er klar falsch verwendet) im Zentrum stand, dann 2008 die Raumsicherung und per 2015 nun die Existenzsicherung. Bei jeder “Weiterentwicklung” wird fleissig neues Material beschafft, bestehendes entsorgt, funktionierende Truppenteile umorganisiert, Verbände abgeschafft um sie dann ein paar Jahre später wieder ins Leben zu rufen etc. etc.
    Mit der kommenden Ausrichtung auf die Existenzsicherung verbinde ich persönlich einige Fragezeichen. Im Durchschnitt ist die Armee als Leistungserbringer In der Existenzsicherung am Boden im Vergleich zu anderen “Anbietern” viel zu teuer: Im 2011 entfielen bei 6 Mio Diensttage “nur” rund 255’000 auf Einsätze, also rund jeder 20 Diensttag. Legt man diese auf die Kosten der Armee um (unter Vernachlässigung von Luftwaffe und Kata Hi, welche sich nicht vollständig substituieren lassen), so kostet ein Einsatzdienstag eines Armeeangehörigen 10’000 bis 20’000 Franken. Das lässt sich aus volkswirtschaftlicher Sicht als Nebenprodukt, nicht jedoch als Hauptauftrag für das Gros der Armee rechtfertigen.
    Mit kameradschaftlichen Grüssen,
    Oberstlt i Gst Simon Küchler
    bis Ende 2011 Miliz Bat Kdt

  7. Hans Ulrich Suter sagt:

    Danke Herr Küchler es ist wichtig, dass die Ksoten der Diensttage auch erwähnt werden. Ich rede aber nicht gerne von Kompetenzen sondern von Aufträgen. Denn ich bin Bürger und habe gewisse Forderungen an den Staat und seine Institutionen die ich bezahle. Der Auftrag des Bundes ist eben die Verteidigung, der Auftrag der Kantone und Gemeinden ist die Bildung, das Soziale und die Infrastruktur. Daneben gibt es kostenneutrale und in der Hauptsache koordinierende Aufgaben wie Aussenpolitik, Nationalstrassen (sind kostenneutral, wegen den Benzinabgaben), AHV (kostenneutral), IV(kostenneutral), SBB und früher die PTT( sollten kostenneutral sein). Gehen wir zu den Kosten der Armee. Wenn es das Ziel der Armeereform gewesen wäre die Kosten zu senken, dann wäre man auf die Idee gekommen die Anzahl Diensttage und nicht die Anzahl der Dienstjahre zu senken. Die Kosten der Diensttage sind in der Tat relativ hoch und natürlich durch die Abwesenheit der Soldaten vom Arbeitsplatz volkswirtschaftlich nicht erwünscht. Aber in der Armee 61 musste ein Soldat in etwa 1 Jahr Dienst tun (während 35 Jahren) in der Armee 21 muss er immer noch etwa ein Jahr Dienst tun, allerdings während seiner Ausbildungsphase während etwa 9 Jahren im Alter von 20 bis 30, was dann natürlich die gleichen Kosten bewirkt, allerdings ist die nominale Zahl der Soldaten sehr viel kleiner. Man hätte zum Beispiel die Idee haben können, dass in der Schweiz wie im Rest der Welt ein Soldat in 7 Wochen genügend infanteristische Grundbildung kriegt. Das heisst Soldaten mehr als 3 Monate Dienst leisten zu lassen ist überflüssig. Diese 3 Monate hätte man auf die 30 Dienstjahre verteilen können und damit hätte man die alte Struktur erhalten, die Kosten wären massiv gesunken und dieses Geld hätte in Materialkauf und Erhalt der “Fähigkeiten” investiert werden können. Der Wiederaufbau hätte seine Zeit gebraucht, allerdings wäre nur die Ausbildung davon betroffen, das Material das aber schwieriger zu beschaffen ist, wäre vorhanden. Damit wäre dann auch eine angemessene Verteidigungsfähigkeit gegeben gewesen. An Einsätzen von denen Sie sprechen, und das ist meine ganz persönliche Meinung, bin ich nicht interessiert. Da haben die Armeegegner nämlich recht, ES IST KEIN KRIEG, das heisst es geht “nur” um Ausbildung, Wartung, Vorbereitung des Ernstfalles (also MD und ID…) und es sollte exakt und genau 0 (in Worten null!) Einsätze geben. Uebrigens erlaube ich mir ein persönliche Erinnerung an eine Einheit die einen Einsatz (Bewachung des Gipfeltreffens 1985 in Genf) hinter sich hatte. Das Jahr darauf hatte ich das zweifelhafte Vergnügen in dieser Einheit Dienst zu tun und um es kurz zu machen: Ich bin nicht der Ansicht, dass diese Einheit im Jahr darauf militärisch zu irgendeiner “kriegsmässigen” Aktion fähig gewesen wäre.

    • Simon Küchler sagt:

      Guten morgen Herr Suter,
      Ich denke, wir sehen viele Dinge ähnlich, auch wenn ich mich nicht ganz in jedem Punkt von Ihnen verstanden fühle:
      – “Kompetenzen”. Wenn Sie meinen Beitrag nochmals lesen, so sehen Sie, dass ich Kritik am Begriff Kernkompetenz führe. Im übrigen sprechen Sie ja an einer Stelle auch von “Fähigkeiten”, was der damaligen Verwendung des Begriffes Kompetenz m.E. relativ nahe kommt. Die semantische Differenz in der Bedeutung “Hält sich bereit, das Land nach Aufwuchs zu verteidigen” oder “Erhält die Fähigkeit zur Verteidigung” ist m.E. vernachlässigbar, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. Viel störender empfinde ich, dass der Begriff “Kernkompetenz” eben falsch aus der BWL entlehnt wurde: Er ist eben genau nicht dazu da, die aktuellen Produkte/Output eines Unternehmens/Systems miteinander zu vergleichen, sondern es geht um interne Vorteile, welches ein System im Vergleich zu anderen Systemen hat. Bsp. BMW hatte vor einigen Jahren die Dieseltechnologie als Kernkompetenz bezeichnet (und eben nicht ein Produkt wie den 3er oder den 5er). Analog auf die CH-Armee übertragen wäre die Kernkompetenz so etwas wie: “Geführte Manpower für Krisenlagen nach mittlerer Vorbereitung”. Ich rege mich heute noch darüber auf, dass teilweise Generäle die Hauptauftragsdebatte unter Verwendung von nichtdefinierten und fehlerhaft entlehnten Begriffen plakativ geführt haben. Das kann nur im mittleren Chaos (-> siehe oben alle 4-6 Jahre eine Änderung der Grundausrichtung der Armee) enden.
      -Ich teile mehrheitlich Ihre Ausführungen zum Dienstleistungsmodell. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass eine grundsätzlich low-tech, infanterielastige wie A61 und A95 die heute besten/effizientesten Armeemodelle wären. Die im Vergleich zum kalten Krieg viel diffusere Bedrohungslage verlangt nach noch mehr Generalistentum, nach wie vor relativ viel Masse (gerade wegen den zunehmenden Bedrohungen/Verletzlichkeit unterhalb der Kriegschwelle), dafür deutlich weniger Bereitschaft. Eine nach dem Milizprinzip organisierte Armee hat m.E. noch nie soviel Sinn gemacht wie heute (Fähigkeiten wie Kata Hi, Cyberwar-Defense etc. mal ausgenommen. Dort macht eine Professionalisierung durchaus Sinn).
      – Als Soldat, welcher am Ende der A61 in die RS ging, war mit der Einsatzdoktrin der Infanterie auf Stufe Gr, Z einige Fragezeichen verknüpft: Fehlende spittlergeschützte Fz, keine Schusswesten, Nachteinsatztauglichkeit, fehlende Heliabwehr-Fähigkeiten etc. (notabene: Im Gebirge hat man uns immer gesagt, dass der gefährlichste Gn der Kampfheli ist. Genau dafür hatte die Armee 61/95 abgesehen von Flab aller Waffen keine Antwort). Je mehr ich dann von der Gesamtkonzeption der Armee mitbekommen habe, desto mehr Sinn hat diese Armee gemacht. Heute ist es umgekehrt: Die Fragezeichnen befinden sich nicht mehr auf Stufe Gr und Z sondern viel weiter oben (z.B. eben keine Fliegerabwehr über 3000 Meter, fehlendes Op Feuer, keine Vollausrüstung der Vb, fehlende Masse, LBA überfordert, Betriebskosten der Armee unterschätzt etc. etc.). Wir waren die vielen kleinen Fragezeichen in der Armee 61/95 lieber als einige ganz grosse Fragezeichen der Armee XXI plus deren Weiterentwicklung. Meines Erachtens müssen wir wieder dazu übergehen, es AUSZUHALTEN, dass nicht jeder Soldat über ein perfekten Schutz und Feuerkraft verfügt – dafür auf operativer und strategischer Stufe einige, teilweise hässliche Fragezeichen eliminiert werden. Für die Perfektion im grossen und im Kleinen fehlt der Armee einfach das Geld.
      -“Einsätze” im Rahmen der Existenzsicherung: Ich teile teilweise Ihre Ansichten. Unser Armee ist die einzige Antwort auf strategische Bedrohungen. Diese können oberhalb oder unterhalb der Kriegsschwelle stattfinden. Eine allfällige Bedrohung des Flughafen Zürichs durch Terroranschläge könnte für die CH ein strategisches Ausmass erreichen – der “Einsatz” der Armee am WEF ist es nicht. Dieses gehört m.E. zur Sicherheitsgrundlast und sollte am Boden aus Effizienzüberlegungen durch ziv Sicherheitsorgane abgedeckt werden.
      – Ich war 2011 als Bat Kdt am WEF. Ob sich das negativ auf das Bat ausgewirkt hat, kann leider noch nicht beurteilt werden. Ein solcher Einsatz ist zwar eine organisatorische Herausforderung, aber der Lerneffekt für mich als Bat Kdt im Hinblick auf Einsätze mit strategischer Bedeutung (Vtg, Rm Sich) sind sehr bescheiden. Ich denke auch nicht, dass andere Stufen einen grossen Lerneffekt davongetragen haben.
      Mit besten Grüssen,
      Simon Küchler

  8. Hans Ulrich Suter sagt:

    Lieber Herr Küchler. Ich glaube wir sind uns v.a. einig dass ein Armee61-artiges Modell gerade jetzt Sinn macht, es hat vielleicht weniger Sinn gemacht hat, während des kalten Krieges. Das fehlende Material wie die fehlenden Schutzwesten hätten eben durch Dienstzeitreduktionen finanziert werden können. Schusswesten sind sowieso preislich in der Grössenordnung der übrigen Bekleidung, also kein Problem, wir hatten aber auch zum Beispiel zuwenig Pistolen (< 2000.- Stück) usw. Sie wissen vielleicht, dass die US Marines ihre Fahrzeuge zuerst selber "upgraden" mussten. Das ist für uns auch technisch lösbar, aber nicht durch Anbringen von Stahlplatten, das ist keine gute Idee. Die Helikopterpanik hatte wohl ihren Ursprung im russischen Afghanistankrieg (und Rambo III). Das Helikopterproblem wurde dort aber durch Stingerraketen so viel ich weiss gelöst. Wir haben darüber verfügt, ev. waren es zu wenige und falsch eingeteilt, aber sie waren da. Luftabwehr über 3000m ist heute doch auch nicht gelöst seit die Bloodhounds nicht ersetzt wurden. Es ist richtig dass man nicht alle Soldaten vollständig ausrüsten muss, man muss sie ja auch nicht zwingend aufbieten, dess es gibt ja auch die Teilmobilmachung. Es ist allerdings nicht klar warum das nicht möglich sein sollte, in Anbetracht der finanziellen Möglichkeiten dieses Landes. Beim professionellen Soldaten habe ich ehrlich gesagt meine Zweifel. Ich erinnere mich noch gut an den AC-Offizier der im zivilen Leben Schreiner war (ich nehme an er erinnert sich auch an mich) und sowas geht ganz und gar nicht! Es gab aber sicher genügend Physiker, Chemiker und Biologen (mit HTL oder Universitätsabschluss) die diese Stellung hätten ausführen können. Dasselbe beim Cyber-War. Es gibt sicher genügend Informatikfachleute in einer Milizarmee die entsprechend eingesetzt werden könnten. Es ist dann natürlich die Herausforderung diese Leute zu finden, zu und entsprechend einzuteilen. Da war die Armee 61 ziemlich schlecht, mit der umso verblüffenderen Ausnahme der Küchenmanschaften. Zur Katastrophenhilfe muss gesagt werden, dass diese grundsätzlich zivil sein kann. Das deutsche Technische Hilfswerk funktioniert. Das heisst zusammengefasst: Die Armee 61 hätte durch Reduktion der Diensttage (Verbesserung Ausbildung und des Einsatzes der zivilen Qualifikationen), gleichzeitig hätte das Material modernisiert werden können. Dann hätten wir jetzt eine Armee…..
    Ich will aber nicht den alten Zeiten nachweinen, viel wichtiger ist es was wir tun müssen: Da halte ich für Entscheiden, dass man dem Bürger und den politikern klar macht, dass der "ewige Friede" eben nicht existiert und dass die Chance für einen Krieg hier und auch mit Panzern real und gross ist. Umso grösser je schlechter und alberner sich die Schweizer Armee aufführt. Und umso grösser je nachgiebiger sich unsere Politiker gegenüber dem Ausland zeigen, denn damit signalisieren sie, dass sie sich nicht verteidigen können und wollen….

Kommentare sind geschlossen.