Die Unwissende

Die Unwissende

Am 26. April habe ich in der NZZ publik gemacht, in welche Richtung Ueli Maurer die Armee konzeptionell weiterentwickeln will. Gleichentags schaltete sich die Zürcher SP-Nationalrätin Galladé via «10 vor 10» in die Debatte ein. Zu Maurers Plänen, über die sie ganz und gar nicht informiert war, meinte sie: «Einerseits finde ich es gut, dass er Szenarien aufzeigt. Anderseits ist es problematisch, weil er ständig jammert und sagt, das Geld reiche hinten und vorne nicht.»
Gestern hat Bundespräsident Ueli Maurer konzeptionell nachgelegt. Chantal Galladé, die offenkundig weiterhin von nichts weiss, griff wiederum via «10 vor 10» in die Debatte ein. «Wir haben immer noch eine sehr teure Armee», jammerte die selbsternannte Sicherheitsexpertin der SP nun ihrerseits. Gleichentags klagte sie via Tele Züri, die Maurers Konzept noch nicht kennt, sie finde Ueli Maurers Vorgehen «absolut konzeptlos».
Was legitimiert die unwissende SP-Parlamentarierin eigentlich, sich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit wie eine atheistische Laienpredigerin zur Armee zu äussern? Chantal Galladé präsidiert zurzeit die Sicherheitskommission des Nationalrats.
Quelle: blog.nzz.ch

 

Kommentare: 11

  1. Philipp Hofmann sagt:

    Wie absurd ist denn diese Aussage? Wieso soll sich nicht auch eine Frau zu Armeefragen äussern dürfen? Schliesslich sind es auch ihre Steuergelder, die für den Pfadfinderverein für Erwachsene eingesetzt werden. Zudem es ja genau die Aufgabe der Politiker, sich breit zu engagieren und das zu machen, wofür sie vom Volk gewählt wurden, nämlich ihre Wähler und deren Interessen und Anliegen zu vertreten. Was legitimiert also die Frau Galladé?
    Das Volk bzw. die demokratisch erfolgte Wahl! Volkswille. Probleme damit?
    Im Weiteren kann man davon ausgehen, dass sich Politiker – besser als andere – in ihnen auch weniger bekannte Materien, Sachverhalt und Problemstellungen einarbeiten können. Ich sehe daher, nicht im Geringsten, wieso sich Frau Galladé nicht zu Armeefragen äussern dürfte. Einzig bei der SVP gibt es punkto sich selber informieren können dahingehend ein gewisses Problem, dass die Fremdsprachen-Kenntnisse ihrer Vertreter (nett ausgedrückt) marginal sind. Der Bundes-Ueli kann kaum English und hat daher keine Ahnung, was denn eigentlich genau in seinem Gripen-Vertrag drinsteht und der SVP-Toni muss sich nach fast 20-jährigem Nationalsrats-Dasein noch immer jedes französische Wort übersetzen lassen.
    Oder sonst hätte ich folgenden Vorschlag:
    Frau Galladé und Co. verzichten auf Statements hinsichtlich Militärangelegenheiten, im Gegenzug halten die ihrerseits fachlich nicht gewachsenen und metierfernen SVP-Politiker (Ausnahme: Heinz Brand) hinsichtlich Sozial- und Asylfragen vollends den Schnabel. Deal?

    • Alain Vincent sagt:

      Nein, keine “Probleme damit”, aber mit dem was sie sagt…
      Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass sie ein Parade-Exemplar der Generation <> und <> darstellt. Schliesslich redet sie ja genau so. Das merkt man sogar wenn man gleich alt ist wie sie.
      Die Politiker dürfen sich gerne “breit engagieren”. Aber dann sollen sie sich auch breit informieren.

    • Alain Vincent sagt:

      by the way… betreffend Sozial- und Asylfragen:
      Wieso sollen SVP Politiker automatisch “fachlich nicht gewachsen und metierfern” sein?
      Das müssten Sie mir also schon noch genau belegen. Dabei meine ich mit realistischen und praktischen Beispielen (nicht Partei-Ideologie).

    • Philipp Hofmann sagt:

      Vorab: Ich gehe davon aus, Sie sprechen die berufliche oder freiwillig-engagierte Erfahrung an, und nicht die “Beobachtungserfahrung” aus der Blick-Lektüre.
      Die Einteilung, wer fachlich in den Bereichen Asyl und Soziales arbeitet, entnehme ich bewusst einzig aus den Statements bei den Blick-Kommentaren und Co. – gemacht durch SVP-Fans und die selbsternannten Wutbürger.
      Jeder Sozialhelfer und Asylmitarbeiter ist demnach ein linker Kommunist, EU-Turbo, Multi-Kulti-Naivling, Schweiz-Abschaffer und sowieso ein Gutmenschen. Dazu gibt es angeblich noch die bösartige Sozial- und Asylindustrie, an der sich die Linken und Netten auf Steuerzahler-Kosten dumm und dämlich verdienen und dabei noch die “richtigen Schweizer” in die Pfanne hauen, indem sie ihnen laufend neue Sozialfällen und kriminellen Asylanten aufladen.
      Oder wollen Sie sagen, dies seien absurd erfundene Lügen?

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Nun, wenn im Sozial- und Asylbereich mehr Geld umgesetzt wird als im Militärbereich, dann kann man ähnlich wie man den “militärisch-industriellen Komplex” als kriminelle und mafiöse Struktur erkennt, eben auch dieselbe Analyse auf den sozial-industriellen Komplex anwenden. Das man den nun als Asylindustrie bezeichnet ist naheliegend. Also was Sie Herr Hofmann als Wutbürger bezeichnen liegt ganz auf der Linie des Soziologen Mills und eigentlich sollten die alt 68er freudig sich den sog. Wutbürgern anschliessen, aber eben die Nachwirkungen von zuviel THC-Konsum machen sich nach Jahrzehnten unübersehbar bemerkbar. Meine persönliche Meinung dazu ist ja, dass sobald es um viel Geld geht automatisch Kriminelle aller Art angezogen werden, das ist ja auch ein Grund, warum man mit einer Milizarmee (bei der es weniger um Geld und Ansehen geht) die eigentlich beste Lösung für die Verteidigung hat.

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Naja, man muss gut, aber nicht zu gut aussehen und sich mit widerlegten Albernheiten (wie: Die Armee hat viel Geld, der ewige Friede ist ausgebrochen, usw. usf.) profilieren, dann kommt man auch im Fernsehen. Auch gut machen sich Militär (Helikopter-)-Pilotinnen, deren Vater pazifistische Che Guevara Anhänger sind (okay ich übertreibe), oder eine Ex-Miss Schweiz beim Duschen. Alle anderen Frauen (auch bekannt als normale Frauen) kommen schon nicht im Fernsehen und dürfen ihre Meinung zur Armee auch sicher nicht sagen.

  3. Willy Stucky sagt:

    Die grösste Albernheit, die gewisse Kreise vertreten, muss schon gar nicht mehr diskutiert werden, so sehr haben wir sie alle verinnerlicht, nämlich die Behauptung, alle Gewalt gehe von Männern aus. Die Hauptangeklagte des gegenwärtigen NSU-Prozesses ist zwar eine Frau, aber sie hat nur organisiert. Gemordet haben zwei Männer, die mittlerweile Selbstmord begangen habe. Die Nazis wären anno dazumal nicht an die Macht gekommen ohne die Stimmen der Frauen – ein historisches Faktum, das mit Erfolg ausgeblendet wird; denn die Deutungshoheit haben nun mal jene, die behaupten, eine gute Welt könne nur eine weibliche Welt sein.
    So ist es nur logisch, dass eine Frau, die in einer angeblich moralisch hochstehenden Partei gross geworden ist, auch im angeblich moralisch hochstehenden Staats-Fernsehens jederzeit herzlich willkommen ist, wenn es um Sicherheitsfragen geht; denn schliesslich ist jede Frau eine Sicherheitsexpertin – es sei denn, sie sei Mitglied der SVP, aber in diesem Fall sei sie ja auch keine Frau.

  4. E. Haas sagt:

    Die Zeiten sind hart für alte Hardcore-Militaristen (spezialisierten Ueberzeugungstätern), mit dem Galladé-Bashing liegen Sie (einmmal mehr) quer in der Landschaft:
    Gefährlich wäre es, die Gestaltung politischer Vorlagen homogenen Kasten von spezialisierten Überzeugungstätern zu überlassen. Die Galladés, Allemanns und Glättlis tun der Schweizer Sicherheitspolitik gut.
    http://politblog.tagesanzeiger.ch/blog/index.php/17876/die-feindin-im-innern/?lang=de

  5. Hans Ulrich Suter sagt:

    Sie verkennen, Herr Haas, die selektierenden Manipulationen gerade des Tages-Anzeigers. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass Frtau Gallade einen völlig normalen und unaufgeregten Job in der SiK (wurde mir von jemandem der es wissen müsste angedeutet), aber sobald sie etwas sagen wir mal “albernes”, dafür aber umso armeekritischeres sqagt, so wird sie in der Zeitung (und im SchwulRotFunk (SRF)) erscheinen. Als Politikerin wiederum ist sie darauf angewiesen solche Schlagzeilen zu kriegen. Das gibt dieses verzerrte und absurde Bi9old ab, das wir da sehen. Ueberigens zum BLog des TA. Es ist gerade so, dass Offiziere eher dazu neigen sich gegen die Armee zu betätigen (Mitglieder und in anderen Vereinen hier natürlich ausgenommen), während den gewöhnlichen Soldaten die Armee entwerder egal ist (sie hatten auch kaum damit zu tun), während die anderen gerade die Leute sind, auf die man sich am ehesten verlassen kann. Die misslungenen Reformen wurden ja auch nicht unter Jo Lang oder irgendeinem Soldaten angezettelt, sondern verantwortlich waren z.B. Leute mit einer makellosen Militärkarriere wie Kkdt Keckeis, Oberst aD Schmid oder auch ObLt aD Ogi. Also eben gerade die Militärköpfe haben die Armee praktisch aufgelöst.

  6. Willy P. Stelzer sagt:

    Wenn man Qualifikationen über Personen abgibt, dann ist es zwingend notwendig vorab zu recherchieren. Und man muss mit Zeitzeugen sprechen und findet Erstaunliches heraus. Die Bilder über die Herren Keckeis (welcher bei seiner Kommando-Abgabe eine nicht einsatzfähige Armee hinterlassen hat), Villiger, Ogi und Schmid werden sich in der Folge gewaltig ändern. Man erwerbe das Buch “Mut zur Kursänderung” und LESE es! – Das Schweizervolk wird manipuliert und somit ist ein zweiter Buch zum Studium empfohlen: “Spin doctors im Bundeshaus”. Potemkin lässt grüssen! Wissen Sie wer Potemkin war?

  7. Hans Ulrich Suter sagt:

    @Stelzer
    Allgemein bekannt ist natürlich der Charakter von Roland Nef, wenn das stimmt, was ihm vorgeworfen wird und ich denke das ist trotz fehlendem Gerichtsurteil sicher, so war Roland Nef, nie das “Material” aus dem Offiziere sein müssen und dass er es bis nach oben gebraczht hat deutet auf ein Problem hin, das ich allerdings nicht erkenne.

Kommentare sind geschlossen.