Ein oder zwei Sitze?

Ein oder zwei Sitze?

Für drei Milliarden Franken will Verteidigungsminister Ueli Maurer dem schwedischen Hersteller Saab 22 Kampfjets abkaufen. Geplant ist laut offiziellen Angaben die Beschaffung von 16 Gripen E (Einsitzer) und 6 Gripen F (Zweisitzer). Die Doppelsitzer sind vor allem für die Schulung der Piloten wichtig.
Nur: Saab will beim von der Schweiz angepeilten neuen Gripen, dem Modell E/F, offenbar nur das E produzieren. Weil die schwedische Armee, der sich Maurer bei der Beschaffung anschliesst, nur den Einsitzer will. In Maurers Antrag an den Bundesrat soll Ende April bereits nur noch vom Einsitzer die Rede gewesen sein.
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Kommentare: 5

  1. Betschon Franz sagt:

    Der Vergleich mit der seinerzeitige Miragesituation ist nicht in allen Teilen richtig. Mit dem modernen Schulungssystem PC-21 von Pilatus von dem die Schweizer Luftwaffe 6 Stück besitzt und das sich zu einem weltweiten Renner entwickelt, können Piloten den Schritt direkt auf das Frontflugzeug machen (www.pilatus-aircraft.com). Allerdings: Wie Giardino schon seit einiger Zeit moniert, scheinen die Gespräche mit Saab nich ernsthaft genug geführt zu werden.
    Es bleibt hier anzumerken, dass mit grösster Wahrscheinlichkeit in Europa bis auf weiteres keine neuen Kampfflugzeuge mehr entwickelt werden. Sowohl seitens EADS wie von Dassault ist nicht bekannt, dass Grundlagenstudien für weitere Generationen angedacht werden. Bleibt nur noch der amerikanische F-35 als Flugzeug mit Zukunft, mit einer Kostensituation die schon heute ein Alptraum ist und einer technologischen Abhängigkeit von den USA wie beim F/A-18. Über letztere ist in der Schweiz nie eine genügende Diskussion geführt worden.

  2. Max Salm sagt:

    Unsere Jagdflugzeuge des 2. Weltkrieges, der ME 109 und die Morane waren nur in Einsitzerversion vorhanden. Die waren als Heckradflugzeuge viel heikler zu fliegen als die heutigen Jets. Wie schon ein Kommentator sagte: Ein Umstieg vom PC-21 zum Gripen ist absolut möglich

  3. Brugger Kurt sagt:

    Hallo Giardinos, ich komme mir vor wie der “Hansdampf in allen Gassen”. Von Logistik verstehe ich ziemlich viel, von Fliegern ziemlich wenig. Da wo fliegen ohne Simulator gelernt und trainiert wird, braucht es Zwei-sitzer. Wenn die Lernphase mit Simulator und/oder PC-21 bewältigt werden kann, so dass ein Umstieg (samt alleinigem Erstflug ohne Bruchlandung) bewerkstelligt werden kann (dabei die Sicherheit für Pilot und Fluggerät garantiert ist), scheint (für mich zumindest) klar zu sein den Zweisitzer braucht es nicht unbedingt. Vorteil, weniger Beschaffungs- und vermutlich auch Unterhaltskosten.
    Dabei ist aber ebenso klar, diese Fragen müssen auf der flugtechnischen Seite (Ausbildung der Piloten) und der kostentechnischen Seite die dafür zuständigen Spezialisten entscheiden. Wenn sich zuviele aussen-stehende Flugsachverständige (Aviatik-Journalisten, Hobby-Piloten, Miliz-Kampfpiloten, die Amazonen der NR SIKO, die Pseudo-Experten in Luftkampffragen des NR+SR), in zuviele Details einmischen, entsteht eine Situation wie an den Vollversammlungen (stalinistisch-er Kolchosen der Sowjetunion). Alle wollen mitreden, keiner will verantwortlich sein.
    Dadurch entsteht in der Oeffentlichkeit Polemik, der Eindruck von Unsicherheit (sie wissen nicht was sie wollen) und des Zauderns. Alles schädlich, für eine mehrheitliche Akzeptanz im Volk der TTE.
    Wer glaubt über genügend flugtechnische Kompetenz zu verfügen, soll Antrag mit überzeugender Begründung stellen. Die Entscheidungskompetenz liegt bei der parlamentarischen Mehrheit. Alle neben- und unter-geordneten Instanzen stellen Anträge und begründen diese.
    Weniger Abarbeiten von Detailfragen in der Oeffent-lichkeit, bringt mehr Ruhe in diesen Entscheidungs-Prozess. Damit die besseren Voraussetzungen für eine hohe Zustimmung im Stimmvolk.

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    Nächster Angriff auf den Gripen in der Sonntagszeitung:
    http://www.sonntagszeitung.ch/home/artikel-detailseite/?newsid=217497
    Ich habe ja eine Theorie, warum er in gewissen Kreisen so verhasst ist. Interessant ist aber das Argument, dass er ungeeignet ist “Davos” zu schützen, wie albern, denn das ist definitiv nicht die Aufgabe einer schweizer Luftwaffe, aber könnte als Grund herbeigezogen werden um Dübendorf zu reaktivieren.

  5. Hans Ulrich Suter sagt:

    Lieber Herr Brugger, ich bin eigentlich für eine öffentliche Diskussion, aber vor dem Entscheid! Ich habe z.B. vor 1-2 Jahren einen Rafale in den Farben der Patrouille Suisse gebastelt, kein gutes Modell, sah aus wie eine rot-weiss bemalte Flunder, aber liegt auch ein bisschen am merkwürdigen Erscheinungsbild des Rafales, dann habe ich auch noch einen Gripen in Schweizer Farben und dämlicherweise mit einer Luft-See-Raketen gebastelt. Damals hat sich kein Schwein für diese Flugzeuge und Diskussionen darüber interessiert. Das wäre die Zeit gewesen wo man als Laie und Flugi-Fan spekulieren konnte, sich erkundigen was es sein könnte, Wetten abschliessen….. Ich vermutete damals die würden den Rafale wählen. Aber nach dem Entscheid, ist es eigentlich für die Laien und Flugbegeisterten nicht mehr so interessant, und es ist diese verspätete Diskussion die mich auch ärgert. Es zeigt auch, dass die jetzt Teilnehmenden nicht wirklich an den technischen Fragen interessiert sind, die waren ja auch schon vor 2 Jahren vorhanden.

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