FIS HE: Schadensbegrenzung eingeleitet
Die Beschaffung von FIS HE erfolgte alles andere als optimal, so wurde denn auch das Rüstungsprogramm 2006 nur mit Stichentscheid gutgeheissen. Stationär hat sich das System sehr gut bewährt und deshalb soll als Know how behalten werden, was in der Zwischenzeit erarbeitet und investiert wurde. Dies hält das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS in einem Bericht an die Sicherheitspolitischen Kommissionen fest. […]
Das ursprüngliche Ziel des mobilen Einsatzes ist frühestens mit der Beschaffung neuer Telekommunikationsgeräte und nicht vor 2018 möglich.
Mitteilung des VBS – Bericht auf nzz.ch
Kommentar:
“alles andere als optimal”? – FALSCH: Das ist Projektmissmanagement! Ein Debakel! In der Privatwirtschaft hätte man die Verantwortlichen bereits mit Klagen überhäuft und (hoffentlich) ohne Goldenen Fallschirm in die Wüste geschickt! Doch hier ist die Frage der Verantwortlichkeit weiterhin unklar. Wieder hat es das VBS verpasst, die verantwortlichen Köpfe beim Namen zu nennen und den Laden auszumisten. Vermutlich werden aber auch in Zukunft die gleichen Projektversager das Ruder in der Hand halten. Wie soll man da zu einer besseren Armee kommen?
Wenn alle Hardware-Komponenten bis 2018 eingelagert werden, entspricht dies sechs (6) Jahren. Das ist eine grössere Zeitspanne als seit der Einführung des iPhones (2007) bis heute. Sie können sich selbst überlegen, welchen technologischen Sprung seit 2007 erfolgt ist! Welche Entwicklung wird das VBS da verschlafen? Ob diese Hardware dann noch modern und leistungsfähig genug ist? Was wird die Aktualisierung dannzumal wieder kosten? Was kostet diese Verzögerung? Solche Zahlen werden natürlich nicht kommuniziert.
Die Luftwaffe verfügt bereits heute über ein FIS, welches aber bewusst nur stationär ausgelegt und verwendet wird (Einsätze ab fixen Luftbasen). Deshalb läuft es bisher ohne nennenswerte Probleme. Vielleicht hätte das Heer auch zunächst ein stationäres System anschaffen sollen? Die Entwicklung in der mobilen Datenübertragung in den letzten Jahren war enorm. In einem solchen Umfeld ein eigenes mobiles System aufzubauen hätte daher schon bei der Beurteilung der (technologischen) Umwelt einen Alarm auslösen sollen.
Giardino bleibt bei seiner Forderung, dass das FIS HE Debakel auch politisch untersucht werden soll. Eine PUK ist einzusetzen – nur schon deshalb, weil mindestens CHF 700’000’000 in den Sand gesetzt wurden!