Interview mit Ueli Maurer (blick.ch)

Interview mit Ueli Maurer (blick.ch)

Ein paar bemerkenswerte Zitate aus dem Interview mit Bundesrat Maurer im Sonntagsblick:

“Die Armee hat keine Unterkünfte, die schnell zur Verfügung stehen. Viele wurden verkauft oder sind nicht unterhalten und nicht in einem Zustand, in dem man Leute unterbringen könnte. […] Die Armee hat zwischen wenig und nichts [gemeint sind Unterkünfte] anzubieten. Wenn es heissen würde, ihr habt zwei Jahre Zeit – dann wäre das okay. Dann könnten wir die Unterkünfte wieder instand stellen. Aber kurzfristig geht das nicht.”
“Es ist spannend, dass jetzt alle auf die Armee zeigen, die das Prob­lem lösen soll. Man kann die Armee nicht jahrelang aushungern und dann erwarten, dass sie aus dem Stand reagieren kann.”

Und noch bemerkenswertere Zitate im Kommentar “von Blick-Polit-Redaktor Marcel Odermatt:

“Keine Institution dieses Landes musste in den letzten Jahren so viel Federn lassen wie die Armee – Budget und Mannschaftsstärke wurden halbiert.
Jetzt zeigen sich die Konsequenzen des «jahrelangen Aushungerns» […] Die Schweizer Armee geht auf dem Zahnfleisch.
Unterkünfte für Flüchtlinge? Maurer seufzt: «Vielleicht in zwei Jahren.» Soldaten zur Grenzsicherung? Maurer stöhnt: «Dann müssen wir zusätzliche Leute aufbieten.»
Die Politik sollte allmählich reagieren. Eine Armee, der systematisch Mittel entzogen werden, kann im Notfall nicht mehr handeln. Solche Streitkräfte haben keinen Sinn.
Es wäre höchste Zeit für eine Trendwende. Genauso wie wir ein funktionierendes Bildungssystem und ein perfektes Gesundheitswesen brauchen, sollte auch die Sicherheit auf dem höchsten Stand sein. Ein verwundbares Land wie die Schweiz muss vorausschauen. […]”

…gehen da jemandem die Augen auf?

 

Kommentare: 2

  1. Soldat sagt:

    Da kann ich nur sagen: Bravo Herr Bundesrat! Ich hatte mal das Vergnügen in der Armee mit dem Herrn Bundesrat Maurer zu speisen, ich muss sagen ich war sehr beeindruckt davon, das er einen so guten Überblick über die Armee hat. Herr Maurer tut der Armee gut und er macht mit den ihm zur Verfügung gestellten Mitteln was er kann. Hoffentlich merkt die Gesamtbevölkerung bald wie die Armee vor sich hin lottert. Die heutige Armee ist meiner Meinung nach nur noch eine “Bibliothek”, das Wissen ist darin gespeichert und man kann darauf zurückgreifen wenn man es braucht, aber so aus dem Stand ist die Armee handlungsunfähig.

  2. R. Roth sagt:

    Die Armee hat nicht genügend Unterkünfte, sie hat auch nicht genügend Ausrüstung um mehr als ein Bruchteil unserer Truppen auszurüsten. Wenn wir zwei Jahre Zeit hätten würden wir schon wieder in Schwung kommen. Das einzige an was es unserer Armee nicht Mangelt sind ‘Manager’, ‘Experten’, ‘Jobniks’ und ‘Wohnzimmer-Strategen’, wenn die Hälfte fristlos gefeuert würde, könnte die andere Hälfte endlich in Schwung kommen. Offiziell haben wir angeblich eine Milizarmee und Wehrpflicht aber inoffiziell befinden wir uns im fortgeschrittenen Stadium der Armeeabschaffung. Die politischen Realitätsverweigerer lassen sich auch von den plötzlichen Ereignissen in Nordafrika nicht beeinflussen welche einmal mehr die schwachsinnige Verlogenheit der Argumente und Illusionen über ‘Vorbereitungszeit’ unserer Armee für den Ernstfall zeigen. Es kann jederzeit und überall ebenso plötzlich passieren, die Geschichte der Zivilisationen ist eine einzige Chronologie solcher Ereignisse die niemand will und ausnahmslos von Politikern und Machthabern verursacht werden. Der einzige Schutz und Abschreckung gegen aussen und Innen, bietet eine einsatzfähige Milizarmee wie die unsere, mit einem Soldat und Waffe in jedem Haushalt. Politiker wie Bundesrat Ueli Maurer welche die Wahrheit sagen sind eher selten geworden. Es liegt an uns Bürgern in diesem Wahljahr dafür zu sorgen, dass wenigstens unsere Armee noch etwas mehr Glaubwürdigkeit behält als unsere so genannten Volksvertreter die mehrheitlich nur ihre eigenen Interessen vertreten.

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