Kein Geld für neue Kampfflugzeuge??

Kein Geld für neue Kampfflugzeuge??

Leserbrief von René Zürcher, Saanen

Im “Bund” vom 16. Februar wird einmal mehr fast eine halbe Seite der Beschaffung eines neuen Kampfflugzeuges gewidmet. Wie seit Wochen, wird die Version Chef VBS verbreitet, dass wir uns, wenn überhaupt, nur die kostengünstigste Variante leisten können und sicher nicht diejenige, die in einer teuren Evaluation klar als Sieger hervorging. Selbst um diese billigste Version zu finanzieren müssen die anderen Departemente angeblich kräftig sparen.
Auf derselben Seite des “Bund” liest man am rechten Rand versteckt, auf kaum mehr als zehn Zeilen, dass die Schweiz gemäss Bundesrat in den nächsten vier Jahren 11,35 Milliarden Franken für Entwicklungshilfe ausgeben wird (sie lesen richtig: über elf Milliarden). Dies ist pro Jahr eine Milliarde mehr als heute. Ohne diese Erhöhung wäre das neue Kampfflugzeug bezahlt. Mit einer Erhöhung von drei anstatt vier Milliarden wäre hier schon das gesamte Sparpotential der anderen Departemente für das neue Flugzeug vorhanden. Kein Mensch und schon gar kein Bundesrat oder Politiker stört sich und offenbar daran. Mir taucht in diesem Zusammenhang nur ein Wort auf: “Verhältnisblödsinn”!
Damit man mich richtig versteht; ich bin ein Befürworter von Entwicklungshilfe. Ich glaube aber, dass sich eines der reichsten Länder dieser Welt, beides leisten kann. Alle 20 Jahre 4- 5 Milliarden Franken für ein neues Kampfflugzeug, das seinen Zweck aber auch richtig erfüllt, und daneben meinetwegen alle 4 Jahre Entwicklungshilfe in der stolzen Grössenordnung von über 11 Milliarden.
Bundesräte und Politiker von welcher Partei auch immer, die in Zusammenhang mit der Kampfflugzeugbeschaffung über die mangelnden Finanzen jammern, sind für mich auf alle Fälle nicht glaubwürdig. Ein detailliertes Studium der jährlichen Bundesausgaben wäre ja eigentlich Pflichtlektüre für Parlamentarier.

 

Kommentare: 4

  1. Beda Düggelin sagt:

    Absolut mit obigem Leserbrief einverstanden. Wo sind denn eigentlich die bürgerlichen National- und Ständeräte die ohne Wenn und Aber hinter dem Gripen stehen? Wie bereits festgestellt, der Gripen könnte von all den bürgerlichen Abweichlern einer starken glaubwürdigen Armee im Parlament abgeschossen werden. Man sollte endlich das Argument Minilösung Gripen bekämpfen! Der Gripen scheint in der Tat das am besten geeignetste Flugzeug für unser Land zu sein. Das eine Luxusvariante nicht der Weisheit letzter Schluss ist beweist die Geschichte.
    Auch die Passagiere der Titanic sind untergegangen, obwohl sie sich auf einer Luxuskreuzfahrt wähnten.

  2. Elvana Indergand sagt:

    Ja, ich bin genau Ihrer Meinung, für sozial Wohlfahrt geben wir über 72 Mia aus pro Jahr, für den Verkehr 15 Mia und für die Bildung 32 Mia. Und da liegen fünf für die Landesverteidigung gegen wen oder was auch immer nicht drin??

  3. Alain Vincent sagt:

    Wie wäre es mit ein bisschen Entwicklungshilfe für die Stadt Luzern?
    Diese kann schon die normalen Mittel für den Erhalt ihrer Verkehrswege nicht mehr aufbringen.
    Dies während die dritte Welt sowie Schwellenländer uns langsam den Rang ablaufen auf den Weltmärkten.
    Sogar die BRD wird von einer DDR-Clique regiert.
    Bezeichnend für die politische Situation im Inland wie in unseren Nachbarländern.

  4. Liechti Walter sagt:

    Dank der Wohlstandsverluderung in unserem Land sind die hohen
    Herrschaften in der “Lümmelburg” am Bundesplatz wie die berühmten
    drei Affen: Man will nichts sehen, nichts hören und im Gegensatz zum dritten Affen wird, statt zu schweigen, nur Scheisse erzählt!

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