Offiziers-Nahkampf gegen Wehrpflicht-Initiative

Offiziers-Nahkampf gegen Wehrpflicht-Initiative

Die GSoA-Initiative für die Abschaffung der Wehrpflicht bereitet hohen Offizieren Bauchschmerzen. Sie nutzen alle Plattformen, um gegen die Vorlage Stimmung zu machen. Jetzt wollen auch die Initianten in die Kasernen.
Bericht auf 20min.ch

 

Kommentare: 7

  1. Alain Vincent sagt:

    Wie sagte eins Mason im Film The Rock? “so i’m fucked either way…” – Oder anders gesagt: Wir sind so wie so am Arsch…
    Man kann machen was man will, in diesem Land, es ist immer falsch. Es gibt sehr viele Leute, die sehen den ganzen Tag nur, was die Anderen alles falsch machen… Diese Wohlstands-Saumode ist tödlich für unsere ganze Gesellschaftskultur!

  2. Franz Betschon sagt:

    Das dürfte nicht eine “Wohlstands-Saumode” sein sondern eher Dummheit. Nun hat man sinnvollerweise einen Gesamtprojektleiter für die Bekämpfung der Wehrpflicht-Initiative in der Person des Brigadier Wüthrich eingesetzt und dennoch glauben Neummalkluge, sie müssten ihrersets einen Heckenschützenkampf führen. Es bleibt dabei: Politische Propaganda hat nichts in den Kasernen zu tun! Nicht einmmal zu dieser Einsicht sind unsere Freunde im VBS fähig!

    • Graf Kurt sagt:

      Man hat noch nichts oder dann sehr wenig gegen linke Initiative gehört.Der Gesamtprojektleiter sollte mE vorwärts machen.

  3. Robert Hänggi sagt:

    Der langen Rede kurzer Sinn: Hier müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Es ist schon viel zu lange und zu oft diskutiert, palavert und debattiert worden. Auf halbherzige Bekenntnisse zu unserer Milizarmee seitens der linken Politik muss endgültig und definitiv verzichtet werden, denn Worte sind Schall und Rauch.
    Hier sind endlich Taten und nicht Worte gefragt, auch dann, wenn sie unpopulär sind.
    Und zwar ein bisschen Plötzlich und noch bevor die ArmeegegnerInnen den letzten Nagel in den Sarg unserer Milizarmee geschlagen haben.

  4. Fritz Kälin sagt:

    Die Kasernen müssen frei sein von politischer Meinungsmache. Die Offiziere dürfen/ sollten einzig den Wehrmann einer militärische Ausbildung unterziehen, die ihn in seinen Augen und auch aus Sicht der restlichen Gesellschaft befähigt, bei Bedarf/Gefahr etwas für seine Mitbürger tun zu können.
    Dies erreicht man nicht mit Abstimmungsflyern in den Kasernen, sondern in den informellen Gesprächen zwischen Truppe und Kader in den unzähligen “Pausen” während des Militärdienstes. Gespräche, in denen es nicht um Politik geht, sondern in denen die Soldaten sich ehrlich fragen, ‘was das heute Gelernte eigentlich bringt?’. Wie der Of/Uof diese Frage in seinen eigenen Worten zu beantworten versteht, davon hängt es zu grossen Teilen ab, ob die Rekruten die Kaserne nach 21 Wochen als ‘Armeebefürworter’ oder als ‘Armeegegner’ verlassen.

  5. Gotthard Frick sagt:

    Die jodelnde Schildwachen
    von unserem Literaturnobelpreisträger Carl Spitteler
    (Kopiert von meinem Blog auf http://www.vimentis.ch)
    Obschon heute kaum jemand mehr Gedichte liest (das ist doch “ewiggestern, oder?”), geschweige denn kennt, kopiere ich hier ein rund 100 Jahre altes Gedicht von Carl Spitteler, das gut zeigt, dass unser auf der allgemeinen Wehrpflicht basierendes Milizsystem für die Wehrhaftigkeit freier, demokratischer und manchmal aufmüpfiger Menschen steht.
    Am Ütliberg im Züribiet, da steht ein Pulvertum im Riet,
    Herr Pestalozzi, der Major, pflanzte drei Mann als Wacht davor.
    “Hier bleibt ihr steht, ihr Sakerlott! und dass sich keiner muckt und rodt!
    Sonst – Stahl und Hagel – gibt’s etwas! Verstanden? – Also merkt Euch das”
    Drauf bog er um den Albisrank, wo er ein Tröpflein Roten trank,
    Ein Schöpplein schöpft’ er oder zwei, da weckt’ ihn eine Melodei.
    Dreistimmig wie ein Engelchor, scholl’s hinterm Pulverturm hervor,
    Da half kein Zweifeln: das ist klar! Die Schildwach jodelte fürwahr.
    Wer galoppiert jetzt ventre à terre, wie Blitz und Stahl vom Albis her?
    “Vor allem haltet dieses fest, drei Tage jeder in Arrest!
    Ja wohl! das käm mir just noch recht! Um eines aber bitt’ ich, sprecht!
    wie diese Frechheit Euch gelingt, dass einer auf dem Posten singt?”
    Da sprach der erste: “Kommandant, dort unten liegt mein Heimatland.
    Ich schütz es mit der Flinte mein. Wie sollt ich da nicht lustig sein?”
    Der zweite sprach: “Herr Pestaluzz! Sehr Ihr das Rathaus dort am Stutz?
    Dort wähl ich meine sieben Herrn, drum leist ich gern.”
    Der dritte sprach: “Ich halt als Norm: s’ist eine Freud, die Uniform.
    s’ist eine mutige Mannespflicht. Da muss man jauchzen – oder nicht?”
    Der Junker schrie:”Zum Teufel hin! Die erste Pflicht heisst Disziplin!
    Ihr Lauser, wart’! euch krieg ich schon! Glaubt mir’s”und wetterte davon.
    Am selbigen Abend spät indes, meint Oberst Bodmer in der Mess: (Offiziersmesse)
    “Was Kuckuck hat nur der Major! Er kommt mir heut ganz närrisch vor!
    Singt, pfeift und möggt in seinen Bart! Das ist doch sonst nicht seine Art.”
    Der Pestalozzi hörte das, sprang auf den Stuhl und hob sein Glas!
    “Mein lieber Vetter Ferdinand, Stadtrat und Oberst zubenannt!
    Wenn einer kommt und hat die Ehr, und dient in solchem Militär
    von wetterfestem Bürgerholz, gesteift von Trotz, gestählt vom Stolz,
    Lausketzer, die man büssen muss, weil ihnen schildern ein Genuss, (Schildwache stehen)
    Mannschaften, wo der letzte Hund, hat ein Ideal im Hintergrund –
    komm her beim Styx! stoss an beim Eid! Wer da nicht mitmöggt, tut mir leid.”

    • Beda Düggelin sagt:

      Das Gedicht ist nicht schlecht, allerdings ist da noch eines, das noch passender ist:
      Die Musik kommt (von Detlev von Liliencron)
      Klingling, bumbum und tschingdada,
      zieht im Triumph der Perserschah?
      und um die Ecke brausend bricht´s
      wie Tubaton des Weltgerichts,
      voran der Schellentreäger.
      Brumbrum, das grosse Bombardon,
      der Beckenschlag, das Helikon,
      die Piccolo, der Zinkenist,
      die Türkentrommel, der Flötist,
      und dann der Herre Hauptmann.
      Der Hauptmann nahmt mit stolzem Sinn,
      die Schuppenketten unterem Kinn,
      die Schärpe schnürt den schlanken Leib,
      beim Zeus! das ist kein Zeitvertreib,
      und dann die Herren Leutnants.
      Zwei Leutnants, rosenrot und braun,
      die Fahne schützen sie als Zaun,
      die Fahne kommt, den Hut nimm ab,
      der bleiben treu wir bis ans Grab!
      Und dann die Grenadiere.
      Der Grenadier im strammen Tritt
      in Schritt und Tritt und Tritt und Schritt,
      das stampft und dröhnt und klappt und flirrt,
      Laternenglas und Fenster klirrt,
      und dann die kleinen Mädchen.
      Die Mädchen allem Kopf an Kopf,
      das Auge blau und blond der Zopf,
      aus tür und Tor und Hof und Haus
      schaut Mine, Trine, Stine aus,
      vorbei ist die Musike.
      Klingling, tschingtsching und Paukenkrach,
      noch aus der Ferne tönt es schwach,
      ganz leise bumbumbumbum tsching;
      zog da ein bunter Schmetterling,
      tschingtsching, bum, um die Ecke?
      Es ist zu hoffen, dass sich endlich all die Vereinigungen für eine glaubwürdige Sicherheitspolitk zusammenfinden und geeint sich für unsere Milizarmee einsetzen, damit nicht nur ein Schmetterling von unserer Armee übrigbleibt………

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