Sicherheit? Für den Bundesrat kaum ein Thema

Sicherheit? Für den Bundesrat kaum ein Thema

Heute hat der Bundesrat seine Ziele für 2012 verabschiedet. Was zunächst als “Gewährleistung der Sicherheit” daher kommt, präsentiert sich bei genauerem Hinsehen wie folgt:

Im Bereich der Sicherheit stehen eine umfassende Gesetzgebung für die zivilen Nachrichtendienste, die längerfristigen Perspektiven des Bevölkerungsschutzes, die sicherheitspolitische Zusammenarbeit in der Schweiz und eine nationale Gefährdungsanalyse inklusive Cyber-Risiken im Brennpunkt. Daneben sollen Strafgesetzbuch und Strafregister in verschiedenen Punkten revidiert werden. Auch hier wird die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern gestärkt; so soll das Grenzwachtkorps vermehrt für die Kontrolle der Schengener Aussengrenzen eingesetzt werden.
Quelle: admin.ch 

Wie wäre es, wenn hier die Armee auch einen Platz finden würde? Schliesslich findet im nächsten Herbst die grosse Volltruppenübung Stabsübung Stabsrahmenübung “STABILO 2” statt. Zudem gibt es noch immer Mängel in der Armee, die es zu beheben gilt. Auch der Auftrag an die Landesregierung bezüglich Revision des Militärgesetzes müsste ein Schwerpunkt sein.
Aber wir erwarten sicher zu viel. Schliesslich sind das ja keine “Ziele”, sondern “Absichten” oder “Tätigkeiten”. Wie sich diese messen lassen, weiss wohl nur der Bundesrat.

 

Kommentare: 6

  1. Willy Stucky sagt:

    Ach, was der Bundesrat nicht alles will! Wir haben einen guten und lieben Bundesrat, der sich mit den Fakten nicht mehr herumschlagen will, weil diese ihm seine hehren Ziele verschmutzen. Er schwebt als Chor seliger Geister über der Schweiz und sonnt sich in seiner eigenen moralischen Schönheit.

  2. Alain Vincent sagt:

    Lieber Willy Stucky, wunderschön ausgedrückt!
    Ich möchte hinzufügen; für grosse Teile der Gesellschaft welche die Bundesräte wählt, gilt Ihre Erkenntnis ebenfalls.

  3. Y. Blau sagt:

    Das ist sowieso ein interessanter Wechsel in der Wortwahl von der “Volltruppenübung” zu “Stabsübung” und jetzt “Stabsrahmenübung”. Ah, und was so Ziele 2012 angeht! Wie wäre es mit der Due-Diligence-Prüfung Armee? Falsche Frage natürlich. Sorry.

  4. Hptm Christian Nussbaumer sagt:

    Mich würde – mal ganz nebenbei – interessieren was eine Stabsrahmenübung eigentlich ist? Es ist wirklich angebracht wieder regelmässig Volltruppenübungen durchzuführen (übe wie du kämpfst). Diese haben wirklich Vorteile:
    1. Die (höheren) Stabsoffiziere haben die Möglichkeit unter realen und nicht simulierten Bedingungen zu arbeiten.
    2. Die Truppe erkennt vielleicht wieder vermehrt einen Sinn in dem was sie tun – setzt natürlich eine gute Kommunikation auf allen Stufen voraus
    3. Der gute alte “Murphy” hat wieder die Chance zuzuschlagen, der Lerneffekt ist sicher um einiges höher.
    4. Das gibt der Armee die Chance eine gute PR zu betreiben und sich der Öffentlichkeit zu zeigen.
    Wir haben uns viel zu lange auf unseren Kasernengeländen und Übungsplätzen versteckt. Es finden Übungen auf hohen Niveau statt, vielfach aber nur auf die eigenen Mittel bezogen, also nicht im Verbund mit anderen Truppen geschweige denn Teilstreitkräfteübergreiffend!
    Die Kdt grosser Verbände müssten sich natürlich auf einen langen und sicher nicht einfachen Lernprozess und einige böse Überraschungen einstellen. Würde sich doch durch Volltruppenübungen die wahren Stärken und Schwächen unserer Armee zeigen und dies setzt nun einmal Mut voraus. Haben wir diesen Mut noch? Wir müssen, wenn wir uns entwickeln wollen!

    • Giardino Nof sagt:

      Stabsübung (SU): Nur der Stab (z.B. eines Gs Vb oder eines Bat) wird im Aktionsplanungsprozess beübt.
      Stabsrahmenübung (SRU): Der Stab übt auch den Aktionsführungsprozess. Die Unterstellten Kdt bewegen sich dabei im Echtgelände. Hier geht es um Probleme der Uem, Phasierung und dergleichen.
      Volltruppenübung: Der Verband übt als ganzes den Einsatz bis hinunter zum Sdt.

  5. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich glaube die letzten Volltruppenübungen, oder Manöver auf Divisionsstufe (ok die Divisionen gibt es nicht mehr, nur noch die Divisionäre) waren doch in der Armee 61? Diese waren für uns unglaublich öde, wie der richtige Krieg, nichts tun für sehr lange Zeit, dann nicht aufpassen und schwupp war man tot, also auch für die Soldaten sehr realistisch (singulärer persönlicher Standpunkt, wie die Lehrer sagen…). Das war einer der guten Punkte der Armee, dass wirklich geüpt wurde und nicht nur in Stäben mit A4-Ordnern Krieg gespielt wurde. Ich denke nicht dass wir in näherer Zukunft was anderes sehen werden.

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