Verkauf von überzähligen Leopard 2 Kampfpanzern an Kanada

Verkauf von überzähligen Leopard 2 Kampfpanzern an Kanada

Die Schweiz verkauft zwölf überzählige Leopard 2-Kampfpanzer (Pz 87 Leo) an Kanada. Die ohne Bewaffnung und weitere Teile gelieferten Kampfpanzer werden zu geschützten Spezialfahrzeugen umgebaut.
Mit der Reduktion der Bestände der Armee 95 sowie der Armee XXI wurden verschiedene Waffensysteme ausser Dienst gestellt, stillgelegt, verkauft oder entsorgt. Der Kampfpanzer Leopard 2 (Pz 87 Leo) ist eines von zahlreichen Systemen, welches in der ursprünglichen beschafften Menge nicht mehr benötig werden. Ein Teil der Pz 87 Leo-Flotte wurde deshalb an verschiedenen Lagerorten stillgelegt.
Aus den Beständen der Pz 87 Leo-Flotte der Schweizer Armee werden nun zwölf Fahrzeuge an Kanada verkauft, wo bereits Leopard 2 Kampfpanzer einsetzt. Es handelt sich um Fahrzeuge, welche weder für das Werterhaltungsprogramm vorgesehen, noch als Reservematerial bestimmt waren.
Die an die kanadische Armee gelieferten Fahrzeuge werden zu Unterstützungsfahrzeugen umgebaut. Die Pz 87 Leo werden nicht vollständig ausgerüstet verkauft. Unter anderem werden folgende Baugruppen ausgebaut: Bewaffnung, Funk- sowie Bordverständigungsanlage. Die nicht mitgelieferten Bestandteile werden durch die Schweizer Armee als Ersatzteile weiterverwendet.
armasuisse, das Kompetenzzentrum für die Beschaffung von komplexen Systemen für die Schweizer Armee, übernimmt im Auftrag des VBS-Chefs die Vertragsabwicklung sowie den Verkauf des überzähligen Materials.
Die Ausfuhr von überzähligem Kriegsmaterial unterliegt der Kriegsmaterialgesetzgebung und bedarf der Bewilligung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) in Bern. Der Verkauf der Pz 87 Leo steht in Übereinstimmung mit dem Bundesratsentscheid vom 10. März 2006 betreffend Verwertung von überschüssigem Kriegsmaterial der Schweizer Armee. Über die Verkaufskonditionen haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Hintergrund zum Pz 87 Leo
Der Pz 87 Leo (Leopard 2) wurde mit dem Rüstungsprogramm 84 (RP 84) für die Mechanisierten Verbände der Schweizer Armee beschafft. Von den ursprünglich 380 zwischen 1987 und 1993 bei der Truppe eingeführten Pz 87 Leo wurden mit dem RP 06 134 Kampffahrzeuge einem Werterhaltungsprogramm unterzogen. Die in der Mitte der geplanten Nutzungsdauer stehenden Kampfpanzer werden mit den notwendigen Instandhaltungsarbeiten an die geänderten Anforderungen angepasst.
Von den mit der Reduktion ausser Dienst gestellten Pz 87 Leo wurden zwölf Fahrzeuge zu Genie- und Minenräumpanzer umgebaut. Basis dieses Spezialpanzers, der im Verbund mit dem Pz 87 Leo eingesetzt wird, ist das Panzer Chassis mit entsprechenden Neuaufbauten sowie Zusatzausrüstung für den Geniedienst und die Minenräumung.
Quelle: VBS

 

Kommentare: 3

  1. Andreas E. Thomann sagt:

    Sofern die heute bestehenden Panzerbrigaden vollständig, und zum gleichen Zeitpunkt vollständig d.h. zu 100% ausgerüstet werden können (und ich wiederhole mich: gleichheitig !!),im Weitern genügend Reserven vorhanden sind, und zudem für weitere Verbände, wie z.B. der G+Rett genügend Leo2 (ggfls. zum Umbau) als Reserve zur Verfügung stehen, steht einem Verkauf de facto nichts entgegen.
    Ich zweifle aber daran, dass diese Bedingungen a l l e eingehalten werden könnten.

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Ich erinnere mich noch sehr gut, wie man damals die Eigentwicklung und auch die massgeschneiderte Panzervariante abgewürgt hat und den Leopard 2 ab Stange gekauft hat. Damit hat man wissentlich ein Problem herbeigeführt das wir letzt lösen müssen. Selbstverständlich ist diese „Investitionslücke“ auch bei allen anderen Truppengattungen zu beobachten, speziell lustig in der Artillerie, der Luftwaffe die keine Erdkampffähigkeiten mehr besitzt und für jeden sichtbar bei der persönlichen Waffe, dass das Stugw90 vom Konzept her nicht mehr lange brauchbar ist dürfte eigentlich klar sein. Dies war ja auch das gute bei der Heimabgabe der Sturmgewehre (nach dem absolviertem Dienst und Ehemalige). Die Schweiz war gezwungen neue Gewehre zu beschaffen! Die Schweizer Armee ist leider in einem Zustand der Investitionen in mehrstelliger Milliardenhöhe erfordert (unabhängig davon ob Miliz- oder Berufsarmee, unabhängig davon ob 20 000, 100 000 oder 1 000 000 Wehrdienstleistende). Ich sehe den politischen Willen dazu nicht und ich erwarte auch nicht, dass ohne diesen Willen die Schweiz langfristig selbstständig bleiben kann.

  3. Soldat sagt:

    Sehr geehrter Herr Suter
    Als Soldat der schweizer Armee kann ich sagen dass das Stgw90 (SIG 550) eine der besten und präzisten Waffen der Welt ist. Es ist also absurd zu behaupten, das Stgw90 müsse ersetzt werden und es sei nichts wert. Oder habe ich Sie falsch verstanden? Sorry aber wenn man nicht trifft ist nicht immer das Gewehr schuld 😉

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