Wehrpflicht – Grundlage oder Hemmschuh einer leistungsfähigen Armee?

Wehrpflicht – Grundlage oder Hemmschuh einer leistungsfähigen Armee?

Die Wehrpflicht hat eine staatspolitische und eine sicherheitspolitische Seite. Erstere ist jedermann geläufig: Rechte sollen mit Pflichten verbunden sein, und alle Tauglichen dienen persönlich dem Schutz des Landes und seiner Bevölkerung. Der Anlass “Wehrpflicht – Grundlage oder Hemmschuh einer leistungsfähigen Armee?” der “Chance Schweiz – Arbeitskreis für Sicherheitsfragen” konzentrierte sich auf die sicherheitspolitische Bedeutung der Wehrpflicht. Verschafft die Wehrpflicht der Armee das richtige Personal? Welche Facetten wirken positiv, welche negativ? Verhält es sich für alle drei Armeeaufgaben Verteidigung, Unterstützung der zivilen Behörden und Friedensförderung gleich?
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Kommentare: 2

  1. Johannes Fischer sagt:

    Es ist so, die Wehrpflicht hat sicherheitspolitische und staatspolitische Seiten. Das ergibt sich aus unserer Staatsmaxime der vier Säulen: Souveränität – Bewaffnete Neutralität – Föderalismus – Direkte Demokratie.
    Es ist bedenklich, dass man anscheinend nur noch 2/3 der zur Aushebung Aufgebotenen in der Armee verwenden kann. Noch bedenklicher ist, vernehmen zu müssen, dass man gewisse Neubürger nicht in die Armee aufnehmen könne, wegen Sprach- und Verhaltensproblemen. Das alles beschädigt die Wehrgerechtigkeit. Unverantwortlich, dass man die Anzahl der Diensttage noch weiter senken will und hartnäckig an der irren Massnahme festhält, militärisch Ausgebildete ab dem 30. Altersjahr aus der Wehrpflicht zu entlassen. So wird die zusammenhaltende Generationen-Kette mutwillig zerstört.
    Durch die vielen Schliessungen von Militärkantinen, die auch der Öffentlichkeit zugänglich waren, wurde das Zusammensein von Angehörigen der Milizarmee und der Zivilbevölkerung verunmöglicht. Das hat entfremdende Wirkung.
    Entfremdend und nicht zu verantworten ist das Zurückdrängen der Milizoffiziere zu Gunsten der sog. Berufsoffiziere. Die Milizoffiziere sind die Träger der Milizarmee und nehmen u.a. die Aufgabe wahr, die Wehrpflicht hochzuhalten.
    Vom VBS muss im Hinblick auf die für die Milizarmee existentiell entscheidende Abstimmung erwartet werden, dass es ab sofort alles unternimmt, um die Armee zu den Leuten zu bringen. Also, die Militärdienstleistungen “in die Dörfer” und zu den Leuten bringen. Sich bewusst in der Öffentlichkeit zeigen, vor den Leuten üben und auch zusammensitzen. Zeigen, wir sind Teil von euch, erfüllen eine Pflicht für euch. Referate von höh Stabsof und Veranstaltungen in Zirkeln, die im Prinzip seit jeher für die Beibehaltung der Wehrpflicht sind, genügen nicht, um die Abstimmung zu gewinnen.

  2. Rosa Roth sagt:

    Vielen Dank für diesen exakt meinem Denken entsprechenden Artikel. Genau so ist es: früher waren “die Soldaten” im Dorf. Die Kinder freuten sich, auf dem Schulhausplatz wurden Militärbiscuits verteilt.
    Die Kinder sahen zu, wie der Vater vor dem Einrücken sein Gewehr fettete. Angst? Das hatte niemand vor diesen Sachen. Angst hat man heute vor den Auswirkungen des Handelns unserer Regierung.

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