Blattmanns Bildungsoffensive stockt
Die Armee hat ein Kaderproblem. Die heutige Nachwuchs-Elite sieht die Offizierslaufbahn nicht mehr als Schlüssel zu einer Karriere in der Privatwirtschaft, sondern in erster Linie als unliebsame Verzögerung für Studium und Berufseinstieg. Seit einigen Jahren arbeitet Armeechef André Blattmann jedoch daran, die hellsten Köpfe für die Armee zurückzugewinnen. Teil der Charmeoffensive ist eine verstärkte Kooperation mit Bildungsinstitutionen. […]
Die Armee hat keine Übersicht, wie viele ihrer Offiziere bisher von dem Angebot an den verschiedenen Hochschulen Gebrauch gemacht haben. Das Beispiel HSG zeigt aber, dass die Punktegutschrift kaum ausschlaggebend sein dürfte für den Entscheid, eine Offizierslaufbahn einzuschlagen. Vielmehr handelt es sich um ein Zückerchen: Mit den maximal 12 Punkten, die es in St. Gallen gibt, spart sich der Student nach der Bologna-Norm immerhin einen Arbeitsaufwand von 360 Stunden. Doch angesichts der 270 notwendigen Punkte für einen Mastertitel macht dies nicht einmal fünf Prozent der Leistungen aus.
Beitrag auf NZZ.ch