Chantal Galladé kann's nicht lassen: Falsche Behauptungen zu Schusswaffentote

Chantal Galladé kann's nicht lassen: Falsche Behauptungen zu Schusswaffentote

Waffenmissbrauch ist auch bei uns ein brisantes Thema: In jedem vierten Schweizer Privathaushalt steht eine Waffe – im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viel. Mehr als die Hälfte der zwei Millionen Waffen sind Armeewaffen.

“Jährlich gibt es um die 300 Schusswaffentote, davon etwa die Hälfte durch Armeewaffen. Grösstenteils sind dies Suizide.” (Teilantwort zu Frage 4)

Quelle: migrosmagazin.ch
Kommentar:
Einmal mehr kann Frau Galladé unwidersprochen Unwahrheiten erzählen. Wie uns unser Mitglied E.K. aufmerksam macht, stimmt die Behauptung von Frau Galladé nachweislich nicht:

Bei der Antwort zu Frage 4 macht Ch. Galladé eine Aussage, die so nicht stehengelassen werden kann.
Gemäss der letzten verfügbaren Statistik des Bundesamtes für Statistik liegen Zahlen für 2009 vor. Sie sehen wie folgt aus:
Schusswaffentote insgesamt: 277 (100.0%)
Schusswaffen-Suizide: 253 (91.3%)
Andere Schusswaffen-Todesfälle: 24 (8.7%)
Suizide insgesamt: 1’105 (100.0%)
Vergiftung: 150 (13.6%)
Erhängen: 328 (29.7%)
Schusswaffen: 253 (22.9%)
Übrige Suizidmethoden: 374 (33.8%)
Bei dieser Statistik werden keine Angaben zu Armeewaffen gemacht.
Ebenfalls vom Bundesamt für Statistikist aber die Polizeikriminalstatistik (PKS) für 2009 verfügbar. Die Zahlen weichen ab, der Anteil der Suizide durch Erschiessen wird mit 17% angegeben; durch Erhängen 20%, Sturz aus grosser Höhe 11%, andere Vorgehen 52%. Von den 17% Schusswaffen Suiziden wurden gemäss dieser Statistik 9% mit Armeepistolen/Armeesturmgewehren (persönlich und erworben) begangen.
Rechnet man dies auf alle Suizide um, macht dies 1.5%.
Bei diesem eklatanten Unterschied zu der von Ch. Galladé gemachten Aussage bitte ich Sie, in der nächsten Ausgabe des Migros-Magazins eine entsprechende Korrektur zu bringen.

 
…wir sind gespannt…