Das Durcheinander um die Aussagen des FDP-Präsidenten
Tagesanzeiger:
Die jüngsten Vorwürfe von SVP-Nationalrat Christoph Blocher an die Adresse von FDP-Präsident Philipp Müller sind heftig. Im Interview auf Teleblocher macht der Alt-Bundesrat Müller zum Komplizen der PR-Agentur Farner, weil dieser sich in einem Interview mit der NZZ kritisch zum Gripen-Deal äusserte. Das ist insofern brisant, als dass die PR-Agentur Farner für den französischen Kampfjethersteller Dassault arbeitet. Dieser wiederum war mit seinem Modell Rafale im Bieterwettkampf für die Modernisierung der Schweizer Luftwaffe unterlegen. SVP-Stratege Christoph Mörgeli schreibt heute auf Twitter: «FDP-Müller als Lobbyist der Agentur Farner und des Dassault-Kampfflugzeugs enttarnt.»
Was ist von den Anschuldigungen zu halten? Hat Müller, der sich bisher kaum zu Armeefragen äusserte, sich von Farner für eine Dassault-Kampagne einspannen lassen? Für Blocher ist der Fall klar, auch wenn er «keine Beweise habe». Im Interview im Internet spricht Blocher von einer «freisinnigen Aargauer Übung». So soll nach Blochers Ansicht Daniel Heller, freisinniger Grossrat und Fraktionspräsident im Kanton Aargau, Müller zur Gripen-Kritik angestiftet haben. Heller ist Partner bei der Agentur Farner, dem profiliertesten Büro für Militärfragen und Mandathalter von Dassault. […]
Auch René Zeller nervt sich über Blochers Behauptungen und möchte dem SVP-Politiker am liebsten keine Beachtung schenken. Via Mail teilt der Inlandchef mit: «Die Mutmassungen von Nationalrat Blocher sind ebenso abenteuerlich wie falsch. Meine Aufgabe ist es, unabhängigen Journalismus zu betreiben. Die NZZ hat mit FDP-Präsident Philipp Müller ein Interview geführt, weil dessen Positionsbezug im Kampfjet-Streit von öffentlichem Interesse ist.» Auf die Frage, unter welchen Voraussetzungen das Interview mit Müller entstanden ist, will Zeller aber partout keine Antwort geben. Die ganze Geschichte sei einfach komplett falsch.
Beitrag auf tagesanzeiger.ch – 20min.ch – blick.ch
Beitrag auf teleblocher.ch