Das heimliche Herz der Schweizer Armee
Auf den ersten Blick gleicht Nalé einer Streusiedlung mit Kreisel, wie man sie im Jura alle paar Kilometer antrifft. Wer näher herantritt, merkt jedoch schnell, dass etwas nicht stimmen kann. Kein Kind spielt auf den Strassen, keine Katze schleicht um die Gebäude herum, und kein Brief wird auf der örtlichen Poststelle aufgegeben. Stattdessen: Fassaden im Rohbau, Kameras an jeder Hausecke, scheinbar willkürlich im Raum herumstehende Panzer und Soldaten in Tarnanzügen, die von Haus zu Haus hetzen. Unter der Leitung von Oberstleutnant im Generalstab Christoph Schönbächler ist die Inf Kp 11/1 soeben dabei, das Dorf zu durchsuchen. «Militärische Hauptaktion im Zernierungsraum» nennt sich das im Fachjargon. Bei der Einführung haben die Soldaten erfahren, dass in der Ortschaft acht bis zehn Gegner vermutet werden und dass Nalé als Operationsbasis für die Planung von Aktionen benutzt wird. Konkret: für Schmuggelaktionen.
Beitrag auf NZZ.ch