Die Kriegserklärung ist tot

Die Kriegserklärung ist tot

Vor 100 Jahren kam es zur Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an Serbien. Danach ging es Zug um Zug, es folgte Kriegserklärung auf Kriegserklärung der jeweiligen Verbündeten. Klare Bündnisse, klare Ansage, klassisches Völkerrecht.

Vor 75 Jahren überfiel die deutsche Wehrmacht Polen, später die Sowjet­union – ohne Kriegserklärung. Hitler befahl, den Begriff «Kriegserklärung» zu streichen – und konnte somit die Kriegsschuld den anderen in die Stiefel schieben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Krieg als Handlung völkerrechtlich geächtet – und damit auch die Kriegserklärung. Unzählige Friedenskonferenzen und Sonntagsreden später ist unser Planet ein paar Umdrehungen weiter: Es gibt keine Kriegserklärungen mehr, sondern nur noch Kriege.

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