Eine sichere Schweiz – es war einmal…

Eine sichere Schweiz – es war einmal…

Es war einmal eine Schweiz, da konnte man einem Bundesrat im Tram begegnen, wie er die Morgenzeitung las. Er fiel in der Menge den meisten nicht einmal auf und fühlte sich absolut sicher.
Es war einmal eine Schweiz, da lief – eine Legende – der Bankier Hans Vontobel von seinem Haus am Züriberg zu Fuss in seine Bank an der Bahnhofstrasse. In seinem meist abgetragenen Mantel sah er aus wie jeder andere Schweizer auch.
Heute haben Bundesräte wie Bundesrichter und exponierte Parlamentarier Personenschützer um sich, die dem ungeübten Auge oft nicht auffallen, weil sie diskreter sind als ihre Kollegen in Italien, Frankreich und Deutschland. Neu ist es, dass sogar die pensionierten Spitzenpolitiker Personenschutz anfordern können.
Beitrag auf stoehlker.ch
Kommentar:
Vermutlich fragt man sich in Bern schon lange, wieso dieser Trend weiter fortschreitet. Dabei würde ein Blick in den Spiegel genügen. Und bezüglich Landesverteidigung steht es noch viel schlimmer – nur dass dieses nicht so augenfällig wird, weil ein “Stresstest” nicht so häufig durchgeführt wird. Deshalb hütet man sich auch vor einer ‘Due Diligence’ wie der Teufel das Weihwasser.

 

Kommentare: 12

  1. Beda Düggelin sagt:

    Ein Stresstest wird nicht so häufig durchgeführt? Wurde schon einmal ein solcher “Stresstest” durchgeführt? Man kann nur mit etwas Währschaftem einen solchen Test durchführen! Bundesbern fürchtet sich vor einem Stresstest wie der Teufel vor dem Weihwasser. Allerdings kann man beim VBS nur noch von einem Miniteufelchen sprechen…..!

  2. Hans Ulrich Suter sagt:

    Naja ein “Stresstest” wäre wahrscheinlich notwendig gewesen, nachdem man die Armee95 eingeführt haat. Danach kann man schon aus der Ausrüstung bzw. Personalbestand schliessen, dass die Armee nicht mehr einsatzfähig ist.

  3. Kurt Brugger sagt:

    Hallo Giardinos,
    Da stellen wir uns zuerst einmal die Frage um “welche sichere Schweiz” geht es?
    Zu jener Zeit galt die Schweiz generell als eines der sichersten Länder weltweit. Das Sicherheits-Bewusstsein der Bürger in diesem Land war ausgprägt, spürbar und galt nach innen genauso wie nach aussen.
    Zwischenzeitlich hat sich dieses Bewusstsein in der Gesellschaft verändert. Teile der Schweizer (nicht der Eidgenossen) setzen andere (oder auch gar keine) Prioritäten, um diesem Land jene Sicherheit zu gewährleisten, welche damals vorherrschten.
    Die Spass- und Lachgesellschaft ist angekommen in den Institutionen. Und weil Sicherheit ein ernst zu nehmendes Problem in einer Gesellschaft darstellt, hat sie nicht mehr erste Priorität. Jene welche für die Sicherheit dieses Landes die politischen Weichen stellen, beschwören das Volk und die Gesinnungsgenossen mit der Laier nach mehr und wirkungsvolleren Massnahmen. Gleichzeitig stehen sie für weniger Kontrolle bei der Einwanderung und mehr multikulti im Alltag. Statistiken die eine höhere Kriminalität ausweisen, überfüllte Gefängnisse, millionenschwere Resozialisierungsprojekte, werden mit Worthülsen schöngeredet.
    Die bewaffnete Neutralität, das Sicherheits-Symbol der Schweiz, hat ihren Glanz längst verloren. Die Sicherheit nach aussen ist schon längst zum Papiertiger mutiert. Darüber spricht man auch in den obersten verantwortlichen Kreisen lieber gar nicht. Oder doch ?, am liebsten die Landesverteidigung “outsourcen”, die Kosten minimieren (wenn dies dann auch wirklich gelingen sollte).
    Mein Glauben, in einem sicheren Land zu leben, wurde in den vergangenen 20 Jahren arg strapaziert. Mit mir nehmen dies viele meiner Altergenossen zur Kenntnis. Die meisten haben in dieser Frage auch schon resigniert.

  4. Willy P. Stelzer sagt:

    Es ist Zeit, dass die Veteranen sich langsam aber sicher auf den Zaun begeben und zuschauen. Es ist an der jetzigen im Berufsleben tätigen und Militärdienst leistenden Offizieren sich zu engagieren und unmissverständlich eine einsatzfähige und glaubwürdige Armee zu fordern. Mut und Rückengrat ist gefragt – unabhängig von der militärischen Karriere, welche für die Miliz Offiziere heutzutage ohnehin beim Oberstleutnant endet.

  5. Kurt Brugger sagt:

    @Willy P.Stelzer, die Veteranen welche Sie meinen, haben sich (die meisten selbstlos) engagiert in schwierigen Zeiten, welche die Schweiz zu meistern hatte. Teile noch im Aktiv-Dienst (fast alle haben sie das Zeitliche gesegnet), viele im Kalten Krieg. Viele sind noch immer engagierte Bürger und aktiv in der Gesellschaft. Sie interessieren sich, wenn auch im Hintergrund, noch immer stark, für Fragen der Sicherheitspolitik, der Armee und der Landesverteidigung.
    Einige haben schon und andere werden noch Ihr Engagement in der Oeffentlichkeit zurück nehmen. Die Entwicklung nach dem Kalten Krieg in der CH-Sicherheitspolitik, die Missstände in der Armee und alle anderen Mängel (zB auch diejenigen in der Zusammensetzung des Parlaments und der Regierung) bleibt keinem der Veteranen verborgen.
    Bei kritischer Betrachtung und Beurteilung der aktuellen Zustände, offenbart ein massives Manko an Engagement, jener welche Sie als die heute Verantwortlichen bezeichnen. Dabei sind offensichtlich auch solche wie Sie, engagierte Offiziere und Bürger! Leider viel zuwenige. Die grosse Mehrheit Ihrer Generation absolvieren ihre Dienstpflicht als Verantwortungsträger in verschiedensten Funktionen und Graden. Als Bürger steht die grosse Mehrzahl unserem Lande weder in der Politik zur Verfügung, noch engagieren sie sich anderswo für die Sicherheit dieses Landes.
    Nein, Herr Stelzer Ihre Generation hat vorläufig den Leistungsausweis noch nicht, welcher sie legitimieren würde die Vetweranen “hinter den Zaun” zu sperren.
    Mit kameradschaftlichen Grüssen!

  6. Schaub Rudolf P. sagt:

    Zu einer “sicheren Schweiz” äusserte sich jüngst auch Markus Seiler, Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes, im Schweizer Soldat Nr. 07/08 2014. Er erklärte: “Für die Schweizer Armee dürfte die Befähigung zur konventionellen militärischen Landesverteidigung eine notwendige Bedingung bleiben. Will die Armee als glaubwürdiges Abschreckungsinstrument wirken, muss sie Fähigkeit zur konventionellen Kriegführung zu Lande und in der Luft haben.” Christian Catrina, der Fourier-Gehilfe, der im VBS zum Chef Sicherheitspolitik avanciert ist, hat eine ganz andere Meinung. Bekanntlich hält er nichts von einer realen Verteidigungsfähigkeit unserer Armee und will diese in eine “Hilfspolizei” und “Assistenztruppe” umgestalten. Die “Verteidigungsfähigkeit” soll nur noch als theoretisches Know-how (savoir faire) erhalten werden. Bundesrat Maurer müsste die beiden Herren, die offensichtlich gegensätzlich Auffassungen vertreten, einmal zu einer Aussprache einladen und ihre Argumente beurteilen. Einer von beiden Herren dürfte sich auf dem Holzweg befinden und müsste ersetzt werden. Meines Erachtens ist dies beim Fourier-Gehilfen Catrina der Fall. Allerdings bin ich überzeugt, dass Bundesrat Maurer eine solche Aussprache und den sich ergebenden personellen Entscheid fürchtet wie der Teufel das Weihwasser. Wie schön ist es doch, Bundesrat zu sein. Unangenehmem kann man aus dem Weg gehen, und entscheidende Fragen müssen nicht geklärt werden. Man riskiert damit nichts.

  7. Kurt Brugger sagt:

    @Schaub Rudolf P., den Artikel von M.Seiler, Dir BND habe ich noch nicht gelesen, werde dies noch nachholen. Danke für den Hinweis wo dieser zu finden ist.
    Was Sie aus seinem Beitrag zitieren, ist das was die GG will, die Armee sicherstellen müsste und unter den Begriff glaubwürdige Landesverteidigung subsummiert werden kann.
    Wenn der CVBS (den ich aus meiner aktiven SVP-Zeit kenne), als ehemaliger BatKdt, einen CSIPO an seiner Seite duldet (dies über Jahre), mit der beschriebenen sicherheitspolitischen Ausrichtung, dann besteht ein gröberes Problem und ist (subito) Handlungsbedarf angesagt: Alle verfügbaren (politischen und personellen) Möglichkeiten sind zu mobilisieren, um den Fourier-Gehilfen “in einer seitlichen Arabeske zu befördern!”. Falls der CVBS davon überfordert sein sollte, müsste er sich überlegen ob das Ende seiner Polit-Karriere nahe ist.
    Da würden sich dann auch noch ein paar grundsätzlich Fragen stellen, in denen einiges an politischer Brisanz schlummert.

  8. Kaufmann Gotthard sagt:

    Es ist ja schön, dass nun auch verschiedene andere Kommentatoren erkennen, was mir schon längst klar ist:
    Die grössten und gefährlichsten Feinde unseres Landes sind zur Zeit im VBS zu orten inklusiv deren Chefs.
    Ich habe das schon so oft geschrieben, dass jeweils die Zeile kommt: “Diesen Kommentar haben sie schon verfasst.”
    Ja, Ueli Maurer nimmt es easy, es ist doch so schön Armee Minister zu sein, das ist lustig, “haben wir doch auch noch Hunde und Maultiere bei uns”, von den ganz dummen Sprüchen wie: Die beste Armee der Welt, die Rütliwiese ist auch nur eine Grasmatte mit Kuh Dreck darauf, oder die Patrouille Swiss müssen wir abschaffen usw.
    Eine ganz grosse Entäuschung dieser SVP Bundesrat, der nicht im Stande war nur einen einzigen der Chefs auszuwechseln
    und lieber die bestehenden übernommen hat, wie Blattmann, Catrina und Seiler.(dieser CND hat sich noch als neben-
    amtlicher Stadtrat in Spiez beworben, als ob sein Job nicht eigentlich ein 24 Stunden Auftrag wäre)
    traurig aber war!

    • Kurt Brugger sagt:

      @Kaufmann Gotthard, ich muss hier keine “Lanze brechen” für den CVBS, aber in der Beurteilung seiner Person liegen Sie falsch! Lesen Sie meine Antwort an H.U.Suter und teilen Sie mir mit, welcher Politiker geeignet und bereit ist, in diesem schwierigen politischen Umfeld den Schleudersitz CVBS zu übernehmen. Letztlich muss er dann auch noch reüssieren. Nein, mein lieber Gotthard, das ist kein “Easyrider” Posten, viel eher ein “Verheizposten”!

  9. Hans Ulrich Suter sagt:

    Wir können natürlich einen Radfahrermajor für das Desaster verantwortlich machen, aber helfen tut das nicht. Wir sind alle aufgefordert zu handeln. Anfangen wird man damit, dass man aufhören muss “Liebedienerei” gegenüber den Behörden zu machen. Nur deshalb nämlich ist dieser Typus von Politikern an die Macht gekommen (für mich ist jemand wie Maurer ein Weichei) und hat diese unverantwortliche Politik gefördert, die dann auch im Abbau der Armee endet und natürlich definiert sich die Aussenpolitik so, in dem gegenüber derm Ausland nachgegeben wird, weil eben vom Volk kein Gegendruck kommt.

    • Kurt Brugger sagt:

      @Hans Ulrich Suter
      Stichwort Weichei CVBS, aus meiner Zeit die ich als politischer und militärischer Weggefährte mit ihm gegangen bin, müsste ich Ihnen widersprechen. Aber seine Arbeit als CVBS lässt diese Beurteilung durchaus zu. Die Ursache dieses Verahltens kann verschiedene Grüdne haben. Persönlich glaube ich, er ist von seiner Aufgabe überfordert. Das hat verschieden Gründe, mangelnder Support im BR und im Parlament. Fehlende Durchsetzungskraft in der Verwaltung (zB CND). Hang zur Verdrängung vorhandener Missstände (zB Dienstbetrieb bei WK Truppen) und zur Glorifizierung aktueller Vorkommnisse (zB Truppenbesuche RS). Sein Wirken in der Regierung scheint absehbar zu sein. Wo und Wen sehen Sie als seinen Nachfolger?
      Stichwort Gegendruck aus dem Volk, in etwas mehr als einem Jahr sind eidg Wahlen. Falls ein neuer CVBS reüssieren soll, im Sinne der Ziele GG, müsste dieser Druck gezielt aufgebaut werden. Dies ist nur mit langandauernder politischer Arbeit zu bewerkstelligen. Die GG alleine kann die notwendige Kraft dazu nicht aufbringen (obwohl die GG und viele Exponenten aktuell und in der Vergangenheit einige erreicht haben). Sie (die GG) braucht dafür Verbündete, aus allen Kreisen der Armeebefürworter. Glauben Sie, die Zeit dafür reiche bis zu den Wahlen 2015?
      Den Turnaround in der Sicherheitspolitik, der Landesverteidigung und der Armee schaffen wir nur durch Bündelung der Kräfte aller Armeebefürworter.

  10. Kurt Brugger sagt:

    Guten Abend Giardinos,
    Die Mängel in der Sicherheitspolitik unseres Landes sind eklatant und werden immer offensichtlicher. Sie stellen das Resultat von mehr als zwei Jahrzehnten verfehlter Politik dar. Die Sicherheitspolitik ist der am stärksten betroffene Teil. Die ausdauernde Arbeit und die hartnäckige Strategie der vereinigten Armeeabschaffen wurde noch nie so deutlich sichtbar wie in der zu Ende gehenden Legislatur.
    Die Landesverteidigung weist Schwachstellen auf, die Armee befindet sich taktisch und technisch in historischem Tief. Verursacht von einer ganzen Generation Mitgliedern der Classe Politique, die vom Volk gewählt wurden. Nach den demokratischen Spielregeln, die jedem Schweizer das Stimm- und Wahlrecht garantieren, falls er dieses wahr nimmt (die durchschnittliche Beteiligung bei eidg Wahlen liegt bei knapp über 50%).
    Die Wahlen 2011 haben Konsens- und Kompromiss-Politiker nach Bern gespühlt. Die hochgejubelte Politik “der Mitte” (weg vom links-rechts Schema), hat Einzug gehalten in Bundesbern. Bis ins (ehemals) bürgerliche Lager sind neue Mehrheiten “am Drücker”. In Fragen der Landesverteidigung sind uns diese verdeutlicht worden, in der laufenden Legislatur.
    Die proportionale Sitzverteilung im NR (nach Listenstimmen), die Zuweisung der Kandidaten nach Mehrheit deren Stimmen, im SR die Zuordnung der Mandate an die Kantone und inner-kantonal nach Stimmenmehrheit. Ein System das die Demokratie der Schweiz stark macht, aber sehr anspruchsvoll ist bezüglich Veränderung bei den Abstimmungsmehrheiten. Zudem wählt dieses Parlament die Regierung (den BR).
    Ist die GG genügend stark, um im Alleingang an den Machtverhältnissen in diesem Parlament eine Aenderung herbei zu führen, bei den Wahlen 2015?

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