ETH-Studie besagt: Secondos sind die besseren Soldaten

ETH-Studie besagt: Secondos sind die besseren Soldaten

Vor rund drei Jahren fragte die «Weltwoche»: Hat die Armee ein Secondo-Problem? Viele dieser «Möchtegern-Rambos» seien waffengeil und würden kein Deutsch verstehen und werden so zum Sicherheits-Risiko für die Schweizer Armee. Die Zwischenergebnisse einer Studie der Militärakademie der ETH Zürich (Milak), die kürzlich in der «Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift» publiziert wurden, zeigen nun aber ein völlig anderes Bild: Fast 60% der befragten Rekruten mit Migrationshintergrund gaben an, für den Militärdienst motiviert zu sein. Bei ihren Schweizer Kollegen hingegen waren es rund 57 Prozent. Auch die Listungsbereitschaft soll bei den Secondos etwas höher sein. Das Bild bestätigt das Resultat der Studie Alltagsbeobachtungen von Offizieren: Bei Secondos wurde im Rahmen des Projekts ein höherer Einsatzwillen festgestellt.
Beitrag auf aargauerzeitung.ch – 20min.ch – tagesanzeiger.ch

 

Kommentare: 6

  1. Hans Ulrich Suter sagt:

    Eigentlich ist ja jemand der das freiwillig tut der schlechtere Soldat, aber das hatten wir alles schon mal bei der Freiwilligenarmee, gähn….. und nochmals gähn für die billige Propaganda für die Abstimmung vom 9. Februar…..
    Wichtiger ist vielleicht, dass jetzt der Tagi den Gripen auf der Koruptionsschiene angreift:
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Kaufen-Sie-unseren-Jet/story/29533057

    • Philipp Hofmann sagt:

      Letztes Mal den grossen Wissenschaftler äh Wissenschafter raushängen lassen und nun wieder zurück zur Rolle des Schönwetter-Militärapologeten: “Was nicht sein soll, ist nicht.” Tag gerettet und genug Zeit zum Wettern gegen die böse linke Regierung – und etwas reflexhaftem Gähnen. Ich bin sicher, Sie finden bald ein paar Chörli-Gesellen, die wacker mitmachen werden.
      Zum Thema: Die Studie zeigt eines: Wären da nicht die Papierli-Schwizer, stünde es um das Bild und die Zustände der Schweizer Armee bedeutend schlechter, als dass sie jetzt schon sind – sowohl punkto Qualität als auch Quantität der Truppe. Fazit: Vielleicht hat ja eine massive Verschärfung der Einbürgerungspraxis doch noch ganz andere Effekte. Da muss man sich ja direkt überlegen, die politische Haltung zu ändern … *gg*

    • Hans Ulrich Suter sagt:

      Das Datum an dem diese “Studie” veröffentlicht wurde und wo sie veröffentlicht wurde sagt schon alles. Kennen wir ja schon von Ajdacic-Gross und Gutzwilerschen Datenmanipulationen (Japan weglassen u.ä.) vor Schusswaffenabstimmungen. Das genügt mir um “Foul” zu rufen. Aber so ist das in diesem Lande, man kann jeden Schrott rauslassen, wenn er nur die Regierungsmeinung widerspiegelt, aber wehe Sie vergessen einen Knochen abzustauben, auch wenn er zu einer anderen Fakultät gehört. Wahrlich, wir haben es weit gebracht!
      Man kann es natürlich auch so sehen, die hohen ethisch-moralischen Ansprüche, die ich manchmal bei Offizieren einfordere wird halt von der eigenen Zunft, die diese auch hätte, ebenfalls nicht eingehalten.
      Ich bin übrigens der Meinung, dass jeder Einwohner dieses Landes, auch ihre Papierlischweizer, A-Z–Niedergelassene zur Verteidigung beizutragen hat. Das würde vielleicht den Einwanderungsdruck auch etwas reduzieren. Ich vermute sogar, das würde die Migration sogar ganz stoppen.

  2. Fritz Kälin sagt:

    Nun setze man den positiven Beitrag der Wehrpflicht zur Integration in unserem Land in Kontrast zur Situation in anderen westlichen Demokratien, in deren Berufsarmeen die Einwanderer/Minderheiten völlig unterrepräsentiert (Britische Armee) oder dann überproportional in den niederen Diensträngen der Kampftruppen eingesetzt werden (französische Armee).
    Als weiteres kommen die unterschiedlichen Aufträge hinzu (überspitzt formuliert): in der Schweiz leisten die Secondos Dienst, um die Schweiz zu verteidigen und ihren Einwohnern subsidiär Hilfe zu leisten. In den Berufsarmeen müssen sie in ‘den Kopf hinhalten’ bei Auslandeinsätzen, die innenpolitisch meist höchst umstritten sind. Entsprechend unterschiedlich wird der ‘geleistete Dienst’ durch die Gesellschaft gewürdigt.
    Ich bin überzeugt: Wie einst bei den Konfessions- und Sprachgrenzen hilft die allgemeine Wehrpflicht uns auch im 21. Jhr., innergesellschaftliche Gräben langsam aber stetig zu überbrücken.
    Die beste Armee rekrutiert sich eben nicht aus den ‘Besten’, sondern aus allen.

    • Fritz Kälin sagt:

      Die primär gesellschaftliche Frage der Integration erhält rasch sicherheitspolitische Dimensionen: http://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/easyjet-dschihad-per-billigflieger-in-den-syrien-krieg-127602274
      Für die Schweiz besteht m.E. kein Grund zu Alarmismus. In anderen europäischen Ländern wäre ich vorsichtiger, zumal in den am meisten gefährdeten Staaten eine regelrechte Realitätsverewigerung vorherrscht. Je mehr sich die innerstaatlichen Pulverfässer füllen, desto vehementer sprechen die Politiker davon, dass Sicherheit künftig erst recht nur noch “präventiv in fernen Krisenherden” generiert werden soll. Für die Schweiz heisst das, sie muss sich mit den denkbaren Folgen des politischen Versagens ihrer europäischen “Freunde” auseinandersetzen.
      Für besser oder schlechter gelungene Integration gibt es aber keine bequemen quantifizierbaren Messgrössen. Es braucht Begegnung zwischen den Menschen. Die Integrationsleistung der Armee besteht ja nicht etwa darin, dass die Offiziere den Wehrpflichtigen eine Postkartenschweiz eintrichtern, sondern darin, dass Menschen aus allen Gesellschaftsschichten miteinander über Wochen und Monate hinweg zusammenarbeiten müssen.

  3. Häcki Walter sagt:

    Wer etwas von Statistik versteht wird rasch sehen, dass zwischen 60 % und 57% kein Unterschied ist. Das Problem, das wir haben, dass diese alle ihre alten Pässe behalten und sich nicht für die Schweiz entscheiden müssen. Damit aber gefährdet die Schweiz eine echte Integration und wir sind vor Religionskriegen nicht mehr sicher.

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