Interview mit CdA im Blick

Interview mit CdA im Blick

Auch in Europa sind die militärischen Mittel für bewaffnete Konflikte vorhanden. Ich hoffe natürlich, dass diese nicht eingesetzt werden. Aber auch in Europa ist ein Kriegsszenario möglich. Auch wenn wir es für den Moment ausschliessen, ist die Wahrscheinlichkeit in den letzten Jahren gestiegen. Krieg in Europa kann nicht ganz ausgeschlossen werden. Deshalb muss die Armee darauf vorbereitet sein.
Interview auf blick.ch
Kommentar:
…und deshalb halbieren wir die Armee nochmals!?

 

Kommentare: 7

  1. Fritz Kälin sagt:

    Betreffend Matura-/Studium- und RS-Starts ist es begrüssenswert, dass die Armee endlich wieder wagt, ihre eigenen Bedürfnisse zu formulieren und nun mit allen Betroffenen auf eine Kompromisslösung hinarbeitet.
    Wer bei ‘Kriegsgefahr’ oder auch nur der Möglichkeit eines Krieges in Europa nur an zwischenstaatliche Kriege denkt, macht es sich gefährlich einfach. Denn der Krieg kann viele Formen annehmen. Staatliche Armeen sollten ja nicht nur der Kriegführung, sondern viel mehr der Kriegverhinderung dienen (staatliches Gewaltmonopol, gesellschaftliche Klammerfunktionen, Schutz vor Erpressbarkeit durch andere Staaten etc. etc.). Je schwächer aber die Streitkräfte der europäischen Staaten werden, desto mehr Spielräume eröffnen sich sowohl für gewaltbereite, nichtsstaatliche Akteure, als auch für die wenigen Staaten, die sich weiterhin bzw. wieder eine starke Armee leisten (Türkei, Russland).
    Wie schon während des Kalten Krieges verzetteln die Europäer ihre ohnehin schwachen Streitkräfte und knappen Verteidigungsbudgets in überseeischen ‘Einsätzen’. Aber künftig werden keine amerikanischen GIs mehr dafür sorgen, dass derweil in Europa niemand auf dumme Gedanken kommt.
    Deshalb wird die Schweizer Armee auch in Zukunft dafür sorgen müssen, dass zumindest niemand in oder gegenüber der Schweiz die Chance bekommt, sich durch nackte Gewalt oder auch nur Androhung von Gewalt einen Vorteil verschaffen zu können.

  2. Beda Düggelin sagt:

    Als ich anfangs Juli vor rund vierzig Jahren in die 17-wöchige RS einrückte, lag die Matura ein Jahr und 10 Tage hinter mir. Als ich nach der RS wieder ins Studium einstieg, ins 3. Semester, hatte dieses vierzehn Tage vorher begonnen, nämlich Ende Oktober, die Differenz betrug ganze zwei Wochen, welche locker aufzuholen waren. Warum man den Studienbeginn so weit vorverschoben hat, wissen die Götter!
    DDSS, Denken, drücken, schlucken, sprechen sollte auch für die Erziehungsdirektoren kein Fremdwort bedeuten. Kehren wir zur alten Regelung zurück! Oder hindert uns die EU daran???
    Nun streiten sich alle Zeitungen um ein Interview mit den VBS Verantwortlichen. Es ist endlich Zeit, diese Worte richtig zu interpretieren. Leider und zum Glück lesen nicht alle Stimmbürger den “Blick”, aber die rührige NZZ wird sicherlich auch noch ein Interview nachliefern. Ob dann aber die richtigen Fragen gestellt werden, am 5. Juli 2013 war dies nicht der Fall, bleibt allerdings zu bezweifeln.

  3. Rudolf P. Schaub sagt:

    In Anbetracht der Aussagen des CDA ist es erstaunlich, dass die Armee halbiert werden soll. Noch erstaunlicher ist es aber, dass die Armee ihre Kernaufgaben – die Kriegsverhinderung und die Verteidigung von Land und Volk – nur noch mit zwei mangelhaft und unvollständig ausgerüsteten Brigaden und theoretischen “Sandkastenspielen” erfüllen soll. Dies wurde dem Schreibenden anlässlich eines Truppenbesuches eindrücklich bestätigt. In Übungen spricht man nicht mehr von Gegnern, sondern von der “Gegenseite”, ohne zu erklären, was diese “Gegenseite” ist und was sie macht. Solche militärischen Chefs können nicht mehr ernst genommen werden!

    • Gruppe Giardino sagt:

      Korrekt. Es gibt keine offizielle Begriffserklärung für “Gegner” und “Gegenseite”. Der Unterschied liegt aber darin, dass ein “Gegner” dem konventionellen militärischen Feind entspricht, während die “Gegenseite” gewaltbereite Gruppierungen (durchaus militärisch geschult) unterhalb der Kriegsschwelle abdeckt.

  4. Hans Ulrich Suter sagt:

    Genau, ich machte es wie Herr Düggelin, ich habe die ersten 2 Semester studiert WS 83/84, SS84 und dann in den Semesterferien die RS 205/84 absolviert. Dabei habe ich eine Woche des alten Semesters verloren und 3 Wochen des dritten Semesters. Die Prüfungen habe ich dann im 2. Termin absolviert (und sogar bestanden (dreimal die Bestnote)). Es ging also früher ohne Zeitverlust. Der Grund warum es jetzt anders gemacht wird, ist angeblich die Bologna-Reform nach der alle europäischen Universitäten die selben Semsterdaten haben, ich weiss aber aus eigener Erfahrung, dass die Deutschen Universitäten ganz sicher einen anderen Semesterbeginn haben als die Schweizer UNIs.

  5. Hans Ulrich Suter sagt:

    Also die “Gegenseite” heisst Terroristen und wenn sie gewinnen nennt man sie “Freiheitskämpfer”, man kann Sie auch als Guerillas bezeichnen (gibt einen Multi-Kulti-Che-Guevara-Touch), entscheidend ist natürlich, dass man sich seit kürzerem, also seit der Militärreform 21, überhaupt militärisch-strategisch Möglichkeiten andenken kann, wie man die schweizer Armee ausschalten kann (Logistikzentren besetzen, Flugplätze (mit der dort vorhandenen FLAB-Leitung)) zerstören). Früher war das mit dem dezentralen Lagern des Materials und der Tatsache dass auch die letzte Brücke und der hinterletzte Tunnel gesprengt werden würde ein Angriff kaum plan- oder durchführbar. Auch die 600 000 vorhandenen mit Gewehren bewaffneten Leuten war ärgerlich, denn ein paar Verrückte hat es immner! Und das ist das was mich auch so erschreckt, dass ich mir heute einen erfolgreichen Angriff vorstellen kann, etwas was ich mir in den 80ern nicht denken konnte.

  6. Die neue Einsatzdoktrin der Schweizer Armee verlangt offensichtlich viel von den Armee-Angehörigen. Wenn es sich bei der “Gegenseite” um “gewaltbereite Gruppierungen unterhalb der Kriegsschwelle” handelt, sind Übungen, in denen solche Gruppen mit einem infanteristischen Überfall auf Distanz kurzerhand vernichtet werden, unzulässig (so geschehen auf dem Truppenübungsplatz Sand am 23.08.13). Die Angehörigen solcher Gruppen sind zu verhaften und den zuständigen Polizei- und Justizbehörden zu übergeben. Das VBS muss nicht nur an einer neuen Einsatzdoktrin arbeiten, sondern auch korrekte und realitätsbezogene Übungskonzepte entwickeln. Angehörige einer in unser Land eingedrungenen Armee sind aufgrund ihrer Uniformen und Bewaffnung sofort als “Gegner” erkennbar und dürfen auch sofort bekämpft werden. Bei nicht uniformierten und nicht offenkundig bewaffneten gewaltbereiten Gruppen ist dies nicht zulässig,nicht einmal, wenn die Kriegsschwelle überschritten worden ist. Unseren Armee-Bürokraten im VBS scheinen, wirklichkeitsfremde und kriegsrechtlich bedenkliche Vorstellungen zu haben.

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