Konzept einer Widerstandsarmee

Konzept einer Widerstandsarmee

Als Alternative zur Armee XXI mit konventioneller Kriegführung stellt Ernst Frieden auf diesen Seiten sein Konzept einer Widerstandsarmee mit asymmetrischer Kriegsführung vor. Dieses Konzept der Widerstandsarmee ist als Ergänzung zur Armee XXI der Schweiz zu verstehen. Beide zusammen ergeben die grösstmögliche Sicherheit im Kriegsfall und bilden gleichzeitig ein enormes Abschreckungspotential für einen eventuellen Gegner.
Ganzes Konzept: widerstandsarmee.ch
Kommentar:
Verschiedene Überlegungen und Varianten bringen uns zu einer besseren Lösung.

 

Kommentare: 10

  1. Max Salm sagt:

    Afghanistan, Georgien etc zeigen, dass dieses Konzept erfolgreich gegen übermächtige Gegner sein kann. Voraussetzung aber ist eine grosse Milizarmee, sodass ein halbe Million Zivilisten im Kriegshandwerk ausgebildet sind. Darum : Zurück zur grossen Milizarmee. Wenn die Manager wieder etwas vernünftiger werden, und den Milizlern die nätige Auszeit gewähren, dann ist auch eine Armee mit einer halben Million Leuten zahlbar.
    Max Salm

  2. Fritz Kälin sagt:

    Man kann es drehen und wenden wie man will, volkswirtschaftlich bietet eine solche Armee das beste Kosten-Nutzen Verhältnis. Militärisch ist es die glaubwürdigste, weil autonom praktikable Variante.
    Die Fernwaffen-Komponente käme für die Schweiz aus politischen Gründen nicht in Frage. Der Besitz solcher Waffen könnte sogar kontraproduktiv sein, weil sie andere Staaten in angespannten Zeiten eher zu einem Präventivschlag provozieren könnte, statt abschreckend zu wirken. Ein Angriff auf einen ‘nicht-angriffsfähigen’ Kleinstaat kann niemand rechtfertigen. Unsere Harmlosigkeit für unsere Nachbarn ist ein enormer moralischer Pfand.
    Von welcher Seite kommt der Widerstand gegen eine Widerstandsarmee?
    Hohe Militärs: Die meisten von ihnen werten die Grausamkeiten irregulärer Kriegsführung schlimmer als die massiven Zerstörungen konventioneller Kriegführung im dicht besiedelten Mittelland. Wohl auch, weil für sie, die höheren Offiziere, gäbe es bei so einer Kriegsform auch nicht allzu viel zu tun.
    Politiker: Einerseits die Furcht davor, dass das ‘Widerstandsknow-how’ in falsche Hände gerät und das Gewaltmonopol des Staates bzw. die gutschweizerische Ordnung untergraben werden könnte.* Desweiteren werden all die Politiker sich gegen so eine Wehrform verwehren, die in der Armee nur noch ein Instrument der ‘internationalen Solidarität’ sehen, das man überall im Einsatz hat, nur nicht zu Hause…
    * Dabei beweisen die Schweizer seit Generationen, dass sie mit dieser Verantwortung umzugehen wissen. Die schweizerische ‘stay-behind Organisation’ P-26 im Kalten Krieg war eine der wenigen ihrer Art in Europa, deren Angehörige ihr Fachwissen nicht missbrauchten.

  3. Y. Blau sagt:

    Ich bin, so glaube ich nicht wirklich, für einen solchen Vorschlag. Erstens steht er in einem gewissen Konflikt zur Haager Landkriegsordnung und zweitens sollte man sich nicht von vornerein von einer konventionellen Erfüllung militärischer Aufträge verabschieden. Darin liegt ja gerade auch ein Akt der Souveränität eines Staates, dass er sich die Mittel nicht aus der Hand nehmen lässt Freiheit zu garantieren. In gewisser Weise positiv an dem Vorschlag ist, dass er den Wehrwillen, oder wir würden heute sagen, die Motivation zur Solidarität zum Thema macht.

  4. Fritz Kälin sagt:

    @ Blau:
    – Absolut richtig beobachtet, dass eine Widerstandsarmee ein klares Bekenntnis gegen Innen und Aussen wäre.
    – Die Landkriegsordnung wurde meines Wissens jedoch um einen Passus erweitert, der auch irreguläre Kräfte im Kampf gegen einen Invasor, bei Einhaltung gewisser Regeln (erkennbarkeit, offenes Tragen von Waffen), erlaubt.
    – Das obige Modell muss nicht mit einem vollständigen Verzicht auf eine konventionelle Armeekomponente einhergehen. Tatsache ist, dass wir uns mit der heutigen A XXI eben im “vornherein von einer konventionellen Erfüllung militärischer Aufträge verabschiedet” haben. Wegen Ausrüstungsmängeln ist sie nicht kriegstauglich und mit jeder weiteren Bestandesreduktion schrumpft auch ihre Durchhaltefähigkeit für Einsätze unterhalb der Kriegsschwelle. Die Widerstandskomponente würde im Krieg die Ausrüstungsmängel teilweise kompensieren und den Personalbestand zu minimalen Kosten maximieren, womit zwei der drei Verfassungsaufträge wieder besser erfüllt wären.
    Im Prinzip geht es darum, den im Krieg ‘unbrauchbaren Ballast’, also alle Bataillone, für die heute kein teures Material verfügbar ist, in potentielle/günstige Widerstandskämpfer umzuwandeln.

  5. Y. Blau sagt:

    Man könnte die Batallion, welche heute noch nicht nachgerüstet sind, etwa im überbauten Gelände einsetzen, um die Bewegungsmöglichkeiten eines potentiellen Gegners einzuschränken. Wie zu Zeiten als die Armee noch in Corps und Divisionen gegliedert war und diesen feste Räume zugewiesen waren, wird man heute wohl aufgrund der veränderten Bedingungen auf dem Gefechtsfeld nicht mehr agieren können. Die Führungsstruktur wäre zu schnell eliminiert, insofern ist der Vorschlag zumindest konsequent. Das Problem hat wahrscheinlich verschiedene Gesichtspunkte, die ich mir als Laie noch nicht richtig vorstellen kann. Es wird interessant sein die Debatte weiter zu verfolgen und irgendeinmal die richtigen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.

  6. Max Salm sagt:

    Wenn ein Land angegriffen wird, nur um sich seiner Güter zu bemächtigen, hat meines Erachtens jede Landeskriegsordnung ausgespielt. Für die Abwehr eines perfiden Angriffes muss jedes Mittel erlaubt sein.
    Warum muss die Schweiz ständig jede Regel, die je in der Welt aufgestellt wurde peinlich genau erfüllen, während Agressoren keine Regeln einhalten. Das ist leider sogar im zivilen Leben, also im Wirtschaftskrieg so.
    Max Salm

  7. Y. Blau sagt:

    Wir sind ein Rechtstaat und halten uns an unsere eigenen Gesetzte. Sich peinlich an Regeln halten, bedeutet die Handlungsmöglichkeiten zu behalten. Deshalb dürfen wir es nicht zulassen, dass Bundesrat und Parlament bezogen auf die Armee nachlässig handeln, so wie wir es nicht zulassen dürfen, dass die Natur noch mehr zerstört wird oder die Leute nicht mehr von ihren Löhnen leben können.

  8. Walter G u l e r sagt:

    Der Herr Professor für Politische Philosophie UNI Zürich Francis Cheneval (49) meint im UNI-Magazin Nr.3: Die Neutralität ist eine Maske. Mein Mail an den Herrn Professor:
    Im UNO magazin Nr. 3 Sept. 2011 Seite 34-37,
    unter dem Titel: Wer sind wir? Die Schweiz im Zwiespalt, äusserten Sie
    sich als These 4, unter dem Titel« Die Neutralität ist eine Maske»
    auf Seite 37, 2. Spalte Zeile 10:
    Doch faktisch waren wir viel mehr integriert in das
    Sicherheitsdispositiv der Nato als wir wahrhaben wollten.
    Da kann ich nur sagen. Ex-Jugslawien, Irak, Afghanistan und kürzlich Libyen
    waren auch in das «Sicherheitsdispositiv» der NATO integriert. Libyen so gut,
    dass das Land 26’000 Angriffe «zum Schutz der Zivilbevölkerung» hat über
    sich ergehen lassen müssen.
    Für mich ist die NATO = NordAmerikanischeTerrorOrganisation
    und macht Ihrer Doktrin alle Ehre.

  9. Harry Muff sagt:

    Weder ex-Jugoslawien, noch der Irak, noch Afghanistan, noch Libyen waren aufgrund ihrer Lage auf der Landkarte je in irgendeiner Form in die NATO oder deren Sicherheitsdispositiv integriert. Im Gegensatz zur Schweiz, die im Gegensatz zu den aufgezählten Ländern voll im Einzugsgebiet des nordatlantischen Militärbündnisses liegt. Was wollen Sie also mit Ihrem Mail aussagen?

  10. Walter G u l e r sagt:

    Herr Harry Muff,
    Dass das Sicherheitsdispositiv für die genannten Ländern in « » gesetzt wurde, ist Ihnen offensichtlich entgangen.
    Diese Länder haben aber die «Segnung» des Dispositiv’s der NATO erfahren müssen.
    So war es gemeint.

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